2380 - Es kam aus der Sonne
das glasklare Material reagierte nicht.
Mit einem frustrierten Gesichtsausdruck lehnte sich der Captain zurück. „Wir kommen nicht heran", sagte er.
Elissa Aar nickte. „Es scheint unmöglich zu sein, die unsichtbare Mauer zwischen dem Material und uns zu überwinden."
„Vielleicht fehlt uns aber auch nur der richtige Gedanke, der richtige Ansatz", sagte Blondall. „Ich komme mir vor, als sei ich mit meinem Latein am Ende. Ich fühle mich einfach erschöpft."
In diesem Augenblick geschah, woran sie nicht einmal im Traum gedacht hatten.
Womit sie nie gerechnet hatten.
Sie waren angetreten, um das Ysalin Afagour zu erforschen, sie hatten nicht an die Mächtigen selbst herangewollt - jedenfalls nicht direkt.
Aber dennoch hörten sie die mentale Stimme in ihren Köpfen. Sie schraken zusammen und sahen sich an.
Die Mächtigen sprachen zu ihnen.
Nuskoginus meldete sich auf die lautlose Art und Weise, mit der er mit Perry Rhodan gesprochen hatte: Ich fordere euch auf, die SEOSAMH zu verlassen.
Die drei Wissenschaftler brauchten Sekunden, um ihre Sprache wieder zu finden. Dann riss sich Captain Blondall als Erster zusammen und wandte sich an den Anführer der Mächtigen. „Wir verstehen nicht", sagte er. „Weshalb sollten wir ...?"
Nuskoginus' Mentalstimme unterbrach ihn schroff. Ihr müsst die SEOSAMH unverzüglich verlassen!, sendete der Mächtige. Alle! „Aber warum?", fragte Blondall. „Was soll ... was wird geschehen?"
Nuskoginus wiederholte seine Forderung noch einmal, dann schwieg er. Nur seine Pein und Verzweiflung waren zu spüren - und etwas, das neu war; das die Wissenschaftler nicht kannten. „Das kommt von allen sieben Schläfern auf einmal", murmelte Ambu Nurnberg. „Ist das ... Angst? Eine neue Dimension der Verzweiflung? Oder eher ...
Erwartung? Gier?"
Blondall wandte sich an seine beiden Mitarbeiter: „Habt ihr das Gleiche wie ich gehört?" .
Elissa Aar antwortete zuerst: „Ja, allerdings."
„Interessante Nachricht", sagte Ambu Nurnberg in seiner typischen langsamen Sprechweise. „Wir haben alle dieselbe unhöfliche Botschaft vernommen. Das sollte uns aber nicht davon ablenken, die ganze Tragweite der Situation zu überblicken."
Nurnberg schaute Blondall an. „Egal, das überschreitet alles unsere Befugnisse.
Unsere Perspektive ist in dieser Halle ohnehin sehr eingeschränkt. Wir müssen auf jeden Fall Major Jones informieren."
Aar nahm diesen Faden auf: „Die sieben Wasserstoffatmer-Mächtigen sind die Herren der SEOSAMH - aber sind sie auch Herr ihrer Sinne?"
„Ende der Debatte!" Blondall hatte sich entschieden. „Elissa, du gehst sofort zu Yvitte. Sie soll umgehend Jones über Nuskoginus' Befehl informieren. Ambu und ich können inzwischen die Zeit nützen, indem wir versuchen, von uns aus Kontakt herzustellen. Vielleicht erfahren wir einen konkreten Zeitpunkt für unsere Abreise, vielleicht können wir einen Aufschub erreichen."
Genau in diesem Augenblick tauchte Yvitte Ghasty auf. Sie wirkte wie aufgedreht. „Jones hat Vollalarm gegeben.
Ein Dunkler Ermittler ist aufgetaucht und geht soeben längsseits."
„Das ist allerdings ein Grund, die Mahnung der Mächtigen in einem anderen Licht zu sehen", knurrte Blondall. „Die müssen was gespürt haben.. Das ist die Gefahr, die wir nicht sehen können."
Captain Blondall befahl unverzüglich den Aufbruch. Er und seine Kameraden rafften ihre Geräte, soweit erreichbar, an sich, machten kehrt und schickten sich an, die Halle der Mächtigen zu verlassen. Sie liefen los und blieben abrupt stehen, als sie Ambu Nurnbergs überraschten Ausruf hörten.
Blondall, Aar und Ghasty fuhren herum und sahen, dass ihr Kollege zurückgeblieben war. Nurnberg stand auf halbem Weg zwischen ihnen und dem Podest und zeigte auf die sieben Behältnisse. „Das ist nicht möglich", flüsterte Ghasty. „Das ... bilden wir uns doch ein, oder?"
Die sieben Blöcke aus Ysalin Afagour, die allen Versuchen der Wissenschaftler widerstanden hatten, hatten sich bewegt!
Es gab keinen Zweifel. Sie sahen es alle vier.
Aber das war eine glatte Unmöglichkeit.
Also doch Halluzinationen? Phantasierten sie vielleicht kollektiv?
Sie hatten den Befehl der Mächtigen gehört. Aber die Aussicht, Zeuge von etwas Unheimlichem zu werden, lähmte und lockte sie gleichermaßen. Wenn sie blieben, wären sie vielleicht die einzigen Zeugen.
Aber Nuskoginus' Aufforderung war eindeutig gewesen. Er widerrief sie auch nicht.
Sein Befehl und das gleichzeitige
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