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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kopf. Fragte sich nur, wie konkret seine Ahnung bereits geworden war.
    Sie nahmen Beobachtungsposten ein, während die Terraner Rhodan und Mondra Diamond zu Offizieren und Verwaltern sprachen. Offenbar hatten sie das Ziel, sie von ihrer friedlichen Absicht zu überzeugen. „Ich wüsste nur zu gern, was du planst, Bruder."
    „Bisher denke ich nur nach", offenbarte Pothawk ruhig. „Wir müssen die Zielperson in die LAOMARK bringen, und zwar lebendig. Auf den ersten Blick hört sich das ja simpel an. Wir haben die Parapolarisatoren.
    Aber Laosoor sind Hightech-Diebe, keine Kidnapper. Wir sind an Entführungen nicht gewöhnt, das ist nicht unser Metier. – Also angenommen, wir holen uns statt der Prinzipa tatsächlich diesen Perry Rhodan ..."
    „Ja?"
    „... und bringen statt Kamuko ihn und seine Aura in die LAOMARK. Was wäre dann?"
    „Du meinst, ob der Auftraggeber zufrieden ist?"
    „Jedenfalls weiß ich sicher, dass dann nicht ganz Oaghonyr hinter uns her wäre.
    Wenn wir Rhodan nehmen, steht uns der Planet als Fluchtweg offen."
    „Du fragst dich jetzt, wie und wo wir Rhodan am günstigsten fangen."
    „Ja – und ich weiß auch schon, wer sich darum kümmern wird, Viz. Nämlich du.
    Finde alles über die Terraner und ihre JULES VERNE heraus, und wenn du schon dabei bist ... Viz? Was ist?"
    Vizquegatomi packte Pothawks Schulter.
    Schwanzhand und Ohrenhände krallten sich in seine Fellhaut, und die Pupillen des älteren Bruders verengten sich zu senkrecht stehenden, stechend gelben Schlitzen.
    Der Commander verstummte. Er drehte sich langsam um. Über die Dächer schwebte, wie von Geisterhand gehalten, der Mutant Gucky. Das Pelzgeschöpf war keine zwanzig Meter entfernt. Es hielt Ausschau, und sie konnten sicher sein, dass Gucky nach ihnen suchte. „Telekinese", flüsterte Pothawk fast lautlos, mit Blick auf seine Orter. „Oder ein Levitationsorgan. Er setzt jedenfalls keine Maschinen ein."
    „Ein Multimutant."
    „Sieht so aus. Jedenfalls kann er alles gleichzeitig."
    Der Blick des fremden Mutanten glitt über sie hinweg, forschte, suchte – und ging durch sie hindurch beziehungsweise durch die Deflektorfelder.
    Kurz darauf verschwand das Wesen mit einem Teleportersprung. Über den Dächern der Treck-Zentrale kehrte wieder Stille ein. Ein Vogel flatterte vorbei, der auf rätselhafte Weise die Marasan-Schutzfeldglocke über dem Gelände überwunden haben musste.
    Pothawk spürte seinen Mageninhalt mit der Schwere eines Ziegels aus Derwan-Metall.
    Nach einer Weile sagte er: „Sehen wir mal, was Limbox treibt."
     
    *
     
    Rhodan folgte mit ungutem Gefühl der Einladung, die Kamuko in tiefer planetarer Nacht an ihn persönlich richtete. „Ich könnte dich begleiten", bot Gucky an. „Sie kann nicht ernsthaft was dagegen haben, wenn wir zu zweit kommen."
    „Oh doch. Kamuko hat sehr ausdrücklich nach mir allein gefragt."
    „Wennschon."
    „Ich will nicht unsere Chancen schmälern."
    Ein Gleiter holte ihn vom Gästehaus ab, und am zentralen Turm wartete ein Servorobot, der ihn führte. Im Turm herrschte Normalbetrieb; die Logistik von 680.000 Raumschiffen funktionierte nicht in einem Tag-Nacht-Rhythmus, sondern wurde rund um die Uhr betrieben. Dennoch war der Schacht, der ihn aufwärtsführte, leer.
    In dem Besprechungsraum weilte niemand außer der Aeganerin.
    Rhodan nahm einen beißenden Hauch wahr, überdeckt von einer künstlichen Note, die an Zimt erinnerte. Der Zimtduft stammte von einer Art Gebäck, das in einer verzierten Schale auf einem Tisch stand.
    Die Leuchtkörper verstrahlten ein betont diffuses Licht.
    Kamuko hatte sich in kurzer Zeit verändert, auf surreale, beängstigende Weise. Ihre Hautfarbe schien fahl, ungesund gebleicht, ihre Züge waren ungleich verzerrt, so als befinde sich das Gesicht selbst in einer Art Metamorphose. Auf der Brust der Generalin waren Erhebungen zu sehen, die Rhodan vorher nicht bemerkt hatte, die nicht existiert hatten. Wie die Ansätze weiblichterranischer Brüste, nur weniger symmetrisch.
    Und die Augen ... sie waren strahlend grün.
    Rhodan nahm schockiert wahr, dass die Augen denen von Mondra Diamond nachgebildet waren. So wie die Lippen, rosafarben statt mahagonischwarz.
    Kamuko begann verzerrte menschliche Züge zu entwickeln. „Ja, Rhodan", brachte sie gepresst hervor. „Ich bin eine Aeganerin, und dass du mich in diesem Zustand zu Gesicht bekommst – ist mir alles andere als recht. Auf der anderen Seite trägst du in gewisser Weise die Schuld

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