2398 - Aufbruch nach Hangay
sowie 10.000 beim Jiapho-Duo. 30.000 Haluterraumer ... In meiner Erinnerung nahmen die schwarzen Kugelraumer einen anderen Stellenwert ein. Es hatte Zeiten gegeben, da ein einzelnes Haluterschiff ein gesamtes hochzivilisiertes Sonnensystem in Angst und Schrecken versetzt hatte. Und heute?
Vielleicht mochten uns diese 30.000 Schiffe ein paar Sekunden verschaffen, vielleicht auch Minuten...
Ich zwang mich, Varasins Worte geistig auszublenden. Niemand, selbst der Kommandant der HALLEY nicht, kannte die Stärke der LFT-Einheiten in Omega Centauri besser als ich. Varasin musste mir nicht sagen, dass vom alten KombiTrans-Geschwader noch die EDMOND HALLEY, die VASCO NUNEZ DE BALBOA und der EXPLORER BRASILIA hinzukamen, dazu der PONTON-Tender ZEUT sowie MOTRANS-OC2.
Das Geschwader war keineswegs komplett.
Die EXPLORER PARIS und KAIRO waren beim Gulver-Duo stationiert, mit der BEIJING war Perry unterwegs, MOTRANS-OC1/CENTAURI befand sich beim Leuchtfeuerstern OC-1, MOTRANS-0C3/KAHALO beim Nagigal-Trio. Das alles wusste ich genauso gut wie der Kommandant der HALLEY.
Und wie ihm war mir klar: Dieses auf den ersten Blick beachtliche Aufgebot, diese geballte Macht, aufgeboten von der LFT, war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Sobald TRAITOR kam, sobald die Kolonne einen ernsthaften Angriff startete, hatten wir ihr nichts mehr entgegenzusetzen. Die Terminale Kolonne würde uns allein mit ihrer Masse niederringen. Zwar hatten wir die erste Schlacht für uns entscheiden können, doch die Prognosen für den weiteren Verlauf waren eindeutig.
Oberst Varasin war verstummt, und ich vernahm wieder das Raunen, das in einer Raumschiffszentrale allgegenwärtig zu sein schien. Besatzungsmitglieder unterhielten sich, gaben Meldungen weiter, warteten. Sie versuchten, sich die Angst zu nehmen.
Verdammt, wo blieb Perry? Es war höchste Zeit, dass er mit der BEIJING von seiner Suche nach dem riesigen Objekt zurückkehrte, das wir geortet hatten.
Darauf warteten hier alle. Denn .bevor Perry nicht zurück war, konnte ich mit der Evakuierung Omega Centauris nicht Ernst machen.
Noch hatten wir keine Nachricht von ihm erhalten. Niemand konnte sagen, wann mit seiner Ankunft zu rechnen war. Ich vermutete zwar, dass es sich bei dem unbekannten Gebilde um eine Hinterlassenschaft der Lemurer handelte, weshalb ich Perry meinen Krish'un mitgegeben hatte, doch letzten Endes war das nur eine bloße Spekulation.
Es war durchaus möglich, dass Perry schon längst tot war und wir vergeblich auf ihn warteten. Aber für diese Möglichkeit gab es nicht den geringsten Anhaltspunkt, und ich mochte nicht an so etwas glauben.
Wo also blieb mein alter Freund?
Ich dachte, du als Unsterblicher hättest Geduld gelernt?, meldete der Extrasinn sich zu Wort. Hat deine miese Laune vielleicht etwas damit zu tun, dass du zurzeit auf Rhodan nicht besonders gut zu sprechen bist? „Mach dich nicht lächerlich", knurrte ich. „Du weißt selbst, wie ernst die Lage ist."
Aber meine bessere Hälfte hatte einen wunden Punkt getroffen. Perry hatte ohne Angabe von Gründen abgelehnt, die Expedition nach Hangay zu begleiten, und stattdessen mich als Expeditionsleiter auserkoren. Nicht einmal mir gegenüber hatte er auch nur den Hauch einer Andeutung fallen lassen, was ihn zu seiner Meinungsänderung bewogen hatte.
Unser weiteres Vorgehen war eigentlich längst beschlossene Sache gewesen: Perry würde nach Hangay fliegen, um die Entstehung der Negasphäre zu verhindern.
Und dann ... das! Kein Wort der Erklärung.
Geheimhaltung hin oder her, natürlich konnten die Spione der Terminalen Kolonne überall sein, selbstverständlich stellten die Koda Ariel eine permanente Bedrohung dar...
Aber nein, das war es nicht. Etwas anderes steckte dahinter, davon war ich überzeugt.
Wenn Perry jemandem vertrauen konnte, ein Geheimnis zu bewahren, dann mir.
Und dass er dieses Vertrauen nicht aufgebracht hatte, musste eine ganz besondere Bewandtnis haben.
Aber welche? Der Logiksektor hatte den Finger treffsicher in die Wunde gelegt.
Und noch ein wenig Salz darübergestreut.
Ich musste Perrys Entscheidung respektieren, aber ich verstand sie nicht.
Zumindest nicht komplett, denn natürlich war mir klar, dass irgendein Geheimprojekt schuld an alledem war. Das Vertrauen fehlte trotzdem.
Und deshalb konnte ich die Geheimniskrämerei nicht aus vollem Herzen akzeptieren.
Aber ich würde sie billigen, weil ich Perry vertraute.
Obwohl er seine Gründe haben würde, war ich zurzeit
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