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2406 - Die Kristall-Annalen

Titel: 2406 - Die Kristall-Annalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fähigkeiten. Ich vermag ...
    Was?
    Ich weiß es nicht ..., gestand er seinem geisterhaften Gegenüber ein.
    Eine neue Schmerzflut kam, aus der das, was sich Atimoss Fry genannt hatte, gestärkt hervorging und sprach: Ich war ein zwangsbeamteter Einsatzplaner im Dienst der Kosmokraten.
    Ich habe in der Zerotrance über Lichtjahrmillionen die Einsatztruppen der Aktion WARDECC koordiniert: Die Jungfräulichen Maschinen, die Neutronensternspindler, die ...
    Hör auf!, schrie Ekatus Ajastoreus.
    Was ist das alles? Das ist alles Unsinn!
    Ich will das nicht hören! Ich will, dass du fort gehst aus mir!
    Dass ich fortgehe aus dir? Die Geisterstimme klang amüsiert. Wo glaubst du, dass du bist? Wer glaubst du, dass du bist, mein Schatz?
    Neue Schmerzen. Sie tauchten sein Bewusstsein tief unter die Schwelle des Erträglichen. Als er wieder auftauchte, hatte er jeden Widerstand aufgegeben.
    Wer ich bin? Ja, wer bin ich?
    Du bist ich, lachte die Stimme, Ich bin du. Wir sind wir.
    Und wer sind – wir?
    Wieder sandte die Gegenseite ein Signal von Amüsement, aber Bitternis durchzog die oberflächliche Heiterkeit: Nächste schlechte Nachricht, mein Schatz: Wir sind, fürchte ich, eine Missgeburt.
     
    2.
     
    Alte Bekannte
     
    Der Abstieg dauerte zwanzig Minuten. Sie befanden sich an der Peripherie des Gebäudes. Sie wussten nicht, wie exakt die emittierte Energie vermessen wurde und welche Auswertungsprogramme in den Überwachungszentralen des Kastells liefen.
    Aber zwei Quellen, die dort, wo sonst kaum eine oder gar keine Energiesignatur aufschien, ausstrahlten, stetig sanken und dabei in Richtung Kastellzentrum drifteten, würden die Aufmerksamkeit jeder Positronik oder Syntronik erregen, selbst wenn diese Quellen so schwach strahlten wie zwei Gravo-Paks, die die Schwerkraft minimierten. Also kletterten Rhodan und Mondra so bald wie möglich ohne derartige technische Hilfestellung weiter hinunter.
    Allerdings halfen die Spezialhandschuhe und Stiefelgamaschen mit ihren Haftlamellen. Deren Struktur aus Heerscharen von mikroskopisch kleinen, pinselförmig aufgerauten Hornborsten versetzte sie nicht nur in die Lage, sich an der Wand zu halten, sondern erlaubte im Bedarfsfall auch einen Aufstieg an senkrechten glasierten Flächen oder eine Fortbewegung sogar an Zimmerdecken.
    Sie kletterten oder krochen durch geneigte Schächte abwärts, Mondra Diamond voran. Manche Schächte waren nur elementar ausgerüstet, mit – wenn auch ausgefeilter – Lowtech, wohl für den Fall, dass höherwertige Betriebssysteme ausfielen. In solchen Abschnitten stießen sie auf Ventilatoren oder mechanische Brandschutzvorrichtungen, einmal auch auf eine magnetisch geschlossene Klappe.
    Mondra nahm mal dieses, mal jenes Werkzeug aus ihrem Beutel, löste die magnetische Verriegelung, unterbrach den Lauf von Ventilatoren, bis sie und Perry die Stelle passiert hatten, rückte Luftfilter aus dem Weg, die mit Keramik-Kollektoren arbeiteten, und anderes mehr.
    Als sie einen größeren Verteilerknotenpunkt erreichten, orientierten sie sich und wechselten in einen horizontal verlaufenden Gang.
    Diesmal übernahm Rhodan die Führung. Der Gang zeigte einen mal leichteren, mal deutlicheren Linksdrall und verlief insgesamt in Richtung Kastellmitte. Nach einiger Zeit stießen sie auf ein Problem. Hinter der Biegung senkte sich die Decke etwas, sodass er nicht mehr mit durchgedrückten Armen kriechen konnte, sondern einknicken und auf den Unterarmen vorankommen musste.
    Er spürte, wie er mit seinem Hinterteil die Decke berührte, und hörte Mondras leises Lachen hinter sich. Er fragte: „Was gibt es?"
    „Ich überlege, ob ich ein Bild machen soll. Die historischen Datenbänke sind voll von Aufnahmen, wie du der Menschheit mutig voranschreitest, aufrecht und die Augen auf den Horizont geheftet. Das hier wäre mal eine neue Perspektive."
    „Hm", machte er nur. Auf den nächsten Metern hing die Decke noch niedriger. Er streckte die Arme aus und versuchte, kriechend an diesem Engpass vorbeizukommen. Es gelang nicht. Nur wenn er flach läge, mit angelegten Armen, hätte er eine kleine Chance.
    Hinter den Wänden hörte er das tiefe Brummen von Maschinen oder Generatoren. Was immer dort in Betrieb war, würde die Energieemissionen ihrer Gravo-Paks kaschieren.
    „Gravitation auf Null", wies er den Syntron an, „und langsam geradeaus."
    Gewichtslos glitt er einige Meter durch den Stollen und passierte den niedrigen Abschnitt.
    Nach wenigen Dutzend Metern mündete

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