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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beträchtlich erleichtert.
    Sie brachten mich in eine vor Dreck starrende Unterkunft und warfen mir Lumpen über, die noch durchlöcherter waren als die, die sie selbst trugen. Das halbe Dutzend Barbaren - dieser Begriff war durchaus angebracht - unterhielt sich in einem primitiven Idiom, das kaum mehr nach Lemurisch klangt. Niemand versuchte, sich ernsthaft mit mir auseinanderzusetzen. Niemand stellte mir Fragen, woher ich kam oder was in der Justierungsstation geschah.
    Mir wurde klar, dass ich nicht in ihr Weltbild passte. Sie hatten mich vermutlich gerettet, weil ich wie einer von ihnen aussah, und wussten nun nichts weiter mit ihm anzufangen.
    Doch sie antworteten, wenn ich ihnen konkrete Fragen stellte, und nach einer Weile konnte ich mir zusammenreimen, was damals geschehen sein musste.
    Nachdem die Sphero vor ungefähr 55.000 Jahren die Lemurer aus ihren Inselstaaten hinausgeworfen hatten, waren offensichtlich einige Vertreter der Ersten Menschheit zurückgeblieben, in die leer stehende Untergrundstadt geflüchtet und hatten sich hier ihr Leben eingerichtet, wenn auch in der ständigen Furcht vor einer Entdeckung. Sie hatten weitgehend auf den Gebrauch von Technik verzichtet, um nicht durch eine zufällige Ortung gefunden zu werden, und das Wissen um die eigene Herkunft war irgendwann verloren gegangen.
    Ich hatte nicht die Zeit, mich mit den Städtern und ihrem Schicksal ausführlich auseinanderzusetzen, auch wenn meine Retter Zuwendung oder Dank verdient hätten. Doch ich benötigte alle Konzentration, die ich aufbringen konnte, um mir über die eigene Lage und meine Möglichkeiten klar zu werden.
    Der erste Schritt dahin musste aus dem Versuch bestehen, Dantyrens Vorgehen zu ergründen. Welche Motive bestimmten das Handeln des Duals?
    Er hatte zwei Möglichkeiten.
    Er konnte versuchen, mich lebend hinzuhalten, bis die Flotte der Kolonne eintraf. Dann konnte er mich als Gefangenen präsentieren. Er musste mich also nicht unbedingt töten.
    Oder aber sein Hass - oder was auch immer - auf mich war so groß, dass er trotzdem versuchen würde, mich umzubringen.
    In der Justierungsstation wusste wahrscheinlich niemand, wo ich abgeblieben war. Ich war zweimal durch Transmitter gegangen, die Dantyren manipuliert hatte, und die Abmachung hatte ohnehin gelautet, dass ich allein ging.
    Sollte Dantyren mich tatsächlich töten, würde niemand davon erfahren. Auch in diesem Fall konnte der Dual in Ruhe abwarten, bis die Terminale Kolonne hier erschien und ihn aufnahm.
    Das ist nicht ganz richtig, widersprach der Logiksektor. Der Aktivatorchip macht dich potenziell unsterblich, und beim Tod eines Aktivatorträgers steigt eine Spiralgalaxis auf.
    Ich hatte die Aufzeichnungen gesehen.
    Beim Tod der Vandemaar-Zwillinge war das Phänomen zum ersten Mal aufgetreten.
    Aus ihren Körpern hatten sich zwei 50 Zentimeter durchmessende rötliche Lichterscheinungen erhoben, die an Spiralgalaxien erinnerten, waren miteinander verschmolzen und hatten sich danach unter Strukturerschütterungen immer mehr ausgedehnt.
    Solch ein Schauspiel dürfte aus der Justierungsstation und in der EDMOND HALLEY kaum zu übersehen sein, fuhr der Extrasinn fort. Und Roi Danton und damit auch Dantyren weiß ebenfalls über dieses Phänomen Bescheid. Mit anderen Worten ...
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
    Dantyren durfte mich gar nicht töten, weil er damit seinen Vorteil verspielte! Wenn ich starb, zeigte die Spiralgalaxis nicht nur den Ort meines Todes an. Die HALLEY konnte dann mit einer Transformbombe Dantyrens Leben ein Ende machen und Trixal endlich räumen, bevor die Kolonne eintraf. „Und wenn der Dual nicht mehr daran denkt?" Unwahrscheinlich. Dafür sprechen die Fehlschüsse in dem Transmitterraum. Der Dual konnte nicht auf Streuwirkung schalten, sondern brauchte einen Punkttreffer, zum Beispiel an einem Bein, um dich bewegungsunfähig zu machen.
    Ich nickte zögernd. „Dantyren wollte mich bei meiner Ankunft durch den Transmitter also gar nicht töten, sondern mir nur eine Verletzung zufügen, die mich handlungsunfähig gemacht hätte.
    Vielleicht erhoffte er sich, dass er mit mir als Druckmittel der KombiTrans-Flotte Bedingungen diktieren könnte ..."
    Geh von dieser Erklärung aus!
    Was nun? Ich runzelte die Stirn. Vielleicht konnte ich mithilfe der Lemur-Städter entkommen, heraus aus der Untergrundsiedlung. Vielleicht konnte ich irgendwo ein Funkgerät auftreiben. Die Maschinenstädte der alten Lemurer waren nicht weit

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