Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehr von Pothawk.
    Dieses Wissen verschaffte ihm unruhige Träume und weckte tiefes Verlangen in ihm, das mit verzweifelter Macht an die Oberfläche drang und seinen Verstand hinwegzuspülen drohte.
    Irgendwann, in Imosazis Privatraum, ergriff diese die Initiative, stellte sich wortlos vor ihn und rieb sich in einer Weise an ihm, die für Interpretation keinen Spielraum mehr ließ.
    Nur eine Sekunde lang dachte Pothawk daran, dass die Freundin seines älteren Bruders vor ihm stand. „Viz", brachte er atemlos hervor.
    „Ich liebe dich, nicht mehr ihn", sagte sie und zog ihn mit sich auf den Boden.
    In den nächsten Stunden gingen all die wilden Träume in Erfüllung, die ihn seit Jahren umtrieben.
    „Imosazi", rief er ein-, zweimal, als er ihre Schönheit und Eleganz zu spüren bekam wie nie zuvor.
    Als beide sich längst völlig vergessen hatten, stand unvermittelt Vizquegatomi neben ihnen. Sie hatten ihn nicht kommen hören.
    Er schrie nicht. Er tobte nicht. Beides wäre leichter zu ertragen gewesen als seine emotionslos vorgebrachten Worte. „Ich wusste es."
    „Bruder", rief Pothawk und Imosazi gleichzeitig: „Viz, ich ..."
    „Kein Wort", schnappte Viz. „Nie wieder."
    Und an diese bedrückende Ankündigung hielt er sich. Er überwarf sich mit Pothawk und Imosazi, redete nicht mehr mit ihnen. Selbst dann nicht, als er seine Abschlussprüfung bestand und die Akademie verließ, um ins Universum zu ziehen.
    Pothawk blieben Imosazi und sein jüngerer Bruder Limbox als Trost. Und ein riesengroßes schlechtes Gewissen.
     
    *
     
    Die Zeiten mit Imosazi waren herrlich und gaben ihm die Kraft, den Prüfungsstress zu überstehen. Seit seinen ersten Erfolgen erwarteten alle Lehrer gerade von ihm herausragende Leistungen und zeigten sich unzufrieden, wenn er nur durchschnittlich war. Wo andere gelobt wurden, erhielt er enttäuschte und strafende Blicke.
    Limbox lebte sich währenddessen in der Akademie gut ein. Die schmächtige Nano-Hand scharte eine große Zahl von Freunden und Bewunderern um sich, und bald machte es die Runde, dass man bei ihm mehr über den Umgang mit Mikrotechnik lernen konnte als bei den entsprechenden Lehrern. Pothawk vermutete, dass man ihn als Lehrer an die Akademie berufen würde.
    Eine große Ehre, nach der ihm selbst allerdings nicht der Sinn stand. Er wollte der beste Hightech-Dieb aller Zeiten werden, große und gefahrvolle Missionen in den Weiten des Universums erfüllen, ausgesandt von den Königen der LAOMARK.
    Hin und wieder malte er sich die Zukunft in den schönsten Farben aus. Wie er mit Imosazi fremde Welten betrat, um Beute zu erlangen; wie er mit ihr in rauschenden Liebesnächten triumphale Siege feierte; wie sie ihm Kinder schenkte, die es besser haben würden als er und seine Brüder einst in der Abgeschiedenheit von Zunux.
    Nur selten dachte er an das Heimatdorf.
    Nichts zog ihn dorthin. Dort lauerten die qualvollen Erinnerungen an den Brunnen von Quemaya und Pouxais Ende, an seine verzweifelte Mutter, die sich schließlich aus Kummer selbst in den Tod begab.
    In der Gegenwart gab es nur eine Gefahr: Imosazi war ein Jahr älter und würde die Akademie früher verlassen als er.
    Wann immer er daran dachte, kroch Angst in ihm hoch; dieselbe Angst, die ihn als Kind immer gequält hatte und die er längst besiegt glaubte. Furcht davor, sie zu verlieren, weil sie sich in dem Jahr, in dem sie sich nicht sehen würden, einem anderen zuwandte.
    Hatte sie nicht bewiesen, wie wankelmütig sie war, als sie Viz verließ und sich ihn erwählte? Was, wenn ihm dasselbe Schicksal blühte?
    Aber nein, redete er sich ein, das war etwas anderes. Unsere Verbindung ist zu eng, viel zu bedeutsam und endgültig.
     
    *
     
    Eines Tages kam Falorimo zu ihm. „In vier Tagen stehen Abschlussprüfungen an.
    Da wir sie in einem Zyklus von einigen Jahren periodisch ändern, bitten wir immer die Besten, die nur noch ein Jahr abzuleisten haben, uns bei den Vorbereitungen zu helfen. Du wirst also nichts erfahren, was dir bei deinen eigenen Prüfungen helfen könnte. Dein Engagement ist freiwillig und eine Zusatzleistung. Wirst du ..."
    Die weiteren Worte hörte er nicht mehr.
    In ihm pochte nur ein Begriff: Abschlussprüfung. Das bedeutete nichts anderes, als dass Imosazi in vier Tagen ihre Laufbahn in der Akademie beenden würde.
    In nur vier Tagen.
    Und sie hatten bislang nicht darüber gesprochen, wie es danach weiterging. Er würde Imosazi nicht mehr sehen.
    Irgendwann nahm er wahr, dass Falorimo

Weitere Kostenlose Bücher