2399 - Finale fÃŒr einen Dual
sich und beglückwünschte sich erneut, die Frau nicht getötet zu haben. Die Kopfwunde, die er der Technikerin zugefügt hatte, um mit ihrem Blut schreiben zu können, hatte sich noch nicht geschlossen. Er hatte feststellen müssen, dass die Verletzung an der Schulter nicht ergiebig genug war; dann war ihm eingefallen, das Menschen am Kopf bei Verletzungen immer stark bluteten.
Töten würde er sie nicht, noch nicht; vielleicht konnte sie ihm erneut als Köder für Atlan dienen.
Indem es ihm gelungen war, den Arkoniden allein in die Untergrundstadt zu locken, hatten sich seine taktischen Möglichkeiten entscheidend verändert.
Nun war er nicht mehr gezwungen, Atlan zu töten; vielmehr konnte er den Arkoniden auch gefangen nehmen.
Damit würde er sein Ansehen bei TRAITOR beträchtlich vergrößern. Was, wenn die Kolonne Atlan in einen Dual verarbeitete? Das war eine attraktive Option...
Solange Atlan die Siedlung nicht verlassen konnte, musste er sich keine Sorgen machen. Er kannte seine Terraner genau.
Solange Atlan verschollen blieb, würden sie Trixal nie und nimmer räumen.
Die Danton-Komponente hatte oft genug von dieser Eigenart der Menschen profitiert. Nun aber würde sie das Ende der Gegenseite einläuten, denn die Kolonne gewann damit Zeit, Jiapho noch vor dem Abzug der Galaktiker zu erreichen.
Nun war alles Spiel auf Zeit. Wenn er lange genug aushielt, würde er nicht nur gerettet werden, sondern konnte Atlan auch gefangen nehmen oder notfalls töten und gleichzeitig die Expedition nach Hangay vereiteln.
Yrendir mochte darüber amüsiert sein, doch die Danton-Komponente wusste genau, was einige wenige Unsterbliche bewirken konnten. Er nahm die Expedition wesentlich ernster als der Rest der Terminalen Kolonne, und er zweifelte nicht daran, dass die Zukunft ihm recht geben würde. Und wenn es ihm gelang, Atlan tatsächlich zur Kolonne zu bringen und dort zu verhören...
Er kostete den Gedanken voller Vorfreude einen Moment lang aus, bevor er sich wieder der Gegenwart zuwandte.
Fraglich war nur, wann die Traitanks der Kolonne über Trixal eintreffen würden. Er war sich darüber klar, dass sein weiteres Schicksal von Zerberoffs Reaktion bei Kharag abhing.
Es war durchaus möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass der Duale Kapitän die Standorte Nagigal, Gulver und Jiapho persönlich unter Kontrolle bringen wollte, um sich zu profilieren und seine Stellung im Feldzug Milchstraße zu stärken. In diesem Fall würde alles etwas länger dauern.
Vielleicht hatte Zerberoff zunächst CRULT über das Geschehen informiert.
Dann musste Antakur von Bitvelt entscheiden, wie es weiterging. Würde Antakur jedoch seine Zuständigkeit abgeben und die Truppen im Sektor D-MODA alarmieren, vor Hangay? Dantyren bezweifelte es.
Wie dem auch sein mochte, welchen Verlauf die Dinge nahmen, das alles würde lediglich zu einer Verzögerung von maximal ein paar Tagen oder auch nur einigen Stunden führen, nicht mehr.
Wo hielt der Arkonide sich auf? War er verletzt oder unversehrt? Auf keinen Fall durfte es Atlan gelingen, ihm zu entkommen, dann hätte er endgültig ausgespielt.
Er trat zu der Tür, durch die Atlan entkommen war. Er würde sich auf die Suche machen müssen, in einer uralten Untergrundsiedlung, die seiner Geisel zufolge eigentlich unbewohnt hätte sein sollen, es aber ganz offensichtlich nicht war.
Er bezweifelte, dass die Technikerin ihn belogen hatte. Sie wusste es nicht besser.
Doch wie hieß es bei den Terranern so schön? Unkenntnis schützt vor Strafe nicht. Vielleicht war ein weiterer Schauer Endogener Qual angebracht.
Nicht, um ihr weitere Informationen zu entreißen, die sie wohl wirklich nicht hatte, sondern ganz einfach, weil es ihm Vergnügen bereitete
6.
Atlan
Meine Sehfähigkeit hatte sich wieder normalisiert, und damit war auch die Frage des Extrasinns beantwortet, wer mich gerettet hatte. Die nach dem Warum blieb bestehen.
Eine Anzahl bleicher, in Lumpen gekleideter Lemurer-Abkömmlinge führte mich durch zahlreiche Korridore in die unterirdische Siedlung. Ein Teil von ihr war bewohnt, wie ich feststellte, aber nicht von zivilisierten Angehörigen der Ersten Menschheit, wie es einst wohl gedacht gewesen war. Meine Retter waren vermutlich Nachkommen damaliger Flüchtlinge.
Sie hausten in bemerkenswerter Primitivität, ohne auf die Uralt-Technik ihrer Ahnen zurückzugreifen. Dabei war diese praktisch überall vorhanden und hätte ihnen das alltägliche Leben
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