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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spüren, sie und ihr Kind...
    Algrim Gún wollte gerade umkehren, als er den Kolonnen-Motivator sah.
    Er wirkte verzerrt, verschwommen in seinem rötlichen Glühen. Und doch auf seltsame Weise vertraut. Gún kannte ihn.
    Er kam schwebend auf ihn zu. Der Effremi hatten für einen kurzen Moment den Wunsch, fortzulaufen, schnell zu fliehen...
    Dann war es, als ginge ein Wischer durch seinen Kopf, der alle Wahrnehmungen auslöschte.
    Was in der Folge geschah, erlebte Algrim Gún, als sei sein Schädel in Watte gepackt, wie durch einen Schleier. Er sah sich selbst nicht, sondern nur seine Umgebung, die an ihm vorbeizugleiten schien.
    Der Motivator bewegte sich auf die Grenze zu, auf die Dunkelheit, aus der er gekommen war. Gún folgte ihm. Dicht hinter dem düster leuchtenden Wallen des unglaublichen Wesens drang er in die Finsternis ein, tauchte hinein, wurde von ihr eingesogen...
    Eine Zeit lang - was war Zeit, er hatte keine Empfindung mehr dafür -bewegte er sich unsicher wie ein Blinder. Er sah nur das rote Glimmen vor sich, folgte ihm, tastete sich vor, spürte nichts ...
    Dann schienen sich seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er sah erste Formen, die aus dem Schwarz auftauchten, das kein Schwarz war. Sie waren unheimlich, irgendwie falsch, er konnte sie nicht greifen, geschweige denn begreifen.
    Sie waren da und doch wieder nicht, aber sie machten ihm Angst.
    Nein, so stimmte das auch wieder nicht.
    Furcht hatte er, ja ... aber war es seine eigene? Was war von ihm übrig? Was waren seine Gedanken und seine Gefühle?
    Alles war unwirklich. Er tastete sich durch die Finsternis, sah und sah auch wieder nicht.
    Aber da war ein Weg, den er erkennen konnte. Er fand ihn ohne die Hilfe seines Führers, denn der Motivator war nicht mehr da. Er hatte nicht gesehen, dass er verschwunden wäre. Er war allein, aber nicht führerlos. Etwas zog ihn. Etwas sagte ihm, wohin er seine Schritte zu setzen hatte.
    Nein, keine Angst. Da war plötzlich nur noch Leere, in ihm und um ihn. Er fühlte sich wie im Vakuum.
    Der Weg. Er bog zur Seite ab und führte abwärts. Der junge Effremi hatte für einen Moment das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein. Dann war das Gefühl wieder vorbei. Er ging weiter, folgte dem, was ihn auf so geheimnisvolle und unheimliche Weise zog.
    Er war nicht in der Lage, seine eigene Hand vor den Augen zu sehen, und die unwirkliche. bedrückende Landschaft voller lebender Schatten und Gestalten um ihn herum ahnte er mehr.
    Algrim Gún begriff irgendwo in dem, was er immer noch war, dass er nicht mit seinen eigenen Augen sah. Er hatte das Gefühl, dass ein fremder Geist von ihm Besitz ergriffen hatte, der ihn „sehen" ließ und führte.
    Es war unheimlich, bedrückend, unsagbar fremd und dunkel, aber er hatte keine Angst. Im Gegenteil begann er eine eigentümliche Faszination zu spüren, wie er sie nie gekannt hatte.
    Vielleicht aber doch. Nichts war mehr so, wie er es kannte und wie es sein sollte. .
    Er ging immer weiter. Der Weg führte in Form einer breiten Serpentinenspirale abwärts. Der Boden ging in losen Schotter über, als handele es sich um eine natürliche und nicht um eine künstliche Landschaft.
    Gúns Füße bewegten sich darüber, tastend und doch auf eine gewisse Art sicher. Er kannte den Weg. Irgendwie. Irgendwoher.
    Links und rechts - soweit diese Begriffe hier überhaupt Bedeutung besaßen - „sah" er surreal wirkende Gegenstände, geometrische und amorphe Formen. Er hatte den Eindruck, von vielen unsichtbaren Augen beobachtet zu werden.
    Und dieses Flüstern und Raunen - war es wirklich, oder bildete er es sich nur ein?
    Weiter ... Er schritt weiter, dem gewundenen Weg nach, über den Schotter und durch die Menagerie aus fremden Formen, die irgendwie alle lebten. Er ging weiter, tiefer in die Finsternis hinein...
    Dann blieb er stehen.
    Vor ihm befand sich eine Art „waberndes Gefäß", riesig groß und doch nicht in seinen Dimensionen abzumessen. Er konnte es nicht wirklich „begreifen", aber es war riesig, mindestens so groß wie der Progress-Wahrer selbst und genauso mächtig. Nur anders, unglaublich anders ...
    Und das „Gefäß" war lebendig. Gún wusste, was oder wen er da vor sich hatte.
    Es war ein Dunkler Ermittler.
    Algrim Gún hatte Angst. Sie war nie verschwunden gewesen, nur in seinem Sein untergetaucht. Jetzt wurde sie wieder hochgespült. Er hatte wahnsinnige Angst vor dem Geschöpf vor ihm - und gleichzeitig fühlte er sich von einer nie gekannten Ehrfurcht

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