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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getötet hatte. Er bezweifelte, dass sie ihm nützlich sein könnte.
    Immerhin herrschte Stille. Atlan konnte nicht gleichzeitig faseln und sich ihm stellen.
    Er richtete den Kombistrahler auf den sich nähernden Arkoniden. Misstrauen keimte in ihm auf. Warum trat Atlan ihm so offen entgegen? Welchen Trumpf hatte er noch in der Hinterhand? „Du wirst nicht schießen!", rief der Arkonide ihm zu. „Oder willst du dich durch die aufsteigende Spiralgalaxis verraten?"
    „Schießen schon, wenn es sein muss", antwortete Dantyren. „Ich werde vermeiden, dich zu töten, dir nur eine Verletzung zufügen ..."
    Oder dich mit meiner Paragabe unter Kontrolle bringen, fügte er in Gedanken hinzu. Dich mit Endogener Qual bewegungsunfähig machen, bis die Traitanks der Kolonne Jiapho erreichen.
    Oder vielleicht auch durch Endogenen Genuss. Was für ein Bild wäre das! Du windest dich vor Lust auf dem Boden, während ich über dir stehe und lächelnd warte, dass mein geschätzter Kollege Zerberoff eintrifft.
    Warum schlug er nicht zu? Warum machte er dem Spiel kein schnelles Ende? Genoss er es so sehr? „Weißt du noch, Michael", drang in diesem Augenblick Atlans Stimme aus den Lautsprechern überall in den Wänden, so laut und dröhnend, dass es ihn in den Ohren schmerzte, „wie Onkel Bully mit dir in den Bergen von Colorado Ski fuhr? Er übersah eine schneebedeckte Mulde, und der Boden unter ihm gab nach, und er rauschte mit vollem Tempo in einen Baum, und du hast dir vor Lachen in die Skihosen gemacht ..."
    Dantyren stöhnte leise auf. Er sah genauer hin, entdeckte ein kleines Utensil, das an Atlans Kinn klebte. Eine Freisprecheinrichtung !Ihr minimaler Energiebedarf speiste sich offensichtlich aus den Schallwellen, die beim Sprechen entstanden. Und sie übertrug seine Stimme an das nächste Terminal! „Und wir müssen wirklich über Perry sprechen, Michael. Über den Übervater, wie ihn kein anderes Menschenkind in den letzten drei Jahrtausenden gehabt hat ..."
    Dantyren wusste nicht, wie ihm geschah.
    In diesem Augenblick ging ihm jegliches Gefühl für Raum und Zeit, für die Komplexität der Situation verloren. Er dachte nicht mehr daran, dass er Atlan unbedingt am Leben lassen musste, wenn er sich nicht verraten wollte.
    Wurde er wahnsinnig? Eine Kralle schien durch seinen Kopf zu fetzen, an einem zentralen Teil seines Denkens zu scharren und zu reiben, ihn zu zerschneiden, zu zerreißen...
    Die Danton-Komponente!, wurde ihm klar.
    Sie begehrt tatsächlich auf, und die Kralle unterdrückt ihren Widerstand ...!
    Mit einem Mal war die Terminale Kolonne völlig unwichtig. Sein eigenes Leben und seine Sicherheit ebenfalls. Er wollte nur noch, dass das verfluchte Gerede aufhörte.
    Er musste schnell machen. In ihm tobte ein Kampf, den er zweifellos gewinnen würde.
    Die Danton-Komponente hatte keine Chance gegen die Kralle und gegen Dantyren. Atlan hatte auch in weiterer Hinsicht falsch spekuliert. Jetzt war Dantyren bereit, ihn zu töten, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Er hatte nur erreicht, was er doch eigentlich vermeiden wollte.
    Er schlug mit der Endogenen Qual zu, legte einen so starken mentalen Druck auf den Arkoniden, dass dieser auf die Knie ging... „Onkel Bully ..."
    Unglaublich!, dachte Dantyren. Der Arkonide sollte längst halb tot sein, doch er sprach noch immer weiten „Weißt du noch, Michael?"
    Die Worte waren kaum noch verständlich.
    Dantyren spürte in einer mentalen Rückkopplung das qualvolle Sterben des sich krümmenden Mannes, der einfach nicht schweigen wollte. „Perry und Mory unter der Dusche ...
    Weißt du noch, Michael? Weißt du noch?"
    Dann explodierte etwas in seinem Kopf, und nun schossen ihm vor Schmerz Tränen in die Augen. In alle vier. Wiederum begehrte der Rest von Roi Danton in Dantyren auf, dieses Mal mit aller Gewalt, und die Kralle fetzte und schnitt und riss, und... ... und dann war es vorbei.
    Die Kralle hatte das Aufbegehren der Danton-Komponente endgültig unterdrückt. Aber um einen hohen Preis.
    Ein Teil von Dantyren war nicht mehr handlungsfähig.
    Damit brach der Bewusstseinszustand des Singulären Intellekts in sich zusammen.
    Doch im Dualen Intellekt, in dem Roi Danton wie auch Yrendir unabhängig voneinander dachten, konnte der Duale Kapitän weder Endogene Qual noch Endogenen Genuss verteilen.
    Die Danton-Komponente dachte gar nichts mehr, war zu erschöpft, während der Kalbaron aus dem Volk der Mor'Daer plötzlich allein dastand.
    Yrendir stapfte mit seinen

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