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2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gigantische „Herz" im Schacht, vor dem sie angegriffen worden waren, pulsierte unablässig. Die dumpfen Laute waren so allgegenwärtig, dass Perry Rhodan sie kaum mehr bewusst wahrnahm.
    Hin und wieder blickte er hinunter, beobachte das energetische Wallen und sah die sinnverwirrende Bewegung dieses wabernden Etwas, das das Zentrum der großen Aggregatehalle bildete.
    Produzierte es die Energie, die zum Betrieb benötigt wurde? Oder – Rhodan fühlte, wie sich bei diesem Gedanken sein Magen schmerzhaft zusammenzog – wuchs es, als wäre es tatsächlich ein organisches Herz?
    Es wäre nicht das erste Mal, dass er Technik mit organischen Bestandteilen begegnete. Manches war Definitionssache; wo begann Leben, wo endete Technik? Wie waren Biopositroniken und Biotroniken einzuordnen, Posbis, Bionische Kreuzer ... oder zuletzt ESCHER?
    Gerade blickte er wieder in den Schacht, und ihm war, als reagiere jenes Herz darin auf ihn. Es wallte auf, wand sich und versank wieder. „Einbildung", murmelte er.
    „Einbildung?" Commander Pothawk war neben ihn getreten, ohne dass er es bemerkt hätte. Das rhythmische Pochen hatte die Schrittgeräusche des Laosoor übertönt. „Wovon redest du?"
    „Es spielt keine Rolle", behauptete Rhodan. „Hast du eine Entscheidung gefällt?"
    „Wir werden weitergehen bis an den Rand dieser Halle und dort ein Lager aufschlagen. Wir benötigen Ruhe, um dann den Weg fortsetzen zu können."
    „Du willst also nach wie vor den GESETZ-Geber entwenden?"
    „Gab es daran je einen Zweifel?"
    Rhodan ging in die Knie, damit er Pothawk nicht überragte. „Du kennst die Konsequenzen."
    „Nein. So wenig wie du", widersprach der Laosoor. „Wir können lediglich Vermutungen anstellen."
    Dem Terraner lag Widerspruch auf der Zunge, doch er schluckte ihn hinunter. Er war sicher, dass in seinem Gegenüber sehr wohl Zweifel tobten. Schon die Tatsache, dass er sich zurückgezogen hatte, um allein nachzudenken, bewies es. Rhodan hatte oft genug selbst Unternehmen und Einsätze geleitet, um zu wissen, dass es immer wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kam.
    Selten allerdings erschütterten sie so, wie die Entdeckung der Toten Pothawk erschüttert hatte. Dennoch hatte der Commander der Diebe eine Entscheidung getroffen. Er würde weitermachen, wie es ihm seine Könige geboten hatten.
    Rhodan glaubte immer mehr zu verstehen, wie die Gesellschaft der Laosoor funktionierte. Pothawk war ein Meisterdieb, und als solcher war er an Konventionen gebunden. An eine gewisse Ethik und Moral, die die Grundlage seines Handelns bildete. Für einen Terraner mochte diese Ethik fremdartig oder widersinnig erscheinen – doch das änderte nichts an den Tatsachen.
    „Was verlangt ihr noch von mir?", fragte er. „Kommt mir eine weitere Aufgabe zu?"
    „Deine Aura brachte uns offiziellen Einlass in den GESETZ-Geber. Ebenso wird sie uns den Zugang zur Zentrale ermöglichen und dort der Nachweis für deine Berechtigung sein, den entscheidenden Befehl zu erteilen."
    „Und der wäre?"
    „Du wirst dafür sorgen, dass wir CHEOS-TAI überhaupt entführen können.
    Ein Objekt wie der GESETZ-Geber kann nicht durch ein paar Schaltungen manipuliert werden. Es gehört mehr dazu. Genauer gesagt eine Aura, die niemand kopieren kann. In der Zentrale wirst du erneut als Beauftragter der Ordnungsmächte identifiziert werden. Dann gibst du einen Befehl von großer Tragweite. Du wirst den hyperphysikalischen Anker lösen."
     
     
    Pothawk: früher
     
    Die Zeit auf der Akademie verging wie im Flug.
    Irgendwann gewöhnte sich Pothawk an die unangekündigten Prüfungen, und als zwei Jahre vergangen waren, fühlte er sich heimisch.
    Limbox war vor wenigen Wochen auf die Akademie gekommen. Falorimo hatte die Direktorin gebeten, ihm als Betreuer zugeteilt zu werden. Das bedeutete gleichzeitig, dass für Pothawk eine neue Stufe in der Studentenlaufbahn begonnen hatte. Er war seitdem auf sich selbst gestellt und besuchte erstmals Unterrichtsstunden mit verheißungsvollen Themen wie „Diebestour-Management" oder „Vom Einsatz technologischer Hilfsmittel bei Kleinstmissionen".
    Seinen Bruder Limbox hatte er nur an dessen erstem Tag gesehen, ehe er den Status erhalten hatte, dass niemand mehr mit ihm Kontakt aufnehmen durfte; Viz und Imosazi hingegen traf er von Woche zu Woche häufiger. Und einige Male Imosazi alleine ...
    Als Limbox seine Stressphase hinter sich brachte, waren die Signale, die Imosazi aussandte, eindeutig geworden: Sie wollte

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