2380 - Es kam aus der Sonne
Auftauchen des Dunklen Ermittlers - es musste beides zusammenhängen. Etwas würde geschehen, und die Mächtigen wussten es.
Etwas würde passieren, vielleicht mit der SEOSAMH selbst. Etwas, wobei die vierhundert Menschen an Bord in Gefahr gerieten, vielleicht ihr Leben verloren ...
Captain Blondall zögerte nicht länger. Er befahl seinen Kameraden den sofortigen Rückzug, rannte selbst zu Ambu Nurnberg und zog ihn mit sich fort.
Ein letzter Blick auf die Mächtigen ließ ihn allerdings noch einmal innehalten. Jetzt bemerkte er nämlich etwas Erstaunliches: Das Ysalin Afagour der sieben Blöcke hatte begonnen, quadratmillimeterweise zu dampfen! „Raus hier!", schrie Blondall und riss Nurnberg weiter mit sich. „Ganz schnell!
Wir müssen den Major informieren! Wir ..." Weiter kam er nicht.
Sie hatten. den Ausgang der Halle der Mächtigen fast schon erreicht, als sich dieser vor ihren Augen schloss.
Die vier Wissenschaftler blieben stehen, als seien sie gegen eine Wand gelaufen.
Sie starrten auf die geschlossene Tür. „Wir haben zu lange gezögert", sagte Nurnberg tonlos. „Einige Sekunden zu lang."
Blondall versuchte, per Funk einen.
Kontakt nach draußen herzustellen. Als der Captain schließlich aufgab, wusste er, dass sie gefangen waren.
Sie saßen fest und hatten keine Chance, wenigstens ihr Wissen nach außen weiterzugeben. Niemand an Bord ahnte vielleicht, was hier vorging. Was geschehen würde...
Nuskoginus hatte sie gewarnt. Die Menschen sollten die SEOSAMH verlassen - alle. Blondall und seine Gefährten hatten die Warnung weitergeben sollen. Nun, so schien es, konnten sie es nicht mehr.
Vielleicht war es dazu auch längst zu spät...
*
Für Major Taboko Jones hatte sich ein Traum erfüllt - allerdings einer, der sein schlimmster Albtraum gewesen war.
Er hatte sein Abenteuer und seine erste große Bewährungsprobe. Er war gefordert, er saß an den Schalthebeln der Macht und des Geschehens - und er konnte nicht das Geringste tun.
Ydaho Tankko war bei ihm. Die Wissenschaftlerin allein zählte. Die anderen Offiziere und Wissenschaftler in der Zentrale spielten für ihn - auf der persönlichen Ebene - nur eine geringe Rolle.
Zumal sie gegen ihn eingestellt waren. Sie konnten ihm aus ihrer persönlichen Abneigung heraus nicht helfen, selbst wenn sie es wollten.
Die wenigen, denen er vertraute, meldeten sich nicht mehr. Die Gruppe der Wissenschaftler um Blondall steckte noch in der Halle der Mächtigen, aber von ihnen hörte er schon seit Minuten nichts mehr.
Sie reagierten auf keinen Anruf.
Vielleicht sind sie tot, überlegte er.
Vielleicht ... „Quäl dich nicht, Taboko", sagte Ydaho. „Ich weiß, dass du an sie denkst, aber das bringt uns jetzt nichts. Die SEOSAMH brennt, an allen Ecken und Enden - und dort draußen ... Was wollen sie, Taboko?
Was will dieses Ding?"
In ihren Augen stand die Angst geschrieben. Aber gleichzeitig wusste er, dass zumindest sie zu ihm stand. „Vergiss es, Taboko", sagte die Frau mit den blauen Haaren. „Es hätte nichts geändert. Du hättest nichts tun können."
Doch!, dachte er trotzig. Man kann immer etwas tun! Nur was?
Er sah in den Holos den Dunklen Ermittler bei der SEOSAMH schweben. Sein Auftauchen und das, was jetzt in der Station vorging -- konnte beides Zufall sein? „Warum ist er hier, Ydaho?", fragte Jones. „Was will er?"
„Ich weiß nicht", erwiderte sie. „Vielleicht ist es, weil Perry Rhodan mit Gucky und Aquinas an Bord sind."
„Du meinst, das sei eine Reaktion darauf?"
„Klingt nicht sehr wissenschaftlich, ich weiß." Sie lächelte ihn wie entschuldigend an. „Aber Aquinas gehört hierher. Und vielleicht wird der Ermittler auch von ihm selbst gesteuert ... oder gar von Rhodan ..."
Er starrte sie an. „Und deshalb brennt es in der SEOSAMH?"
Es hatte vor kaum fünf Minuten begonnen.
Fast gleichzeitig waren von überall aus dem dreigeteilten Schiffsverbund die ersten Alarmmeldungen eingetroffen.
Das Innere des Verbunds hatte tatsächlich zu brennen begonnen. Von einem Moment auf den anderen hatte praktisch jede Leitung von innen heraus zu glühen angefangen. Überall züngelten Flammen. Überall glühte und brannte es, ohne erkennbare Ursache.
Die Wissenschaftler waren in hellem Aufruhr. Sie hatten keine Erklärung. Alles, was ihnen einfiel, war, dass möglicherweise ein unbekannter physikalischer Effekt auf den Schiffskörper wirke.
Der Dunkle Ermittler? Auswirkungen der seltsamen Einflüsse, die von ihm
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