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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht hierher, nicht in diesen Vielleicht-Traum und nicht in dieses kalte Universum, in dem nicht die Wärme und die Geborgenheit und das Leben des Chaos herrschten, sondern eine erstickende Ordnung, die jedes Molekül in Fesseln legte. Dieses Wesen war ein Wesen des Chaos, nicht der kalten, sterilen und lebensfeindlichen Ordnung. Es konnte hier nicht existieren.
    Und doch war es dazu gezwungen...
    Plötzlich fühlte der junge Effremi die Nähe des Kolonnen-Motivators, der ihn das erste Stück in den Dunklen Bezirk geführt hatte.
    Er war wieder da, wallte und glühte im eigenen matten Licht. Er schien auf ihn zu warten, wollte, dass er ihm folgte.
    Dann setzte er sich wieder in Bewegung und schwebte hinein in den Kreis seiner taumelnden Artgenossen. Algrim Gún musste ihm folgen. Der Motivator zog ihn mit seinen mentalen Kräften, ohne ihn zu berühren. Gún ging hinter ihm her, als käme der Wunsch tief aus ihm selbst heraus. Er betrat den taumelnden Kreis der Unwirklichkeit.
    Er wusste nicht, wie viele Schritte er gemacht hatte. Es geschah alles wie von selbst. Es musste ein Traum sein, nicht wirklich. Aber er stand vor dem leidenden Ermittler, spürte dessen unsägliche Qualen und sah statt seines Führers eine weitere Wolke. Sie war nicht wie die Motivatoren, bewegte sich nicht, veränderte sich nicht.
    Er konnte nicht nach ihr greifen, aber auf seltsame Weise war er sich ihrer Anwesenheit und Nähe bewusst.
    Gleichzeitig schrie alles in ihm danach, sich von dieser anderen Wolke fernzuhalten. Er hatte Angst, wurde von Entsetzen gelähmt... ... doch er bewegte sich auf sie zu wie von einer unsichtbaren Kraft gelenkt, gezogen, geschoben. Er wollte es nicht, alles in ihm schrie Protest, aber er ging weiter, weiter auf die Wolke zu und schließlich mitten in sie hinein.
    Es war unwirklich. Er war nicht er, das hier war nicht hier. Es geschah überhaupt nicht. Und doch spürte er deutlich wie am hellsten Tag, wie ihm heiß wurde und sich sein Fell verklebte. Oder auch nicht.
    Vielleicht geschah das alles gar nicht.
    Vielleicht sah er etwas, das einem anderen zustieß.
    Dass er nach einer unmessbaren Zeitspanne wieder aus der Wolke heraustrat...
    Dass der Motivator, der ihn hier hergebracht hatte, schon wieder vor ihm wallte und rief...
    Dass er ihn von dem leidenden Ermittler und den anderen Motivatoren fortzog, fort von diesem unglaublichen Ort der Unwirklichkeit und den Weg zurück, den er gekommen war...
    Ein Traum, in dem er der Träumer und der Geträumte war ...
    Doch er spürte den Schotter unter seinen Füßen, als es den Serpentinenweg hinaufging, dorthin zurück, wo das Licht war. Wieder vorbei an den aus der Finsternis auftauchenden Schatten, zurück in die Helligkeit, in die andere Welt, die seine eigene war, seine Wirklichkeit.
    Algrim Gún hatte aufgehört, zu denken oder sich zu fragen, wie viel Zeit verging, während er Dinge erlebte, die keine Dinge waren. Irgendwann stand er wieder im Licht seiner eigenen Welt, der wirklichen, der hellen und vertrauten. Er drehte sich um und sah gerade noch, wie der Kolonnen-Motivator wieder im Dunkel verschwand.
    Ein „Wischer" ging durch seinen Geist und löschte die Fragen und die Erinnerungen an das, was ... gewesen war ... gewesen hätte sein können ... an ... was?
    Er fühlte sich etwas benommen. Was tat er hier? Er wusste es nicht. Wusste gar nichts, abgesehen davon, dass es Zeit wurde, an seine Arbeit zu gehen. Er musste in den Zenter-Kreis, in die Anthrazit-Sphäre, um sich für Antakur zur Verfügung zu halten, falls der Progress-Wahrer seiner Dienste als Vermittler bedurfte.
    Shysareas Bild erschien vor seinem geistigen Auge, wie sie litt, hilflos auf ihrem Lager und das ungeborene neue Leben im Bauch. Sie musste leben, sie und das Kind. Und dazu brauchten sie Antakur von Bitvelt, und deshalb musste er sich beeilen und aufdrängen und auszeichnen.
    Und deswegen musste er sofort...
    Er wusste es nicht, wusste nicht, was die Fragen sollten, die ihn streiften wie ein kühler Windhauch. Nein, nicht kühl. Er war warm, sogar heiß...
    Und sein Fell war verklebt.
    Algrim Gún kam sich plötzlich allein vor wie nie zuvor in seinem Leben. Für einen Moment drohte der Schmerz ihn zu überwältigen und die Frage, was er hier tat.
    Dann war auch das vorbei.
    Er sah auf sein Chronometer. Träumen konnte er später. Wenn Shysarea gesund war.
     
    *
     
    Eine volle Stunde musste Dantyren warten.
    Dann endlich kam die Meldung von den Awour. dass Algrim Gún aus der

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