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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrem Mund. „Prinzessin Catonya hat nicht zu viel versprochen, als sie von deiner bemerkenswerten Ausstrahlung berichtete.
    Deine Begleiter sind auf ihre Art ebenso besonders, sogar noch interessanter für mich."
    Ich warte auf euch, schwang die unausgesprochene Aufforderung in ihren Worten mit, und du wirst für mich da sein...
    Ich widerstand der Einflüsterung.
    Gleichzeitig zerrten die Soldaten uns an dem Liegegestell der Kaiserin vorbei zu dem riesigen Raumteiler. Die Mutanten reagierten nicht darauf. Ich setzte mich ebenso wenig zur Wehr, weil ich die beiden nicht aus den Augen verlieren wollte und weil mich interessierte, was hinter dem gewaltigen Kunstwerk verborgen lag.
    Mir stockte der Atem, als der Gestank mit voller Intensität über mix zusammenschlug und weil ich mit vielem gerechnet hatte, nur nicht mit diesem Anblick.
    Die Kaiserin würde sich nie von ihrem Gestell erheben können, sie war anders als die Prinzessinnen - unbeweglich an einen Ort gefesselt. Aber dennoch kein Wesen, das mein Bedauern verdient hätte. Die Tad de Raud, ihre Brut, waren der Ausgleich dafür, dass sie selbst den Stocksaal nie verlassen würde. Die Geflügelten ersetzten ihre Sinne in einer Art und Weise, dass sie über milliardenfach dislozierte Wahrnehmungen verfügte.
    Vor mir erhob sich eine kaum noch überschaubare Wucherung, ein Leib wie ein Hangar und zerfurcht von gewaltigen Windungen. Pulsierende, frei liegende Organe, die ihre Hülle irgendwann gesprengt hatten.
    Hunderte Tu'gas't-Krebse huschten über die pulsierenden Gewebeberge hinweg.
    Wie Ameisen ihre Puppen transportierten sie von mehreren Stellen des unförmigen Leibes frisch geschlüpfte Tad de Raud davon. Eine endlose Prozession war das, die stündlich Hunderte Schlüpflinge zu den Aufzuchtwaben brachte, die ich in einer anderen Sektion des Saales vermutete.
    Nur noch beiläufig fragte ich mich, welchen Energieumsatz dieser Koloss zum Leben benötigte. Unsere Galaktobiologen und Mediziner würden diesen Organismus als wahre Fundgrube betrachten. Gebären im Akkord, anstatt befruchtete Eier außerhalb des Körpers abzulegen. Welche Laune der Natur mochte diese Entwicklung forciert haben?
    Gebannt ließ ich den Blick schweifen.
    Andere Segmente dieses lebenden Fleischbergs wirkten auf mich wie die Erweiterung von Hirnlappen, die den gesamten Rückenbereich bedeckten.
    Möglicherweise gingen die suggestiven Fähigkeiten mit der Wucherung der Hirnzellen einher.
    Fäkalien wurden abtransportiert. Sie verströmten einen Teil des entsetzlichen Gestanks. Ich sah monströse Schließmuskeln arbeiten.
    Augenblicke später sah ich Awenom. Er wurde von Soldaten umringt und widerstrebte heftig, hatte ihnen aber wenig entgegenzusetzen. Er war also wie wir bei der Flucht gescheitert. Soldaten zerrten ihn zwischen den Windungen eines der Gebärbereiche hindurch.
    Er schrie nur noch, als sich Zellgewebe an seinen Beinen emporwand. Neben ihm wuchsen zuckende Hautlappen in die Höhe und schlugen wie eine alles verschlingende Woge über ihm zusammen.
    Awenom bäumte sich auf. Dennoch verlängerte er nur seinen Todeskampf. Er tobte gegen das ihn umschließende Gewebe an, aber seine Bewegungen wurden schon schwächer.
    Erst jetzt versuchte ich, mich loszureißen.
    Halbherzig nur, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich Awenom überhaupt beistehen sollte. „Sträube dich nicht gegen das Unvermeidliche!"
    Ich starrte den Tad de Raud an, der mich festhielt. Er hatte Interkosmo gebraucht.
    Wieso beherrschte er diese Sprache?
    Sieh dir seine Augen an! Sie sind blicklos, wie in Trance. „Du sprichst durch deinen Soldaten, Kaiserin?", stieß ich hervor. „Ich ahnte, dass du es schnell erkennen würdest."
    Sie hatte den Tad de Raud unter Kontrolle.
    Ich bezweifelte nicht, dass er sich später an nichts erinnern würde. Keiner der Soldaten, die diesen Berg aus Zellwucherungen sahen, würde jemals davon berichten. Die Kaiserin kontrollierte sie alle, nahm ihnen das Gedächtnis oder pflanzte falsche Erinnerungen ein.
    Sicher, das mochten Einzelfälle sein. Die Kaiserin war unmöglich in der Lage, Milliarden Individuen auf diese Weise zu beeinflussen, aber diese wenigen wurden zu ihren Marionetten.
    Ich schaute wieder hinüber zu Awenom.
    Seine letzten schwachen Zuckungen verebbten. „Was ist mit ihm geschehen?"
    „Awenom ist nützlich für mein Volk."
    „Er ... ist tot. Bezeichnest du das als nützlich?"
    „Er war ein kluger und gewandter Gegner.
    Fünf Soldaten starben, bevor andere

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