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2378 - Der Erste Kybernetiker

Titel: 2378 - Der Erste Kybernetiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Mal so außergewöhnliche Erfolge erzielten.
    Sie zogen durch Terrania, um die besten Denker der Menschheit für den Dienst als Prozessoren heranzuziehen - und ihre Überzeugungskunst versagte offenbar nie.
    Wen sie auch auswählten und für geeignet hielten, er trat nur Tage später den Dienst an.
    Dieser Umstand sollte eigentlich stutzig machen. Aber Laurence Savoire hatte es ungerührt hingenommen. Mehr noch, er hatte sich sogar darüber gefreut, weil es einen Fortschritt für das Projekt bedeutete.
    Und nun waren drei Dutzend dieser Personen tot. Gestorben, während Rodin Kowa und Savoire als Projektleiter die Verantwortung für sie trugen. Doch weder Kowa noch er hatten sich darum gekümmert. Zumindest Savoire hatte es nicht einmal gewusst, und Kowa zählte selbst zu den Opfern, weil er eine wissenschaftliche Grundregel missachtet und als Forscher selbst zum Forschungsobjekt geworden war, indem er sich in das mentale Netz der Gedankenkammer eingeklinkt hatte.
    Während Savoire unter der Decke lag und fror, wurde ihm klar, dass er genau denselben Schritt gehen musste, wenn er mehr über die Zusammenhänge erfahren wollte. Er musste zu ESCHERS Prozessor werden, um einen anderen Blickwinkel zu erlangen.
    Diese Aussicht weckte neue Kraft und neues Entscheidungsvermögen in ihm.
    Er hatte seinen Mitarbeitern etwas mitzuteilen. Wenn er auch nicht über das sprechen konnte, was ihm wirklich auf dem Herzen lag, so musste er sie doch über Kowas Tod in Kenntnis setzen. Daran würde ihn der geistige Zwang nicht hindern. Er wollte sie nicht einmal irrer seine Entdeckungen informieren, denn er misstraute ihnen. Jedem einzelnen. Jeder konnte auf die eine oder andere Art in die geheimnisvollen Vorgänge verwickelt sein.
    Ohnehin war die Atmosphäre im ESCHER-Turm vergiftet. Wo die Kollegen früher eine verschworene Gemeinschaft gebildet hatten, misstraute inzwischen jeder jedem. Vor kurzem hatte sich Savoire noch gefragt, wie es so weit hatte kommen können - inzwischen wusste er es.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten die meisten ähnliche Erfahrungen gesammelt wie er. Nur so war es erklärbar, dass die Todesfälle vor ihm hatten verheimlicht werden können. Die mentale Präsenz verfügte über sehr reale und stoffliche verlängerte Hände, die die Leichen beseitigten, indem sie sie ganz offiziell für tot erklärten und abtransportierten.
    Aber warum weckte die Häufung an Todesfällen nirgends Misstrauen? Warum forschte kein einziger Angehöriger nach?
    Niemand war an ESCHER herangetreten, um sich über die Todesumstände des Vaters, der Mutter, des Sohnes, des Bruders, des Ehemanns oder der Geliebten zu kümmern.
    Oder vielleicht doch? Wie konnte sich Savoire da sicher sein? Vielleicht gab es ja Tausende von Anfragen, von denen er nur nie etwas erfahren hatte.
     
    *
     
    Um ihn herrschte Stille.
    Vollkommene, erhabene Stille.
    Alles war unspektakulär abgelaufen. Eine Durchsage, und alle wussten Bescheid.
    Niemand hatte geantwortet, bleierne Stille ruhte um Savoire.
    Savoire hatte in seiner Autorität als neuer Direktor den Betrieb der Gedankenkammer für diese Nacht vollständig eingestellt, ohne eine Begründung dafür zu liefern.
    Nun saß er in dem kleinen Beobachtungsraum, der ihn stets an die muffige Vorführkabine des Nostalgie-Kinos seiner Kindheit erinnerte. Ein winziger Raum, der nur Platz für einen Stuhl bot und dessen Vorderfront verglast war. Von hier aus konnte er die komplette Gedankenkammer überblicken.
    Die vierundsechzig klobigen Kreuzkokons breiteten sich unter ihm aus, eingeteilt in vier Blöcke zu je sechzehn Einheiten. Die Wissenschaftler nannten sie der Einfachheit halber Nord-, West-, Süd- und Ostblock. Vierundsechzig Einheiten, in denen jeweils ein Terraner mit seitlich ausgestreckten Armen Platz nehmen konnte, um sich über eine modifizierte SERT-Haube mit dem paramechanischen Netzwerk ESCHERS zu verbinden.
    Vierundsechzig Prozessoren sollten sich auf diese Weise vernetzen; ansatzweise war dieser Vorgang gelungen, seit der Nukleus unerkannt die Herrschaft übernommen hatte und es zu den zahlreichen Todesfällen gekommen war.
    Savoire stand auf und lehnte mit der Stirn gegen die Glasscheibe. Die Kühle tat gut und breitete sich auf seiner Haut aus. Er drückte die Hände gegen das Glas und stieß sich daran ab. Sekundenlang blieb der Handabdruck sichtbar, doch der Feuchtigkeitsfilm verdunstete, und nichts blieb zurück. „Es ist so weit", murmelte Savoire.
    Nachdem er sich mit eigenen

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