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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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zueinander!« Sie und Penthesilea hängten sich links und rechts bei Mills ein. Der warf Crow einen verlegenen Blick zu, doch der General kümmerte sich nicht darum.,
    Gedankenverloren stapfte der General vor sich hin. Wo Drax wohl steckt? Ob Agat’ol die Geschichte nur erfunden hatte, um möglichst schnell zum Südpol zu kommen? Aber der Hydrit hatte Matthew Drax viel zu genau beschrieben. Außerdem passte es zu dem blonden Widerling, den Helden spielen zu wollen.
    Nun, wenn diese Anlage das ist, was ich vermute, habe ich wohl das Rennen gewonnen, dachte Crow, und es besserte seine Laune und ließ ihn die schmerzenden Füße vergessen.
    »Da ist sie!«, rief Jonathan Mills endlich aus. »Der Stolz des Antarctic Empire! Schon unsere Vorfahren haben hart daran gearbeitet, nachdem die Eisdecke zurückwich und das Land darunter preisgab!«
    Crow starrte fassungslos auf die künstlich angelegte Rasenfläche mit den kleinen Fähnchen und Löchern. Das Gras war auf Streichholzlänge gestutzt worden.
    »Eine… Golfanlage?«, fragte er tonlos.
    Mills klopfte ihm auf die Schulter. »Das haut Sie um, was? Kein Wunder, es haut jeden um! Die Händler aus Nischni-Nowgorod wollen jedes Mal am liebsten sofort losspielen, aber die Anlage ist den Privilegierten vorbehalten. Golf ist schließlich das Spiel der Spiele.« Er nahm den länglichen Sack von der Schulter. »Und jetzt raten Sie mal, was ich mitgebracht habe…!« Und damit zog er freudestrahlend einen Bund Golfschläger aus der Hülle.
    Crow antwortete nichts. Er kämpfte gegen den Drang an, Mills an seinem dünnen Hals zu packen und ihn zu würgen und zu schütteln, bis er blau anlief.
    Eine Golfanlage! Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Mills bemerkte endlich, dass Crow keineswegs so begeistert war, wie er wohl gehofft hatte. »Äh… wir veranstalten manchmal auch Robbenrennen«, bot er an. »Mit genug Fisch ist das eine sehr spannende Sache.«
    »Hört sich toll an«, flötete Penthesilea und schmiegte sich an den Ersten Sekretär.
    Ich bringe ihn um! Ich bringe sie alle um! Dieses verdammte degenerierte Pack, das den ganzen Tag nur herumsitzt, Golf spielt und sich Witze über Clarkisten ausdenkt!
    Crow dachte in farbenfrohen Bildern an einen Massenmord. Aber das würde ihn der Superwaffe der Hydriten und Commander Drax auch nicht näher bringen.
    Es war Zeit, es einzusehen: Bei den Briten war gar nichts zu holen! Dieser Exkurs in die Tiefen des Antarctic Empire mit seinen hohlkopfigen Bewohnern war nichts anderes als ein weiteres Desaster auf seinem Reiseweg…
    ***
    New Halley, Ebene 4
    Margareth Willson strich den Stoff ihres weißen Kittels sorgfältig glatt, als sie sich setzte. Der Prime Minister musterte sie aufmerksam. Sie scheint mit jedem Jahr schöner zu werden.
    Er lächelte leicht. »Margareth. Sie wollten mich sprechen?«
    Die Willson nickte. »Ja. Was ist mit diesem Crow? Ist er ein Spion der Clarkisten?«
    »Sagen Sie es mir.« Der Prime lehnte sich zurück und zupfte an seiner violetten Krawatte. »Ihr Team hat die Aufnahmen und Messungen ausgewertet, die am Eingang der Station von ihm und seinen Töchtern gemacht wurden.« Er wies auf einen Stapel von Dokumenten und Bildern.
    Margareth Willson zog ein Bild von Penthesilea hervor. »Die beiden Ladies sind keine Menschen.«
    Der Prime nestelte nervös an der Krawatte herum. »Das hatten wir befürchtet. Sind diese Dinger gefährlich?«
    Die Ärztin nickte langsam. »Sehr gefährlich. Wir können nicht alle Funktionen erschließen, aber sehen sie sich zum Beispiel dieses Hand an.« Margareth Willson zeigte dem Prime Minister eine vergrößerte Terahertz-Aufnahme von Penthesileas Rechter. »Der Mittelfinger ist sehr sonderbar konstruiert. Anscheinend sind die Finger verformbar. Und hier…«, sie wies auf eine schattige Verlängerung innerhalb der Hand. »Ich weiß nicht genau, wozu das gut sein soll… aber in einem bin ich mir sicher: Es sind künstliche Menschen mit integrierter Nachtsicht, Infrarot-Optik und Waffensystemen.«
    »Eine Neuentwicklung der Clarkisten?« Der Prime zog ein weißes Taschentuch aus seiner Jacketttasche und begann sich die rote Stirn abzutupfen.
    Margareth schüttelte den Kopf. »Nein. Crow ist definitiv ein Fremder. Es weist nichts darauf hin, dass er mit den Clarkisten zusammenarbeitet. Ich halte es auch für undenkbar, dass man dort eine solche Technik entwickelt hätte.«
    »Er gehört also einer dritten Fraktion an?«
    Margareth zögerte kurz. »Ich denke, nein. Wenn mich

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