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2378 - Der Erste Kybernetiker

Titel: 2378 - Der Erste Kybernetiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an der Stelle besaß, wo man das zweite Auge erwartete. Diakater hatten nur ein einziges Sehorgan, dessen Fähigkeiten jedoch sowohl durch spontane als auch durch gezielte Mutationen erweitert waren. Perry erinnerte sich an Savoires Worte; der Projektleiter Rodin Kowa hatte den damaligen Neuling Laurence Savoire verspottet und ihn gefragt, ob er allen Ernstes glaube, er würde das Projekt einem Zyklopen überlassen. Am Ende war es doch so weit gekommen – nach Kowas Tod war Laurence Savoire zum neuen Direktor des ESCHER-Projekts ernannt worden.
    So weit konnte Savoire aber nicht mehr berichten, da ihn die Ohnmacht überwältigt hatte. Dieses Detail kannte Rhodan jedoch, schließlich war es in Savoires offizieller Akte vermerkt.
    Gucky stützte sich am Rand der Medoliege ab. „Ich könnte versuchen, ihn auf telepathischem Weg in seinem Kampf zu unterstützen."
    Savoire schlug flatternd das Auge auf und hob die rechte Hand einige Zentimeter, ehe sie kraftlos zurückfiel. „Ich ... ich habe genug von fremden Einflüssen in meinem Kopf. Er soll sich zurückhalten." Seine Stimme war noch immer so leise und heiser wie vor seiner Ohnmacht. Eine von vielen körperlichen Folgen der Medikamentenüberdosis. „Er?", fragte Gucky mit überspitzt hoher Stimme. „Ach, du meinst mich.
    Willkommen zurück im Reich der Lebenden, Laurence. Wenn du Hilfe brauchst und es dir anders überlegst, stehe ich bereit. Halt mich nicht für eingebildet, aber ich verfüge über etwas mehr Erfahrung als du."
    „Ich werde es alleine schaffen." Savoire blickte sich um. Die Bewegung schien ihm Schmerzen zu bereiten, denn er verzog angespannt das Gesicht. „Ich sehe, du hast gehandelt, Perry. Gucky ist hier. Gut ...
    Und der Junge?"
    „Guckys Lehrling, Marc London", sagte Rhodan, ein wenig zu schnell, doch der Wissenschaftler schien es nicht zu bemerken. „Du kannst ihm vertrauen."
    Savoire schnappte nach Luft. Er hob die Rechte und presste die geballte Hand gegen die Lippen. Der Nagel des Daumens rieb über die anderen. „Ich ... ich kann ..."
    „Der Widerstand des Hypnoblocks wird stärker", rief Gucky.
    Rhodan bemerkte es auch ohne Psi-Fähigkeit, denn diese Tatsache war nicht zu übersehen.
    Savoire bereitete es sichtlich Mühe, das Auge offen zu halten. „Das ist eine Folge davon, dass ich an Geist und Körper nahezu völlig .wiederhergestellt bin. Der Block dringt wieder durch."
    „Du musst weiterberichten", forderte Rhodan. „Halbtrance." Savoire stöhnte leise. „Ich versetze mich wieder in Halbtrance. Ich verwende einen posthypnotischen Schaltsatz."
    Das hatte Rhodan bereits vermutet, auch wenn Savoire diesen Satz bislang noch nicht erwähnt hatte. Nicht umsonst war Savoire lange Zeit mit dem Parapsychologen Wilbuntir Gilead befreundet gewesen. „Es atmet Finsternis und spuckt Licht."
    Savoires Blick verschleierte sich, die verkrampfte Körperhaltung entspannte sich etwas.
    Und er begann zu reden
     
    1.
     
    Vergangenheit: 25. April 134.5 NGZ
     
    Herzversagen.
    Sechsunddreißig Male Herzversagen.
    Drei Dutzend Tote in der Thora Road 2216, im ESCHER-Turm. Eine Unzahl an Prozessoren, die laut Anfrage bei der Stadtverwaltung im laufenden Betrieb der Gedankenkammer gestorben waren. Nur von den ersten beiden Todesfällen hatte Laurence Savoire erfahren und sie als Zufall abgetan, weil es keine medizinischen Hinweise gab, die etwas anderes nahelegten. Alle anderen Todesfälle waren gezielt vor ihm verheimlicht worden, sogar das Ableben seines Vorgesetzten Rodin Kowa vor zwei Tagen.
    Savoires Finger schwebten Millimeter über den Eingabefeldern seiner privaten Kommunikationseinheit in seiner kleinen Wohnung, die im oberirdischen Teil des ESCHER-Gebäudes lag. Savoire saß seit Minuten völlig reglos, geschockt von dem, was er erfahren hatte.
    Ihm blieb keine Wahl. Er war einem Komplott auf der Spur. Alles hing mit seiner Beobachtung in der Gedankenkammer zusammen - mit dem Auftauchen dieses Funkenregens, der ein Teil des Nukleus der Monochrom-Mutanten gewesen war. Dieser Splitter hatte sich mitten in der Kammer verflüchtigt und seine Essenz zurückgelassen. Seitdem spürte Savoire im Zentrum des ESCHER-Gebäudes eine bedrückende mentale Präsenz.
    Er musste handeln und die Toten melden.
    Sofort und augenblicklich. Er besaß als stellvertretender Leiter des Geheimprojektes einen Sonderstatus. In Gedanken verbesserte er sich sofort. Ich bin nicht mehr der stellvertretende Leiter, denn wen sollte ich vertreten? Kowa ist tot...
    Er

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