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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mor'Daer wandte, während Holftar den Transporter fast zum Stillstand brachte: „Ich rufe die Terminale Kolonne TRAITOR! Ich bin für diesen Transport verantwortlich. Es handelt sich um ein von uns dringend benötigtes Ersatzgerät."
    Endoza verstand gar nichts. Was redete Graffel da?
    Aber der Oberarzt fuhr fort: „Es ist ein Transport für die Perella-Klinik, und er verstößt nicht gegen die TRAITOR-Direktive! Er widerspricht nicht dem Artikel vier der Direktive!"
    Der Dieb von Fuerto kannte den Wortlaut der Direktive. Ihr Artikel vier lautete präzise: Es ist den Völkern der Milchstraße ab sofort untersagt, Ressourcen-Bewegung in großem Maßstab herbeizuführen. Dies gilt für Material und Volk. „Bei dem Transport handelt es sich um eine Ressourcen-Bewegung in kleinem Maßstab!", fuhr der Oberarzt fort. „Versteht ihr? Und das ist durch Artikel vier nicht verboten!"
    Ethan Endoza wusste noch nicht, worauf Graffel wirklich hinauswollte, aber er begriff, dass der Mediker wusste, was er sagte. Er pokerte mit der Kolonne. Aber welchen Trumpf hatte er im Ärmel?
    Die Mor'Daer forderten ihn auf, weiterzureden! „Der Transport", sagte Graffel mit erstaunlicher Ruhe, „ist vielmehr motiviert durch den Artikel sechs der Direktive! Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Einrichtungen der Infrastruktur zu beschädigen oder durch Untätigkeit zuzulassen, dass sie beschädigt werden oder verfallen. Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Einrichtungen der Infrastruktur zu demontieren!"
    Ethan begann, etwas zu ahnen. Es konnte klappen. Vielleicht. Wenn sie unglaubliches Glück hatten! „Da der Reaktor der Perella-Klinik durch Vandalismus im Lauf der Wirren von Vhalaum ausgefallen ist", redete Graffel weiter, „sorgen wir hiermit in Eigeninitiative für Ersatz! Der neue Reaktor ist zwar für eine Klinik wie die unsere zu groß bemessen, doch allein mit seiner Hilfe können wir dafür sorgen, dass die Perella-Klinik als wichtige Infrastruktur-Einrichtung auch in 'Zukunft zur Verfügung steht!"
    Das also war es! Ethan schwitzte. Er brachte keinen Laut über die Lippen. Der Terminalen Kolonne war es wichtig, dass alle Ressourcen der Milchstraßenwelten erhalten blieben, damit sie sie nutzen .und für sich verwenden konnte. Graffel wusste das und spielte es raffiniert gegen die Mor'Daer aus. Er wollte sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Wenn ihm das gelang, konnten sie es schaffen! Ethan hatte diese Raffinesse dem Oberarzt nie zugetraut. Aber es war ihm egal, wenn die verdammten Kolonnen-Knechte sich nur bluffen ließen.
    Ethan wartete. Niemand sagte etwas. Die Sekunden vergingen. Warum antworteten die Mor'Daer nicht? Was ging in ihren fremdartigen Gehirnen vor? Macht endlich das Maul auf!, dachte der Dieb.
    Und sie taten es.
    In einer Stadt, die allerorten brannte, hatten die Truppen der Kolonne anscheinend viel zu viel zu tun, als dass sie einen begründeten Transport aufhalten oder bis ins Detail überprüfen konnten.
    Sie gaben den Weg frei. Ethan hörte es und konnte es dennoch kaum glauben. Aber es war wahr. Die Kolonne ließ den Transport passieren und drehte ab.
    Ethan Endoza stieß laut die Luft aus. Es war vorbei. Es war überstanden. Sie - Zentz E. Graffel - hatten es geschafft, und sie würden nun auch den Rest schaffen.
    Der schwere Gleiter nahm mit seiner Last die Fahrt wieder auf und hielt auf die Perella-Klinik zu. Sie würde ihren Fusionsreaktor bekommen. Sie würden ihn in die GESUNDHEIT VII einbauen, sofern ihnen die Terminale Kolonne die Zeit dazu ließ. Und sie würden von Hayok starten, sofern sich tatsächlich eine Gelegenheit dazu ergab. Und sie würden in den Weltraum entkommen und an den Traitanks vorbei, sofern...
    Ethan Endoza schüttelte den Kopf, während die Klinik bereits vor ihnen auftauchte. Dass das alles so eintraf, das wussten sie alle, war mehr als unwahrscheinlich. Das wussten alle, und das wusste auch Graffel.
    Und dennoch glaubten sie daran. Sie glaubten an ihre letzte Chance. Sie hatten, im Gegensatz zu den meisten Hayokern, eine winzige Aussicht auf ein Entkommen aus dem ,Chaos.
    Und sie würden sie, verdammt nochmal, packen und nutzen!
     
    ENDE

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