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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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besetzt war. Einer trat heraus und kontrollierte den von Buer gefälschten Fahrbefehl für einen Sondereinsatz. Ohne großes Interesse allerdings, denn er wollte so rasch wie möglich in die warme Stube zurück. Als er das Stück Papier zurück erhielt, fuhr Buer langsam über die Brücke. Matt zuckte unwillkürlich zusammen, als es unter ihnen knirschte und knackte.
    Das Gefährt stoppte vor dem zweiten Wachhaus. Hier hielten ebenfalls zwei Mann die Stellung. Wieder trat nur einer heraus. Eine Atemfahne hing vor seinem Gesicht. Er kontrollierte den Fahrbefehl deutlich interessierter, stutzte und hielt ihn in das Licht, das der Mast neben dem Wachhaus abstrahlte. Dann hob er leicht seine Kalaschnikow an. »Los, aussteigen und mitkommen«, befahl er.
    Matt sah, wie Buers Hände am Steuer für einen Moment nervös zuckten. »Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Buer mit harscher Stimme. »Wir haben’s eilig, wir müssen in den Einsatz.«
    »Das klären wir ab. Mitkommen.« Die Mündung der Kalaschnikow zeigte nun deutlich durch das Seitenfenster.
    »Schon gut.« Pieter Buer stieg aus und folgte dem Soldaten ins Wachhäuschen. Dort feilschte er mit den beiden Wachen herum. Einer schnappte sich ein Funkgerät und sprach hinein.
    Das ist mehr als leichtsinnig, dachte Matt. Keiner von denen kümmert sich um den Pfadfinder und uns…
    Plötzlich blitzte es im Wachhaus. Ein leiser Knall ertönte. Der Soldat ließ das Funkgerät sinken und sackte zusammen. Durch das Fenster sah Matt, wie sich Buer blitzschnell drehte. Wieder ertönte ein Knall. Der zweite Soldat taumelte rückwärts aus der Tür, fiel lang gestreckt zu Boden und blieb liegen. Sein Gesicht war blutverschmiert.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße, fluchte Matt in Gedanken, blieb aber mit schussbereiter Waffe sitzen.
    Buer zerrte den Toten an den Beinen in das Häuschen. Roter Schnee blieb zurück. Dann kam er zum Pfadfinder gelaufen und klemmte sich erneut hinters Steuer. »Sie haben was gemerkt. Jetzt müssen wir eine Menge Glück haben, um durchzukommen. Hoffentlich bleiben die Toten möglichst lange unbemerkt.«
    Buer schaltete die Metallsuchdetektoren ein und wagte sich aufs nächtliche Eisfeld. Immer wieder schauten sie mit bangen Blicken zurück, doch wider Erwarten verlief die Fahrt ohne Probleme. Nicht nur Matt atmete auf, als sie den Fuß des Berges erreichten, auf dessen Grat die Station stand. Dort wartete ein Hovercraft auf sie.
    »Okay, ab hier übernimmt Darnell«, sagte Buer. »Er weiß, wo er lang muss, ich hab’s ihm genau erklärt. Weiterhin viel Glück. Ich und Georg übernachten oben in der Station. Pfadsucher tun das öfters.«
    »Was ist, wenn die erste Wache euch identifizieren kann?«, fragte Matt.
    Buer grinste. »Wir können es nicht gewesen sein, denn wir sind schon seit Stunden hier in der Station. Dafür haben wir wasserdichte Alibis.«
    Matt fragte nicht weiter nach. Buer verstand sein Handwerk; er musste sich um ihn keine Sorgen machen.
    Sie stiegen in das Luftkissenfahrzeug um. Pieter Buer gab jedem kurz die Hand. Dann verschwand er mit Georg in der Nacht. Adolfo Darnell klemmte sich hinter das Steuer und fuhr am Fuß des Berges entlang.
    Auf dem Dach des äußeren Wachhäuschens am Palisadenzaun stand währenddessen ein Soldat und beobachtete die Szene mit einem starken Nachtsichtglas. »Verdammte Sauerei«, murmelte er und wischte sich die Blutstropfen ab, die aus seinen Haaren ins Gesicht liefen. »Ein Viertelliter weniger hätte es auch getan.«
    Sein Kamerad trat aus dem Häuschen und sah zu ihm hoch. »Alles nach Plan verlaufen, Roland?«
    Der nickte. »Sie fahren gerade mit dem Hovie los. Verflucht, ich würde zu gerne wissen, was dieser ganze faule Zauber überhaupt soll. Aber unsereins sagt man ja nichts, wir müssen nur die Köpfe hinhalten…«
    ***
    Auch wenn die aus Georgshütte Entkommenen es kaum glauben mochten, so verlief auch der Rest ihrer Flucht ohne Zwischenfälle. Zumindest solche, die mit etwaigen Verfolgern zusammenhingen. Man hatte offensichtlich ihre Spur verloren – was an dem Kurs liegen konnte, den Buer ihnen gegeben hatte.
    Nach zwei Tagen Fahrt stießen sie zum ersten Mal auf einen Barschbeißer. Sie sahen ihn nur von weitem, wie er gerade in wilder Raserei sein Opfer, ein größeres Tier, zerlegte.
    »Mein lieber Mann, das Vieh sieht echt gefährlich aus«, sagte Matt schwer beeindruckt zu Darnell. »Ich bin zwar weit herumgekommen, aber so was habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    »Keiner hat das«,

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