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2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Man könnte glauben, du wärst im Sitzen eingeschlafen. Können Diakater mit offenem Auge träumen?"
    „Und wovon träumen Verliebte?"
    Sybel zeigte sich zunächst verwirrt, aber kurz darauf lächelte sie herzerfrischend und strahlte, als sei mitten im Büro die Sonne aufgegangen. „Sie träumen davon, ein Zeichen zu setzen und den Chaosmächten passiven Widerstand entgegenzusetzen, indem sie sich nicht beeinflussen lassen und Hochzeitspläne schmieden. Zumindest geht es Wilbuntir und mir so."
    „Endlich mal eine gute Nachricht."
    Savoire stand auf und umarmte Sybel kurz. „Gerade angesichts der schlechten Stimmung überall können wir solche angenehmen Details mehr als gut brauchen. Ich freue mich für euch." - „Noch ist es nicht so weit. Es kostet einige Vorbereitungen und Überlegungen. Wir haben bisher kaum jemandem etwas davon mitgeteilt. Sei so gut und schweig noch darüber."
    „Selbstverständlich." Schließlich war Schweigen gerade in ESCHERS Führungsriege ein weitverbreitetes Phänomen.
     
    *
     
    Sybel verließ das Büro, und noch ehe Savoire seine Gedanken sammeln und an die Arbeit zurückkehren konnte, ging eine Nachricht ein.
    Sofort regte sich sein schlechtes Gewissen, denn den Absender hatte er in den letzten Monaten sträflich vernachlässigt, obwohl der alte Freund ihm vor wenigen Jahren den wichtigsten Schritt seines Lebens ermöglicht hatte.
    Die Nachricht war kurz und knapp gehalten und erging sich in geheimnisvollen Andeutungen, die ganz und gar untypisch waren für Baldwin Carapol.
    Wir müssen reden. Dringend. Es gibt da etwas über ESCHER, was du wissen solltest. Und über Rodin Kowa. Heute Abend im Spheres. 23 Uhr Baldwin.
     
    *
     
    Er besuchte das exklusive Lokal in der Thora Road, Ecke Gobi-Park-Street, zum ersten Mal, seit Baldwin ihm darin vor fast vier Jahren von ESCHER berichtet hatte.
    Vor vier Jahren!
    Die Zeit war wie im Flug vergangen. Und genau wie Baldwin prognostiziert hatte, war der Kontakt zwischen den Freunden immer spärlicher geworden. „Es ist schön, dich zu sehen", begrüßte er Baldwin vor dem prächtigen gläsernen Eingangstor des Spheres, und es kam von Herzen.
    Carapol tippte an den Rand seiner Schirmmütze. „Allerdings. Ich wünschte, ich hätte auch ohne dringenden Anlass Zeit gefunden, dich zu kontaktieren. Die Arbeit frisst mich auf."
    Sie traten ein, und ein humanoid geformter Servorobot empfing sie mit salbungsvoller Stimme. „Die Herren wünschen? Ich hoffe, es liegt eine Reservierung vor."
    „Baldwin Carapol, 23 Uhr."
    Der Robot deutete eine Verbeugung an. „Sehr wohl. Es ist stets eine Freude, Gäste willkommen zu heißen. Bitte mir zu folgen." .
    Savoire konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob die Bedienungen vor vier Jahren ebenso geschwollen geredet hatten.
    Vielleicht hatte er dieses Detail auch nur vergessen, oder die Geschäftsführung hatte es aus irgendeinem Grund für sinnvoll erachtet, eine Neuprogrammierung vorzunehmen.
    Die beiden Freunde erreichten ein Separee. „Wie ich den Daten entnehme", setzte sie der Robot in Kenntnis, „waren die Herren bereits einmal unsere Gäste. Soll ich dieselbe Umgebung generieren wie damals?"
    „Tu das", forderte Baldwin. „Und du kannst uns auch die Flasche verkaufen, die du zweifellos bei dir trägst."
    Mit einer eleganten Bewegung zauberte der Robot das Getränk auf den Tisch. „Sehr wohl: Was wünschen die Herren darüber hinaus?"
    „Zunächst für dreißig Minuten Ruhe."
    Carapol warf Savoire einen raschen Blick zu, und dieser nickte. „Danach ein leichtes Essen. Terranische Spezialitäten. Nichts Außergewöhnliches. Mittlere Preisklasse.
    Die genauere Auswahl überlassen wir dir."
    Mit einer weiteren angedeuteten Verbeugung zog sich der Robot zurück.
    Der simulierten Weite des Meeres um sie herum widmete Savoire keine Aufmerksamkeit. „Ich muss zugeben, dass mich deine Nachricht neugierig gemacht hat. Was könntest du als Außenstehender über ESCHER. wissen, das mir unbekannt ist?"
    „Gerade in der Waringer-Akademie kursieren einige Gerüchte, und ich bin mir so gut wie sicher, dass ich den wahren Kern herausgefunden habe. Es sieht nicht gut aus."
    Savoires Magen zog sich schmerzhaft zusammen. „Das kannst du laut sagen.
    Auch bei uns ist die Stimmung absolut am Boden."
    „Was ich dir zu sagen habe, wird nicht gerade dazu dienen, dich aufzumuntern.
    Aber es bietet dir die Möglichkeit zu reagieren. Schnell zu reagieren. Und du musst eine Möglichkeit finden, Rodin Kowa

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