2403 - Mission CHEOS-TAI
Phänomen lag etliche Kilometer entfernt und war wohl so etwas wie ein Wetterleuchten, das automatisch aus dem Zusammenspiel von Beleuchtung und Feuchtigkeit durch die Nebelfelder entstand.
Kaum jemand sagte ein Wort, jeder sammelte Kräfte für den anstrengenden Marsch. Rhodan musste manchmal rennen, um mit dem Tempo der pantherartigen Laosoor mithalten zu können, die zu ungleich höherer Laufgeschwindigkeit fähig waren als ein – wenn auch durchtrainierter und unsterblicher – Terraner. Sie nahmen jedoch meist Rücksicht auf Rhodan.
Irgendwann klaffte vor ihnen ein meterbreiter Schacht, der den Boden wie ein Riss spaltete und dessen seitliche Enden in beide Richtungen nicht absehbar waren. Über seine Funktion Vermutungen anzustellen war müßig; Fakt war, dass sie ihn nicht überspringen konnten. Wie Pothawk prophezeit hatte, funktionierte in diesem kritischen Moment die Anzugstechnik nicht.
„Klettern wir runter", schlug Imosazi vor. „Er ist nicht tiefer als zwanzig Meter, das sollte zu schaffen sein. Oder sollen wir an ihm entlanggehen und auf ein Ende hoffen?"
„Wenn er quer durch die gesamte Halle verläuft, und damit ist zu rechnen, bedeutet das einen unnötigen Zeitverlust", warf Limbox ein. „Ich denke, dass es eine einfachere Möglichkeit gibt, ihn zu überqueren. Man hat ihn aus unbekannten Gründen hier geplant, und wer immer sich in dieser Halle normalerweise zu schaffen macht, muss eine Möglichkeit haben, ihn ohne Zeitverlust zu überqueren."
Rhodan stellte sich an den Rand des Schachtes. „Du glaubst an so etwas Ähnliches wie die Transportsphären, denen wir uns anfangs anvertraut haben?"
Er hatte kaum ausgesprochen, als vor ihm ein energetisches Flimmern entstand und sich rasch auf zwei Meter Breite dehnte. Es mutete wie der Anfang einer Brücke an und lud förmlich dazu ein, den ersten Schritt darauf zu wagen.
Zwar war es halb durchsichtig wie eine Projektion, aber Rhodan zweifelte nicht daran, dass es stabilen Halt bot. Er setzte den Fuß darauf und war erleichtert, dass er sich nicht getäuscht hatte.
Kaum stand er völlig auf dem energetischen Flirren, als es sich in Bewegung setzte und ihn über den Schacht transportierte.
Drüben angekommen, hüpfte Rhodan wieder auf festen Grund. „Eine sehr elegante Lösung dieses Problems", rief er den anderen zu. „Limbox hatte mal wieder recht."
*
Persönliches Protokoll Mission CHEOSTAI, Commander der Diebe Pothawk: Wir haben den Rand der großen Maschinenhalle erreicht und unser Lager an der Außenwand aufgeschlagen. Alle schlafen, ich habe die erste Wache übernommen.
Auch Perry Rhodan hat sich hingelegt, obwohl er nicht müde aussah. Er ist unbeirrbar marschiert, ohne zu klagen oder dass ihn die Kräfte verließen. Dabei muss das Tempo, das wir vorgaben, schneller gewesen sein, als seine Art normalerweise zu Fuß anschlägt.
Er ist ein erstaunlicher Mann. Nicht umsonst trägt er die Aura eines Kosmokratendieners, das kann ich nur immer wieder feststellen. Ich bedauere die Umstände unseres Zusammentreffens inzwischen sehr.
Auf andere Weise hätten wir wohl Vertrauen zueinander fassen können. Ein faszinierendes Leben muss hinter ihm liegen, von dem ich gerne mehr erfahren hätte.
Doch warum sollte er mir, gerade mir, davon berichten?
Ich hoffe für ihn, dass er nach Beendigung der Mission tatsächlich die LAOMARK verlassen und seiner Wege ziehen kann. Inzwischen misstraue ich unserem Auftraggeber mehr als je zuvor. Während des Marsches hatte ich Zeit, über alles nachzudenken.
Warum will er den GESETZ-Geber in seine Gewalt bringen? Was sind seine Ziele?
Und wird er eine wichtige Persönlichkeit wie Perry Rhodan entkommen lassen?
Das sind Fragen, die mir eigentlich nicht zustehen, aber ich kann nicht verhindern, dass ich sie mir unentwegt stelle.
Aber nicht deswegen erstelle ich dieses persönliche Protokoll. Etwas ist geschehen, was mir auf ganz andere Weise zu denken gibt.
Als ich zu Beginn der Mission Imosazi wieder getroffen hatte, sind viele Erinnerungen in mir hochgestiegen. Auf der Akademie der Diebe hatten wir eine herrliche Zeit miteinander. Aber Imosazi hat auch den Bruch mit meinem Bruder Vizquegatomi bewirkt, den wir erst viel später wieder kitten konnten.
Ich habe sie geliebt, mit ganzem Herzen, ganzer Kraft und mit all meinem Sein. Sie war wichtiger für mich als die Akademie und meine Zukunft. Vielleicht hätte ich für sie alles aufgegeben.
Sie jedoch hat das anders gesehen. Als sie die
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