2402 - Der GESETZ-Geber
mit terranischen Panthern ungefähr so viel gemein wie ein Maahk mit einem Pluquat.
Dass die Räume in der LAOMARK für Terraner eine angenehme Höhe hatten, schuldete wohl der Tatsache, dass sich Laosoor mitunter aufrichteten und auf den Hinterbeinen gingen. Rhodan hatte das in der Zeit seiner Flucht durch die LAOMARK allerdings nur selten beobachtet.
„He!", rief er, im Bewusstsein, dass seine Wächter zweifellos jeden Ton hörten. Zwar befand sich außer ihm niemand in der kahlen, fensterlosen Zelle, doch die Laosoor waren ganz sicher klug genug, ihn nicht unbeobachtet zu lassen.
Hoch entwickelte Technik war in der LAOMARK allgegenwärtig, man brauchte nur an die Psi-Spürer zu denken, die gegen Gucky flächendeckend im Einsatz gewesen waren. Ob ein vergleichbares Niveau in jedem Bereich des Lebens herrschte, konnte Rhodan allerdings nicht einschätzen.
Auf den knappen Zuruf reagierte niemand. Also sprach er ungerührt weiter. „Mir wurde gestern versprochen, dass ich mit der JULES VERNE über Funk Kontakt aufnehmen könne, um mich vom Zustand des Schiffes und seiner Besatzung zu überzeugen. Das ist unabdingbare Voraussetzung für meine Kooperation. Ich verlange, dass ich augenblicklich mit meinem Schiff verbunden werde."
Die Funkeinheit seines SERUNS funktionierte nicht mehr, sodass er von sich aus keine Kommunikation zu seinem Schiff herstellen konnte. Alles andere wäre ein törichter Fehler seiner Bewacher gewesen. Es war erstaunlich genug, dass sie ihm den Anzug gelassen hatten.
Offenbar gingen sie davon aus, dass er nicht auszubrechen versuchen würde, dass ihn sein Wort band. Und natürlich hatten sie damit recht. Es war eine eigenartige Gefangenschaft, in die sich Rhodan unter dem Druck der Erpressung begeben hatte. Solange sich die Rahmenbedingungen nicht änderten, ergab Flucht oder Widerstand gegen die Laosoor keinen Sinn.
„Ich verlange, mit meinem Schiff sprechen zu dürfen", wiederholte er mit fester Stimme.
Wie immer, wenn ihm Nahrung gebracht wurde, zischte ein Teil der scheinbar fugenlosen Wand zur Seite. Perry versuchte abzuschätzen, ob er das eintretende Wesen schon gesehen hatte. Er trainierte dadurch seine Wahrnehmung, um möglichst bald einen Angehörigen dieses Volkes vom anderen unterscheiden zu können, eine der großen und weitläufig unterschätzten Schwierigkeiten beim Fremdkontakt.
Das pantherartige Wesen trug eine rote Uniform, die sich eng um die Hinterbeine und den Körper schloss. Die Vorderbeine waren von losen Metallsegmenten bedeckt, die bis zum breiten Halsansatz reichten und auf den ersten Blick an eine mittelalterliche terranische Rüstung erinnerten.
Erneut sprangen Rhodan die Ohrenhände ins Auge, die auf knapp halbmeterlangen, aber nur daumendicken tentakelartigen Fortsätzen saßen.
„So, du verlangst etwas, Perry Rhodan."
Rhodan erkannte die Stimme wieder.
Das fiel ihm bei Weitem nicht so schwer wie die optische Unterscheidung der Laosoor. „Machen wir uns nichts vor, Pothawk. Es mag so aussehen, als sei ich in einer denkbar schlechten Situation, aber wir wissen beide, dass du und dein Volk auf mich angewiesen seid. Ihr braucht mich, und ich habe mich freiwillig in Gefangenschaft begeben."
Der Laosoor öffnete den Mund, was seine beachtlichen Fangzähne zur Geltung brachte, als wolle er Rhodan drohen. Er fauchte. Es klang ganz und gar nicht erfreut.
„Commander Pothawk, Nacktnase.
Ob es ganz freiwillig war, sei dahingestellt. Bezeichne deinen Status, wie du möchtest, es ändert nichts. Um dich mit relevanten Informationen zu versorgen: Deine Begleiter Icho Tolot und Gucky wurden trotz der beträchtlichen Unruhe, für die sie unter deiner Führung gesorgt haben, bereits auf dein Schiff überstellt.
Ihnen wurde keinerlei Leid zugefügt, genau wie versprochen."
„Ich möchte mich persönlich davon überzeugen."
Pothawk drehte sich um und verließ die Zelle. Er wandte dem Gefangenen den Rücken zu, als er sagte: „Du darfst die Kommunikationseinheit deines Schutzund Raumanzugs nutzen. Ich habe die entsprechenden Blockaden für genau fünf Minuten desaktiviert. Täusche dich nicht darüber, dass wir jedes Wort mithören. Keine Tricks, Perry Rhodan."
„Keine Tricks", versicherte er.
Das Schott schloss sich automatisch und gab wieder den Blick auf die scheinbar fugenlose Wand frei.
Rhodan blieb allein zurück, roch den Duft nach wilden Blüten und fauligem Gras und nahm über den SERUN Kontakt zur JULES VERNE auf. Genauer gesagt zu der Frau,
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