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2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei dem die Gewinner selten nüchtern nach Hause gingen. „Wir arrangieren gern ein Gelage ohne Alkohol. Was halten Sie davon?"
    „Das ist ja noch hinterhältiger!" Beim Gedanken an einen vom Fruchtsaft völlig übersäuerten Magen-Darm-Trakt bekam Pikkas eine Gänsehaut. „Abgesehen davon finden wir keine Zeit dafür."
    „Wie meinen Sie das, Sergeant?"
    „Haben Sie das schon wieder vergessen?
    Unsere Arbeit ist noch nicht beendet. Wir sind für die Betreuung der Algorrian zuständig.
     
    3.
     
    Ein gewaltiges Schiff kreuzte ihre Bahn. In regelmäßigen Abständen ragten Türme aus der kugelförmigen Oberfläche und ließen es wie ein riesiges Stacheltier erscheinen.
    Curcaryen erschien unter der Tür. „Es ist die TRAJAN. Wir schleusen ein."
    Wenigstens eine kleine Abwechslung, freute sich Carzon. Er drehte den Kopf nach hinten, denn er roch Abcarine. Die Schwester trat ebenfalls ein. Sie war ihm altersmäßig und auch seelisch am nächsten, genetisch waren sie einander so fremd wie sie alle. Gewiss, geboren hatte sie eine einzige Mutter, aber Le Anyante hatte vor langer Zeit ihre eigenen Eizellen mit denen anderer Frauen gemischt, damit nicht die Gene einer einzigen weiblichen Algorrian den gesamten Genpool einer kommenden Generation bestimmten.
    Ebenso hatten verschiedene Männer die Eier befruchtet, die in ihrem Körper lagerten. Zusammen mit Curcaryen hatte sie sich anschließend im Ysalin Magran in durchsichtigen Blöcken konservieren lassen, um die Äonen zu überdauern.
    Carzon wusste es noch nicht lange. Seine Mutter hatte ihn aufgeklärt, weil es an der Zeit war: Erst hatte er nur die Hälfte von dem verstanden, was sie sagte. Inzwischen aber begriff er, nach welchen Regeln der Aufbau einer neuen Zivilisation mit einem Minimum an genetischer Vielfalt ablief.
    Abcarine Dar, die Schwester, und er waren zwar von ein und derselben Mutter geboren worden, genetisch jedoch konnten sie einander fremder nicht sein. „Wie geht es weiter?" Carzon Felvedir verlieh seiner Stimme einen möglichst gleichmütigen Klang. Dennoch merkte der Alte etwas. „Die Irrfahrt soll ein Ende haben, heißt es in der Zentrale. Das wäre ja noch schöner, wenn sie uns bis ans Ende aller Tage in diesem Sarg durch das All gondeln würden."
    Schweigend beobachtete Carzon, wie sich in der Wölbung des Giganten ein helles Viereck bildete. Ein Hangarschott öffnete sich und gab den Weg in den Bauch der TRAJAN frei. Schön zentriert und mittig schwebte die Korvette hinein und kam nach kurzer Zeit zur Ruhe. „Nichts wie raus hier!" Carzon machte sich auf den Weg. Den bittenden Blick Abcarines bemerkte er ebenso wenig wie das triumphierende Hochziehen der Nüstern beim Alten. Erst draußen im Korridor hielt ihn ein zorniger Ruf Curcaryens zurück. „Wir bleiben zu unserer Sicherheit in der Korvette. Denen werde ich was erzählen, wenn wir erst unser Ziel erreicht haben."
    Er schien zu wissen, wo der Flug hinging.
    Der Meinung waren auch die anderen, schon etwas älteren Geschwister. Sie fragten ihn Löcher in den Bauch, aber der Alte stellte sich stur. Wie immer. „Terra ist es nicht", versuchte Zann Voran es mit Raten, während die anderen Curcaryen Varantir nicht aus den Augen ließen. Ein falsches Wimpernzucken, und schon hätte er sich verraten. „Olymp oder Hayok kommen ebenso wenig in Frage wie Arkon oder Trakarat."
    Carzon Felvedir schüttelte sich. „Es kann kein Planet sein, denn fast alle stehen unter Beobachtung TRAITORS. Wenn, dann bringen sie uns in eine fliegende Festung, die immer wieder ihren Standort wechselt.
    Dinn und Cele, fällt euch dazu etwas ein?"
    Dinn Anyan und Cele Jontia waren die beiden Ältesten unter den elf Geschwistern. Dinn gefiel sich gerade mal wieder in der Rolle des Schweigers. Cele sprang für ihn ein. „PRAETORIA heißt das Gebilde. Nur passen PRAETORIA und die TRAJAN nicht zusammen."
    „Ihr seid kluge Kinder", lobte Curcaryen nicht ohne Stolz. „Ich sehe Carzon an, dass er Bescheid weiß."
    „Die Besatzungsmitglieder in der Korvette siezen sich." Carzon Felvedir musterte die inzwischen vollzählige Runde. „Das gibt es nur bei der USO. Sie bringen uns in einen ihrer Stützpunkte oder sogar in ihr Hauptquartier."
    „Quinto-Center heißt der Laden", stimmte der Alte ihm gnädig zu.
    Carzon Felvedir bezweifelte, dass sie dort tatsächlich sicherer waren als auf der Oberfläche irgendeines namenlosen Planeten. Gleichzeitig aber gestand er sich ein, dass der Name Quinto-Center eine gewisse

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