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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abständen angebrachten Relais existierte eine Funkverbindung zu den Gruppen Eins und Zwei, die sie aus Sicherheitsgründen immer nur dann nutzten, wenn es unbedingt nötig war.
    Alaska Saedelaere oder Kantiran würden sich melden, sobald sie einen Erfolg erzielten.
    Hoffentlich bald! Polm Ombar lauschte in die riesige Station hinein. Eine Weile war es still gewesen. Jetzt erklang das ferne Rumoren von Neuem. Es drang von weit drinnen bis in die Spitze des daumenförmigen Auslegers. Vielleicht kam es vom Ende des Daumens, vielleicht aus den Tiefen der Klauenhand. Das konnte der Revisor dir Friedensfahrer nicht erkennen, nicht einmal mithilfe des Ortungsgeräts. Zu viele hyperenergetische Emissionen störten die technische Wahrnehmung.
    Polm lauschte deshalb auf Abweichungen in der Geräuschkulisse. Es hätte ein Hinweis auf Erfolge in der Steuerzentrale sein können. - Nein, es gab keinen Unterschied zu vorher. Irgendwo in der Station arbeiteten Reparaturmaschinen, die sich vermutlich zuerst um den Antrieb kümmerten und danach um andere Systeme sowie um die Reinigung der mit Toten übersäten Hallen und Korridore.
    Was die Friedensfahrer seit ihrer Ankunft gesehen hatten, deutete auf Zehntausende Opfer in der Station hin - ein Vielfaches der Einwohnerschaft von Ellegato mit Sicherheit.
    Ellegato - so weit weg wie Polms Tiefschlaftank. Und so friedlich.
    Hier kann jeder Schritt der letzte sein, überlegte der Revisor. Erst gerade eben, während der letzen Funkverbindung zu Saedelaere und Kantiran, war Mondra Diamond verschwunden. Alaska hatte sie in der FORSCHER von Terra mitgebracht, weil sie einen Bewusstseinssplitter des einstigen ZENTAPHER-Architekten Kintradim Crux in sich trug. Alaskas Überlegungen, diese Splitter könnten in der Nähe einer entstehenden Negasphäre reagieren und ihr Wissen preisgeben, hatten sich als richtig erwiesen.
    Möglicherweise zu einem hohen Preis.
    Mondra war in eine Art Trance gefallen, weil der Bewusstseinssplitter gewissermaßen zum Leben erwachte und sie „übernahm". Die Automatik der entdeckten Steuerzentrale hatte sie daraufhin als berechtigt anerkannt und durch den zuvor undurchlässigen Schutzschirm gelassen. Kurz darauf war sie durch eine übergangslos vorhandene Tür verschwunden.
    Polm Ombar hegte schwerste Befürchtungen. Von Anfang an hatte er die Gefahr gesehen, die von dem Bewusstseinssplitter ausging. Er glaubte nicht, dass ein Mensch der Kraft und dem Überlebenswillen eines so hochrangigen Dieners der Chaosmächte, wie Kintradim Crux es zweifellos gewesen war, auf Dauer widerstehen konnte. Und dann würde Crux wieder leben und Diamond auf ewig als geknechteter Seelenfunke dahinvegetieren.
    Mondra Diamond war ein enormes Sicherheitsrisiko für alle Friedensfahrer, die es sich in den Kopf gesetzt hatten, die Station der Chaosmächte in ihre Hand zu bekommen und sie fortzuschaffen.
    Und das gewissermaßen unter den Augen der Terminalen Kolonne. Dort schien man noch immer keine Ahnung von der Ankunft der Station zu haben, die sich von den Hyperemissionen des Kosmischen Messengers hatte täuschen lassen.
    Irgendwann in naher Zukunft jedoch würde das Gebilde als überfällig gelten, und TRAITOR würde Schiffe ausschicken, um nach seinem Verbleib zu sehen.
    Mondra kennt zum Glück weder die Position Altasinths noch die von Rosella Rosado, dachte der Revisor erleichtert.
    Aber sie wusste, wo Cala Impex lag, der derzeit als Basislager für alle Vorstöße Richtung Negasphäre und Terminale Kolonne ausgebaut wurde. Ohne den geheimen Stützpunkt standen sie mit leeren Händen da.
    Aus einem Nebenraum am hinteren Ende der Halle drang ein leises Rauschen. Es entstand immer dann, wenn Cür ye Gatta sich besonders heftig bewegte.
    Augenblicke später stakste sie durch die Tür, ein annähernd insektoides Wesen mit Gliedmaßen, so dick wie Terranerarme.
    Wenn ihr Körper und die zahlreichen Gliedmaßen ein übertrieben starkes Eigenleben entwickelten, bedeutete das irgendetwas.
    Gefahr?
    Die Frequenzhörerin blieb vor der Tür stehen, wobei Polm Ombar den Eindruck gewann, als bewege sie sich in alle möglichen Richtungen. „Mach schon! Was hast du auf dem Herzen?", forderte der Revisor sie auf. „Sprich!"
    „Der Funkverkehr ist erwacht. Ein Mor'Daer-Kommando wird angreifen!"
     
    *
     
    Mor'Daer in der Station, das soldatische Fußvolk der Kolonne!
    Die Friedensfahrer hatten damit rechnen müssen. So richtig daran geglaubt hatte jedoch keiner mehr. Von außerhalb konnten die

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