Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Pflastern in die Haut drückten, sie kauten, vermengt mit Wasser tranken oder gar schnupften. Auch Spritzen lagen herum. Manche von ihnen waren bereits verwendet worden. Irgendwo taumelten also Strombeuter umher, die sich das Zeugs direkt reingeknallt hatten und nun möglicherweise den Trip ihres Lebens erlebten.
    Die Luft war stickig. Noch stickiger als sonst. Die hydroponischen Werke und Umwälzanlagen schienen kaum noch mit dem immens erhöhten Bedarf an Atemluft Schritt halten zu können.
    Filicut ertrug die Spötteleien und das Gelächter seiner Kollegen, so gut es ging, marschierte in die kleine Zentrale und schaltete den Dämmschutz hinter sich hoch.
    Drei Strombeuter erwarteten ihn. Pettonia, mit der er irgendwann einmal etwas gehabt hatte. Unky, mit der er beim vorletzten Bacchanal ebenfalls herumgefummelt hatte. Und Lisdroht, der untalentierteste aller Strombeuter, mit dem er vor fünf Jahren ... Nun, an diese Erinnerung sollte er besser nicht rühren.
    „Wir haben die Ehre, uns die Hauptschicht während der nächsten sechs oder sieben Tage zu teilen", begann Filicut ohne Begrüßung. „Wird bestimmt eine harte Zeit werden."
    Er blickte seinen drei Leidensgenossen nacheinander in die goldenen Augen. „Ich erwarte größtmögliche Disziplin. Inkar-Durn ist auf unsere Leistungsbereitschaft angewiesen. Wir sind einer der wichtigsten Bestandteile im sozialen Gefüge dieser Stadt - aber wir erledigen unsere Arbeit in Bescheidenheit und Demut."
    „In Bescheidenheit und Demut", wiederholten Pettonia, Unky und Lisdroht leise. „Wir werden unsere Tätigkeiten auf ein Minimum beschränken", fuhr Filicut fort. „Die Energievorräte sind groß genug, die Wandler gut gefüllt. Wir suchen lediglich in einer Zweiergruppe, während das andere Pärchen die üblichen Überwachungsaufgaben erfüllt.
    Besonderes Augenmerk müssen wir darauf legen, dass die ... Kollegen im Petrogisch-Rausch keine allzu schweren Schäden verursachen."
    Filicut biss sich auf die Zunge. Beinahe hätte er „Idioten" zu den Berauschten gesagt. „Wie möchtest du die Gruppen haben?", fragte Pettonia. Sie benetzte sich die Lippen mit ihrer Zunge und richtete das dunkelbraun glänzende Haar zurecht..
    Er wusste, dass sie seit ihrem letzten Abenteuer auf eine weitere Chance gierte.
    Ihre Zuneigung ihm gegenüber ging weit über das hinaus, was die strengen Regeln in Inkar-Durn erlaubten. „Du und Lisdroht. Unky und ich", sagte Filicut. Er ignorierte Pettonias enttäuschte Blicke.
    Die nächsten Tage würden schwer genug werden. Eine liebestolle Frau, die sich ihm bei jeder Möglichkeit in anzüglichen Bemerkungen ergab und ihn zu verführen versuchte, würde die Aufgabe nicht gerade erleichtern.
    Unky indes kam näher, zeichnete eine Figur des Respekts in die Luft. Ja. Sie hatten miteinander geschlafen. Aber das war während des Bacchanals gewesen und besaß keinerlei Bedeutung. Es hatte lediglich der Fortpflanzung gedient.
     
    3.
     
    „Zustandsanalyse", forderte Domo Sokrat. „Keine nennenswerten Schäden", sagte Dinko Hemot. „Allerdings sind unsere Ortungsgeräte kurz ausgefallen, und mindestens ein Drittel davon bedarf des Austauschs, ebenso zwei Reaktoren. Die notwendigen Reparaturen werden binnen eines Tages erfolgt sein."
    „Danke", sagte Domo Sokrat. Er wandte sich ab und begutachtete die Bilder ferner Galaxien, die auf das Hauptholo der Zentrale gelegt worden waren.
    Feine Nebelbänder waren zu sehen, von denen Domo Sokrat eines als Andromeda und ein anderes als die Milchstraße identifizierte.
    Sie befanden sich im intergalaktischen Leerraum. Die Koordinaten schienen zu stimmen. So, wie sie es berechnet hatten.
    Doch von den beiden Sonnen des Jiapho-Duos war nichts zu sehen.
    Dinko Hemot hieb mit der flachen Brusthand auf den Arbeitstisch. Er reagierte irrational, musste also das Normalhirn bereits wieder „zugeschaltet" haben. „Was stimmt hier nicht?", fragte er.
    Domo Sokrat schaltete ebenfalls das Normalhirn zu. Sein Horizont erweiterte sich, wurde ... bunter. Dieser Vorgang, so simpel er auch sein mochte, erzeugte jedes Mal für einen Moment das Gefühl besonderer Befriedigung. „Ortungshorizont bis aufs Maximum erweitern!", befahl er, ohne auf die Frage des Piloten einzugehen. „Gefechtsbereitschaft bleibt aufrecht. Die AHUR verharrt an Ort und Stelle.
    Möglicherweise unterliegen wir einer Raum-Zeit-Verschiebung, und der Rest des. KombiTrans-Geschwaders trifft ein wenig später hier ein."
    Domo Sokrat hasste das Wort

Weitere Kostenlose Bücher