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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbrauchbaren Möbel – und hatte irgendwas mit den Inhaltsstücken des kleinen Spindes angestellt.
    Pothawk widerstand dem Reiz, Kamukos Spind auszuräumen und unter die Lupe zu nehmen.
    Stattdessen suchte er Blickkontakt zu Viz und Limbox. Beide standen mit gereckten Hälsen da, die Augen überall – und gaben schließlich ihr Einverständnis.
    Vor dem Vitrinenset kamen die Brüder zusammen. „Ist sie das?"
    „Das ist die Rüstung."
    Vizquegatomi sagte: „Man hätte sich irgendwie ... mehr vorgestellt."
    Vitrine eins enthielt ein graublaues Päckchen, im Format einer geballten Ohrenhand, dessen Sinn oder Funktion in keiner Weise zu erraten war. Hätte Pothawk das Objekt irgendwo draußen erblickt, auf dem Gelände der Treck-Zentrale, hätte er nie vermutet, einen Gegenstand von Wert vor sich zu haben.
    Vitrine zwei enthielt eine linsenförmige, leicht konvex gebogene Schale. Sie bestand ebenfalls aus einer graublauen Materie. „Sieht aus wie ein Brustpanzer", tippte Viz. „Es gab da mal eine Prügelei, an der ich beteiligt war ... Die anderen waren Valtugaten, falls ihr die noch kennt, die trugen auch alle solche Panzer. Hat ihnen aber nichts genutzt."
    Pothawk musterte die Schale. Vizquegatomi hatte recht.
    Der Brustpanzer war für die Handhabung durch humanoide Wesen von zwei bis drei Metern Größe konstruiert. Im Kopf verglich Pothawk den Körperbau der Prinzipa; Kamukos Brustkorb war nicht groß genug nach seiner Ansicht, doch er war sich darüber klar, dass er als Vierbeiner vielleicht falsche Maßstäbe anlegte.
    Vitrine drei enthielt etwas, das auf Anhieb nicht zu identifizieren war: eine Art Geschirr aus zwei länglichen Platten und einem Lappen dazwischen, der beide Platten verband. „Was soll das sein?"
    Pothawk aktivierte seinen Mikrorechner. Über der Vitrine entstand ein stark verkleinertes Hologramm der Generalin Kamuko. Er fotografierte das Objekt in der Vitrine ab, erstellte mit dem Rechner ein 3D-Bild – und legte das vermeintliche Kleidungsstück als Textur über das Hologramm. „Seht ihr? Es sind Beinscheinen, Brüder!
    Das Verbindungsstück ist eine Beckenbrücke, sie schützt zusätzlich den Bereich zwischen den Beinen eines Humanoiden."
    Nach einer Weile meinte Viz: „Diese Bereiche können heikel sein."
    „Man hört davon."
    Optisch gesehen wirkten alle drei Objekte harmlos, wenngleich die Macht der Gegenstände in den Vitrinen praktisch greifbar war. Pothawk nahm als sicher an, dass mithilfe der Rüstung Abläufe übergeordneter Natur kontrolliert werden konnten. Kein Zweifel, die Hightech-Diebe hatten ihr Ziel erreicht, ihr Auftraggeber hatte definiert, was zu besorgen war, und alles andere war ihre Sache nicht. „Habt ihr euch mal gefragt", meinte Limbox plötzlich, scheinbar ohne Zusammenhang, „wieso der Auftraggeber gerade uns schickt?"
    „Tausendmal", versetzte Viz finster. „Dabei ist es offensichtlich! Wir können die Rüstung stehlen, aber wir Laosoor können sie niemals anlegen. Nicht einmal, wenn wir wollten, weil wir keine Humanoiden sind."
    „So simpel?", fragte Pothawk. „Warum nicht?"
    Schließlich zog der Commander sein Desintegrator-Gerät und trug in Millimeterschichten die Haube über dem Beinschienen-Objekt ab.
    Das Material löste sich in Gas auf.
    Er streifte spezielle, vollsensitive Handschuhe über seine Ohrenhände. In zeitlupenhafter Geschwindigkeit förderte er das Ding, das auf dem Vitrinenkissen ruhte, zutage. Es war nahezu gewichtslos. Der Baustoff der Schienen wirkte sehr fest, sie bestanden aus einer Materie, die von den Sensoren in ihrem Gepäck nicht identifiziert werden konnte. Pothawk schnüffelte neugierig aus geringster Distanz, doch das Einzige, was er riechen konnte, waren abgestandene Luft und die eigenen Brüder. „Limbox?"
    „Kannst du telekinetisch etwas fühlen?"
    „Was denn? Man kann das Ding von außen fassen, aber ich komme nicht hinein.
    Anscheinend massiv. Keinerlei Struktur im Inneren. – Ich bin auch nicht ganz sicher, ob der Auftraggeber wollte, dass wir das Ding untersuchen sollen ..."
    Sie lachten alle drei. „Du meinst, nur stehlen, Limbox?"
    „Ganz genau."
    „Nette Idee. Aber wenn ich mit diesen drei Dingern in den Schultertaschen von Oaghonyr fliehen soll, bis in die LAOMARK – dann will ich wissen, was ich da bei mir trage."
    Pothawk reichte die Beinschienen an Vizquegatomi, in die Hände des Hünen, und nahm selbst Vitrine zwei in Angriff, den Brustpanzer der Rüstung.
    Behutsam desintegrierte er die

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