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2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI
Autoren: Unbekannt
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die Hinterbeine aufgerichtet. Der Mediziner hatte verstanden und sich zurückgezogen. Das war sein Glück gewesen, denn Viz hätte sonst seine Frustration und seine Trauer an ihm abreagiert.
    Danach hatte Viz seinen Brüdern und der schweigenden, in einer Ecke kauernden Mutter kurz mit einer Kopfhand zugewinkt und das Haus verlassen.
    Pothawk fragte sich, ob sie ihn vor seinem Aufbruch zur Akademie noch einmal sehen würden. Danach würde er einige Monate lang die Akademie nicht verlassen können.
    Ohne Viz würde das Leben leiser und ärmer sein. Pothawk war entsetzt darüber, dass ihn dessen Weggehen mehr schmerzte als der Tod seiner Schwester. Aber nützte es etwas, sich selbst etwas vorzuspielen?
    Musste man nicht seine Gefühle so nehmen, wie sie kamen? Sie entzogen sich generell der Kontrolle, ob man sie nun mochte oder nicht.
    Gefühle ... Dieses Stichwort führte seine Gedanken zurück zu jener Frau, die seine Gedanken beherrschte.
    Imosazi.
    Die herrliche, wunderbare, unerreichbare Imosazi.
    Sie wohnte praktisch in der Nachbarschaft, aber sie war ein Jahr älter als Pothawk. Ein Jahr machte eine Menge aus, wenn nicht sogar alles. Zumindest hatte Pothawk das immer geglaubt. Aber Imosazi hatte ihn angesprochen, Hoffnungen geweckt und ihn dann eine Ewigkeit lang in Ungewissheit zappeln lassen.
    Später vielleicht, hatte sie gesagt und ihn auf eine Art angesehen, die seinen Verstand seither durcheinanderwirbelte, wie er nur von einem Mädchen durcheinandergewirbelt werden konnte. Eigentlich war es ungewöhnlich früh für die Zeit der ersten Liebe, aber er war sich längst darüber im Klaren, dass er Imosazi sehr wohl verfallen war.
    Wie sonst wäre die Pein zu erklären, die in ihm wühlte, wenn er daran dachte, dass sie Vizquegatomi nach der Rettungsaktion in den Untiefen des Brunnens von Quemaya über den Rücken gestrichen hatte? Viz und nicht ihm!
    Außerdem hatte der Bruder gesagt, er sei mit Imosazi schon einmal in den schwarzen Tiefen des Brunnens gewesen.
    Er hatte kein einziges Wort der Erklärung verloren, und Pothawk hatte nicht nachgefragt. Wie könnte er angesichts dessen, was geschehen war?
    Es war eine harte Zeit. Pothawk wusste, dass es sehr lange dauern würde, bis sich daran etwas änderte.
    Bis dahin musste er durchhalten. Er durfte nicht aufgeben, denn nur die, die nicht verzagten, empfingen am Ende die Ehren eines Überwinders.
    Eines Tages würde er ein Sieger sein.
    Ein Sieger, gequält von Angst und Schuld.
     
    1.
     
    4. Mai 1346 NGZ
    und 20.059.813 v. Chr.
     
    Perry Rhodan fragte sich, welche Schuld er auf sich lud, indem er mitspielte. Er war gezwungen, Commander Pothawk zu helfen, den GESETZ-Geber CHEOS-TAI zu stehlen. Die Hightech-Diebe beabsichtigten nicht mehr und nicht weniger, als das gewaltige Kosmokratenraumschiff von 1126 Kilometern Durchmesser als Ganzes zu entführen.
    „Worauf wartest du?", fragte Pothawk, der Rhodan vom Körperbau und der Größe her an einen terranischen Panther erinnerte.
    „Ich habe nachgedacht." Der Terraner verheimlichte seine Befürchtungen nicht.
    Er hatte nicht den Eindruck, dass der Meisterdieb ihm feindlich gesinnt war.
    Für den Laosoor zählte nur die Mission, die er um jeden Preis erfüllen wollte. Perry Rhodan diente ihm lediglich dazu, einen Beitrag zum Diebstahl zu leisten. Da der Terraner freiwillig nie mitgearbeitet hätte, war er in den Dienst der Laosoor gepresst worden – mit dem Wohl und Wehe der JULES VERNE hatten diese ein hervorragendes Druckmittel in der Hand. Selbst wenn Pothawk dieses Vorgehen persönlich nicht gutzuheißen schien.
    „Die Rampe in den GESETZ-Geber steht offen", stellte Vizquegatomi überflüssigerweise fest. „Wir dürfen keine Zeit verlieren."
    Dem konnte Perry Rhodan nicht widersprechen. Zu zögern half niemandem. Außerdem musste er zugeben, dass er gespannt darauf war, was ihn im Inneren des GESETZ-Gebers erwartete.
    Wer hat DAS GESETZ initiiert und was bewirkt es? So lautete die dritte Ultimate Frage.
    Lag die Antwort nunmehr in seiner Reichweite? Konnte es so einfach sein, sie zu erlangen? Rhodan glaubte nicht daran.
    Sonst wäre seine Katharsis am Berg der Schöpfung vor weit über tausend – in weit mehr als zwanzig Millionen – Jahren umsonst gewesen. Damals, im Brausen der Rückkehr von TRIICLE-9 an seinen Standort, hatte der Kosmokrat Taurec von Perry Rhodan erwartet, die Antwort aufzunehmen. Die Weigerung des Terraners, der sich sicher gewesen war, dass der schiere Umfang des Wissens sein
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