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2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bruder.
    Würde diese Liste je enden? Pothawk wusste es nicht, aber er hatte das Gefühl, dass mit jedem Verlust die Hoffnung auf eine bessere Zukunft kleiner wurde.
    Und er fürchtete den Tag, an dem er auch das Letzte verlieren würde.
     
    5.
     
    4. Mai
     
    Ich muss einen Ausweg finden, dachte Rhodan und sah sich um, begegnete dem ausdruckslosen und zugleich wachsamen Blick seines ständigen Bewachers. Neben ihm stand Pothawk und wirkte finsterer denn je.
    Mit jedem Schritt kamen sie der Zentrale von CHEOS-TAI näher und damit der Erfüllung eines Plans, der auf das Konto der Chaosmächte ging. Es muss nicht klug sein, nicht raffiniert, nicht elegant – es muss nur funktionieren! Der Anker muss bleiben.
    Imosazi und Vizquegatomi kamen zu ihnen.
    „Gehen wir weiter?", fragte die Laosoor.
    „Wir dürfen den Zeitplan nicht vergessen."
    Pothawk schaute in die Tiefen den Schachts. „Der Zeitplan orientierte sich vor allem daran, dass die betäubte Besatzung irgendwann wieder aufwacht. Wie wir wissen, ist dieser Planungsfaktor irrelevant geworden."
    Die Meisterdiebin stellte sich neben ihn und strich mit der Schwanzhand über seinen Rücken.
    Rhodan glaubte, leichtes Unbehagen in Pothawks Mimik zu erkennen. Oder war es ein wohliges Gefühl, das er durch das Zusammenkneifen der Augen und das Sträuben des Nackenfells zum Ausdruck brachte? Gesten und Körpersprache eines Fremdvolkes konnte man erst beurteilen, wenn man lange Zeit mit ihm verbracht hatte; das galt selbst für Rhodan, der wie kaum ein anderer Erfahrung im Umgang mit einer Unzahl von Völkern gesammelt hatte.
    „Du vergisst", belehrte ihn Imosazi, „dass wir im GESETZ-Geber nicht isoliert sind. Draußen überwachen nach wie vor die Mounter-Jets die Minenschale. Und jenseits der Schale warten ARCHETIMS Streitkräfte darauf durchzubrechen. Früher oder später wird es ihnen gelingen.
    Unsere Abschirmung ist gut, aber nicht perfekt. Wenn wir zu lange brauchen, sind wir so gut wie tot."
    Pothawk starrte sie durchdringend an, bis sie den Blick senkte. Dann sagte er: „Wir gehen bis an den Rand der Halle. Sie durchmisst laut Plan mehr als 60 Kilometer, die wir zu Fuß zurücklegen müssen.
    Wenn sich diese Nebelfelder weiter ausdehnen, werden sie schnelles Vorankommen verhindern. Auf die Flugaggregate unserer Kampfanzüge können wir uns nicht verlassen. Die hyperphysikalischen Schauer können sie jederzeit ausschalten."
    „Und wenn wir den Rand der Halle erreicht haben?"
    „Werden wir rasten. Jeder von uns benötigt Schlaf. Wir wissen nicht, welche Gefahren möglicherweise auf uns lauern, denen wir frisch und wachsam begegnen müssen."
    „Jaja, denn es gibt keinen Ort ohne Gefahren, wie ich weiß. Sehr wohl, Commander!" Sie sah ihn schräg von unten an, die Augen reflektierten das einfallende Licht, dass es wirkte, als würden sie von innen heraus strahlen. Nun war er es, der den Blick abwendete.
    „Also los", sagte Viz pragmatisch. „60 Kilometer Fußmarsch liegen vor uns. Das wird etliche Stunden in Anspruch nehmen."
    Die Aggregateblöcke häuften sich mit zunehmender Entfernung zum Zentrum, die einzelnen Maschinen wurden größer.
    Sie passierten wahre Gebirge aus Technik, die hundert und mehr Meter aufragten und deren Enden manchmal nur zu erahnen waren. Die Sprenkler, die Wasser zur Kühlung verspritzten, wurden jedoch seltener. Das konnte vieles bedeuten – womöglich waren diese Bereiche der Halle bereits fast fertig vorbereitet, oder die Aktivierung hatte gerade erst begonnen.
    Nur sehr vereinzelt stießen sie noch auf tote Techniker. In diesem Bereich hatte also kaum Aktivität geherrscht, als das Verhängnis über CHEOS-TAI hereingebrochen war.
    Nach wie vor kam sich Rhodan nicht wie in einem Raumschiff, sondern wie im Freien vor; laut den Angaben in der Holografie befand sich die Decke mehr als acht Kilometer über ihnen.
    Nur der metallische Boden erinnerte daran, dass sie sich in künstlich erschaffener Umgebung aufhielten.
    Von ihren eigenen Schrittgeräuschen abgesehen, herrschte völlige Stille. Wenn die Maschinen arbeiteten, taten sie es lautlos.
    Rhodan fragte sich wiederholt, welchem Zweck sie wohl dienten. Nach dem Tod der Besatzung des GESETZ-Gebers war die Aussicht auf Klärung aber denkbar gering.
    In der Ferne, etwa in dem Winkel zu ihm, in dem er von seinem Arbeitsraum in der Solaren Residenz an klaren Sommernächten vor Morgengrauen den hellen Ball des terranischen Mondes sah, flimmerte es in Regenbogenfarben. Das

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