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2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedanken. In der Zwischenzeit befand er sich vier Etagen über der Devolter-Imitation. Er gelangte in einen der sogenannten Hauptkorridore und folgte ihm auswärts. Zwei Kilometer weiter begannen die alten technischen Sektionen, die in der Zeit vor der erhöhten Hyperimpedanz ihren Dienst erfüllt hatten.
    Die positronischen. Sicherheitsschlösser öffneten sich für ihn fast von allein, als hätten sie nur auf ihn gewartet. Carzon Felvedir betrat eine andere Welt. Er sah Maschinen und rief ihre Bedeutung und ihre Funktion ab. Vieles erinnerte ihn an die Maschinen im Bahnhof auf Devolter II, nur grober ausgeführt und lange nicht von derselben Präzision. Er lernte Syntrons kennen, jene Rechner mit ihren gewaltigen Speicherkapazitäten, die sich ihre eigenen 5-D-Mikrokosmen erschufen und darin unzählige Datenfelder generierten. Sie waren stillgelegt, leer, ohne Energie, kleine und unscheinbare Geräte, die hauptsächlich aus dem Projektor für die mikrokosmischen Felder bestanden, gekoppelt mit einer Eingabeeinheit.
    Den jungen Algorrian juckte es in den Fingern, eines dieser Geräte mit Energie zu beschicken. Natürlich hätte es sofort Fehlfunktionen erzeugt, denn Syntrons funktionierten unter den aktuellen hyperphysikalischen Bedingungen nicht.
    Außerdem wäre umgehend von einem Rechner aufgrund des Energieverbrauchs Alarm ausgelöst worden.
    Eine Weile wanderte Carzon wie trunken umher. Dann kehrte er dem Sektor den Hintern und suchte eine jener Energiestationen auf, in denen die Nugas-Schwarzschild-Reaktoren standen. Sie lieferten die, Energie für den Betrieb in Quinto-Center. Und Tausende von ihnen weiter draußen Richtung Peripherie sorgten für einen reibungslosen Flug bei permanent fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit.
    Carzon Felvedir blieb vor den hohen Kegelstümpfen stehen. Er spürte die Kraft, die in den Speichern steckte. Irgendwo da drinnen, mehrfach gesichert und in Kugeln eingesperrt, lagerte unbändige Kraft, die nicht nur ihm gefährlich werden konnte.
    Ein paar tausend reichten aus, um den Mond von innen heraus komplett zu zerstören.
    Der junge Algorrian ertappte sich dabei, wie er mit den Bartententakeln über das kühle Material strich. Es fühlte sich weich und samtig an, irgendwie vertraut. Es erinnerte ihn an den Bodenbelag im Bahnhof der Friedensfahrer.
    Was ist nur mit mir los? Was suche ich hier? Warum schlafe ich nicht wie die anderen? Er zuckte wie unter einem starken Schlag zusammen. Ich kann es spüren, beim Urahn!
    Panik befiel ihn. Er warf sich herum, besann sich erst am Sicherheitsschott und achtete darauf, beim Heimweg kein Aufsehen zu erregen und keine Spuren zu hinterlassen. Auf demselben Weg, den er gekommen war, kehrte er in die Savanne zurück. Am Ausgang der Schlucht wartete Curcaryen Varantir auf ihn. Er hielt eine Stablampe in der Hand, deren Lichtkegel in der Schlucht bizarre Schatten zum Leben erweckte. „Also? Willst du es mir erklären?"
    „Ich war noch nicht müde." Carzon gab sich alle Mühe, verlegen zu wirken, aber er sah an den Falten im Gesicht des Alten, dass der nicht darauf hereinfiel. „Eigentlich wollte ich mit dir erst morgen darüber reden", fuhr Varantir fort. „Mir ist aufgefallen, dass du dich am wenigsten von allen für die Funktionsprinzipien der hiesigen Technik interessierst. Deine Neigungen liegen auf einem anderen Gebiet."
    „Ich weiß nicht ... mag schon sein ... natürlich gebe ich mir ab jetzt mehr Mühe und ..."
    „Du sollst aus deinen Fähigkeiten das Beste machen, so, wie es jeder Algorrian seit Äonen gehalten hat."
    „Danke, Curcaryen, für diesen Ratschlag."
    Er sagte nicht Vater, hatte ihn nie so genannt. Der Alte wollte das nicht, denn er war nicht sein genetischer Vater, allenfalls der männliche Erziehungsberechtigte. „Vergiss dabei nicht, wo wir hier sind.
    Quinto-Center ist unsere einzige Zuflucht."
    „Heißt das, wir bleiben hier?"
    „Wir haben vorerst keine Möglichkeit, die Milchstraße zu verlassen. Welche Welt steht uns zur Verfügung? Devolter II war optimal, solange seine Position geheim blieb. Aber TRAITOR kann überall auftauchen."
    „Aber wenn wir ..."
    Curcaryen Varantir fiel ihm ins Wort. „Du redest zu viel wie immer, wenn du von dir ablenken willst. Geh deinen Weg, Carzon Felvedir, aber gehe ihn zielstrebig und anständig, wie es sich für einen Algorrian geziemt."
    Der Alte unterstrich seine Worte durch eine Duftwolke, die Carzon fast an den Rand einer Ohmacht trieb. Anschließend wandte

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