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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kraus, als dächte er angestrengt nach. „Um genau zu sein: Er ist der erste Nicht-Telomon, der And'rol betreten durfte."
    „Du ... Ihr habt ihn passieren lassen?"
    Alexim beugte sich vor, kam mühsam wieder zu Atem. „Selbstverständlich. Wir können ihn gut gebrauchen." Der Pförtner ließ die Arme länger und länger werden, schubste sie vorsichtig ein paar Schritte zurück und versank schließlich in selbstvergessener Zufriedenheit, in der Alexim und Lemaha keinen Platz hatten. Der Zugang zur Stadt wurde ihnen einmal mehr verwehrt
     
    4.
     
    Der Wächter der Stadt war ein Ebenbild der beiden Telomon, lediglich doppelt so groß. Er musterte mich von oben bis unten, stellte sich in Lemurisch als „Holografischer Pförtner der Stadt And'rol" vor und ließ mich ohne weitere Umstände passieren. Angesichts des Dranges, der in mir wuchs und wuchs, wäre ich bereit gewesen, mir Zugang zu den Türmen auf jede erdenkliche Art zu verschaffen. Umso erleichterter war ich, als mir der Pförtner kein Hindernis in den Weg legte. „Wohin?", fragte ich.
    Er deutete auf eines der vorderen Gebäude.
    Eine Öffnung tat sich dort auf. Ich marschierte darauf zu, hatte Mühe, meine Konzentration zu halten.
    Lief ich in eine Falle? Lauerte Gefahr auf mich? Unwahrscheinlich. Die Stadt - beziehungsweise die Mechanismen oder Wesen, die dahinterstanden -, musste sicherlich nicht zu einem Hinterhalt Zuflucht nehmen. Dafür war sie zu ... stark.
    Das Tor war auf meine Körpergröße zugeschnitten. Ich bewunderte die glatt polierte Struktur der Außenhaut des Gebäudes, bevor ich eintrat. Alles wirkte fremdartig hier und dennoch auf eine erregende Art ... heimisch. Die Stadt erzeugte Wohlbefinden.
    Angenehmes Licht empfing mich. Tageslicht. Es drang aus glasfaserartigen Röhrchen, ineinander verkrümmt, die frei im Raum hingen. Sie fingen Reflexionen aus den Höhen des Turms auf, bündelten und strahlten sie sanft auf mich herab.
    Die Torhalbbögen hinter mir schoben sich leise schmatzend ineinander. Keine Fuge war mehr zu erkennen, auch kein Öffnungsmechanismus. Der Turm hatte mich förmlich verschluckt. Ich war auf seine Freundlichkeit angewiesen, wollte ich zurück ins Freie gelangen.
    Du tust so, als wäre And'rol ein Lebewesen!, sagte ich mir. Du hast es höchstwahrscheinlich mit einer KI zu tun.
    Oder mit jemandem, der die Mechanismen steuert.
    Ich bewegte mich tiefer hinein ins hoch technisierte, aber keineswegs kühl wirkende Innere. Der Raum wirkte breiter, als der Durchmesser des Gebäudes ermöglichte, doch das konnte täuschen.
    Meine Sinnesorgane erfüllten nach dem Erwachen ihre Funktionen noch nicht so, wie ich es gewohnt war.
    Wandverkleidungen, glatt und kühl, verbargen Dinge. Dort geschahen Abläufe, über deren Nutzen ich derzeit nur spekulieren konnte.
    Hyperdimensionale Abläufe!
    Solche, die ich spürte und die, wie ich allmählich zu ahnen begann, unmittelbar mit meiner Lebensberechtigung zusammenhingen.
    Da und dort hingen Raumtrenner von oben herab, schufen immer wieder neue Blickwinkel. Eine gläserne Treppe entlang der Innenwandung führte weiter hinauf.
    Ein weiterer Holo-Pförtner wartete hier auf mich. Er musterte mich von oben bis unten, nickte und bedeutete mir, ihm zu folgen.
    Ich sah keinen Grund, mich seinen Wünschen zu widersetzen. Ich war hier, um Fragen und die dazu passenden Antworten zu finden. Um mir über mich selbst im Klaren zu werden, den Sinn meiner Existenz bestätigt zu bekommen.
    Bilder wirbelten immer wieder durch meinen Geist. Ungeordnet, grauenvoll und mich in den tiefsten Tiefen meiner Lebenskraft treffend. Ich war ein robust gebautes Wesen, dessen Körper kaum beschädigt werden konnte. Und dennoch fühlte ich eine besondere Verletzlichkeit an und in mir.
    Zwei Runden liefen wir hinauf, immer an der Wandung des Turms entlang. Alle Formen hier waren fließend und schmeichelnd, schienen ganz und gar nicht mit ihrem technischen Hintergrund, den ich spüren konnte, in Verbindung zu stehen. Hier waren Künstler am Werk gewesen, die den Raumnutzen auf wundersame Art und Weise mit Form und Format verquickt hatten.
    Zur Mitte hin befanden sich Kojen, die über frei schwebendes Brückenwerk zu erreichen waren. Manche von ihnen waren offen, andere geschlossen. .
    Eine von ihnen erregte meine besondere Aufmerksamkeit. „Kraftfelder", sagte ich und blieb stehen. „Ein starkes, unbändiges Konzentrat an hyperdimensionaler Energie."
    Mein Begleiter blieb neben mir stehen und starrte mich an.

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