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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden.
    Hitzewellen und Donnergrollen, Regen aus Glut und Trümmern ... das war alles, was von ihnen blieb.
    Unglaubliche Szenen hatten sich abgespielt, aber die Panik war stärker als das Grauen. Mehr als ein verzweifelter Kommandant versuchte noch immer, sein Schiff in den Raum zu bringen. Triebwerke liefen gegen die Felder der Kolonne, bis sie überhitzten und das betreffende Schiff explodierte - und mit ihm Hunderte oder Tausende Hayoker.
    Ungeachtet dessen kämpften sie weiter Jedes Mittel schien ihnen recht. Es war schlimmer als Bürgerkrieg, schlimmer als der Kampf um Hayok, den LFT und Huhany'Tussan um diese und auf dieser Welt ausgetragen hatten.
    Wer einen Gleiter ergattern konnte, versuchte die Flucht aufs Land oder griff die. Fahrzeuge der Kolonne an, blindwütig, rasend vor Verzweiflung und Angst vor dem, was mit dem Planeten und allem geschehen würde, was auf ihm existierte und lebte. Die Gerüchte über das, was mit den Akonen passiert war, potenzierten sich in ihrem Schrecken zu einem Eigenleben, das jeden Verstand sprengte. Niemand wusste etwas Genaues, aber jeder fürchtete, es sei schlimmer als der Tod.
    Zentz E. Graffel schüttelte sich angesichts der völlig lautlos vor ihm aufleuchtenden Szenen. Er nahm wieder einen Schluck, aber selbst das wollte ihm nicht helfen. Er musste sich jeden Tag mehr dazu zwingen, an die winzige Chance zu glauben, die sie mit der GESUNDHEIT VII hatten. Das Schiff war bereit. Sie konnten Hayok verlassen - aber wie sie an den dicht im All gestaffelten Traitanks vorbeikommen sollten, darauf wusste er so wenig eine Antwort wie vor acht Tagen.
    Ein Wunder. Ja, sie brauchten ein Wunder.
    Aber die geschahen nicht auf Bestellung.
    Achtzig Leben. Zentz E. Graffel trug die Verantwortung für sie alle, von Sonja Nafmoh bis Pepe Bergmann, von Sürtyr Pandam dem Jüngeren bis Duncan ta Merkat. Sie alle sollten mit der GESUNDHEIT in Sicherheit gebracht werden, das war der Plan. Ob halb lebend oder halb tot. Er hatte sich dieses Ziel gesteckt, aber es rückte von Tag zu. Tag in weitere Ferne.
    Die Chance wurde immer winziger. Aber es gab sie, und sei sie noch so klein. Sie hatten ihr Schiff, von dem niemand etwas wusste. Sie besaßen das, was alle anderen nicht hatten, wurden nicht durch Fesselfelder gehalten, lagen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit TRAITORS.
    Aber die GESUNDHEIT konnte nicht starten, ehe nicht...
    Er war froh, dass Pepe Bergmann seine Gedanken nicht lesen konnte. Oder doch?
    Bei ihr erschien ihm mittlerweile nichts mehr unmöglich. Sie war in sein Leben getreten und hatte im selben Moment dazugehört, als hätte es sie dort schon immer gegeben. Wenn er an sie dachte, wurde ihm heiß. Wenn sie vor ihm saß, hatte er Wünsche; die er seit zwanzig Jahren nicht mehr gehabt hatte ... Rote Haare, schwarze Augen und immer das letzte Wort.
    Er liebte sie.
    Zumindest kam es dem sehr nahe, wenn er sich recht erinnerte. Liebe war in all den Jahren seines Lebens zunehmend eine Floskel geworden für Abwechslung, horizontale Entspannung, Ablenkung von der eigenen Einsamkeit.
    Er hatte es nicht anders gewollt, hatte auf Nähe verzichtet, die allzu oft nur verletzend endete.
    Und dann war sie gekommen.
    Zum Teufel, was war mit ihm los? War er ein alter Narr? Machte sie ihn dazu? Hatte er es ihr erlaubt? Sein Leben war in Ordnung gewesen, niemand hatte ihm sagen dürfen, was er zu tun hatte und was nicht. „Nicht!", hörte er von der Tür, als er sein Glas abermals ansetzte. Er hatte nicht bemerkt, dass sie sich geöffnet hatte.
     
    *
     
    Sie war in den besten Jahren, mit 52 dreizehn Lenze jünger als en Sie war attraktiv. Sie sprühte vor Energie und hatte immer einen passenden Spruch parat. Ihre Augen leuchteten und versprühten puren Optimismus. Sie war der Traum jedes einigermaßen normalen Mannes - und der Alptraum für andere.
    Pepe Bergmann war mit schweren Verletzungen in die Perella-Klinik eingeliefert worden und hätte eigentlich längst entlassen sein müssen.
    Aber sie war geblieben.
    Pepe war so etwas wie seine rechte Hand, was die „Operation Hoffnung" anging, die Flucht mit der GESUNDHEIT VII vom Planeten Hayok. Und sie war das Herz, das die Aktion anfeuerte, so, wie er das Gehirn war.
    Er war der Leiter des Unternehmens, der Chef, der Kommandant und der Macher.
    Aber sie sagte, wo es langging. „Nicht", sagte sie. „Trinken löst keine Probleme, es macht sie nur. Und erzähl mir nicht, es handele sich um bereinigten Alkohol, ich kenne dich besser. Es ist

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