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2406 - Die Kristall-Annalen

Titel: 2406 - Die Kristall-Annalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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– nun, zu den ultimativen Waffen sollten wir erst dann greifen, wenn uns keine andere Wahl bleibt", gab Rhodan zurück.
    „Also, lass gut sein. Halt die Stellung hier, und halt uns den Rücken frei."
    Gucky hüstelte vernehmlich. „Ja, Sahib. Beschwer dich nur nicht, wenn du nachher von mir nur noch einen Haufen abgenagter Knochen findest."
    „Du solltest ihn vielleicht doch mitnehmen", empfahl Pothawks Stimme trocken. „Er könnte recht haben."
    Gucky schnaufte empört. „Das werden wir ja sehen! So eine Unverfrorenheit! Ich bleibe!"
    Mondra Diamond, die soeben den Sitz ihres Tarnanzugs überprüfte, murmelte: „Guckys Gegenwart könnte ganz unterhaltsam sein. Und hilfreich."
    Rhodan grinste. „Fürchtest du, dass du dich mit mir allein langweilst?"
    Er und Mondra trugen keinen schweren SERUN, sondern nur auf das Wesentliche reduzierte Kombinationen, mehr Tarn- als Schutzanzug.
    Der Anzug bestand aus einem millimeterdünnen Spezialgewebe, das mit einer chromatovariablen Außenbeschichtung versehen war, was einen Chamäleoneffekt bewirkte. Im Aggregatgürtel steckten Gravo-Pak, Individualfeld- und Deflektorprojektoren.
    Die Energiezellen, die zum Betrieb der Projektoren benötigt wurden, lagen unter einer ortungstechnischen Isolation, die ihre Anmessung fast unmöglich machte.
    Das Multifunktionsarmband und der Halbschalenhelm ergänzten die Ausrüstung. Im Helm saß zudem das rechnende Herzstück des Anzugs, der Pikosyn, ein Paradeexemplar terranischer Rechner-Technologie. Dieser Pikosyn war nichts anderes als eine extrem miniaturisierte Ausführung eines Syntrons, der mit hyperenergetischen Strukturfeldern arbeitete. Unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz in Rhodans eigentlicher Gegenwart des Jahres 1346 NGZ waren die Syntroniken nicht mehr betriebsfähig.
    Aber wir haben diese Barriere jetzt unterlaufen, dachte Rhodan. Jetzt?
    Was bedeutet denn dieses „Jetzt"? Die Zeit ...
    „Wie lange haben wir, Commander?", fragte er Pothawk.
    „Neun Stunden, zehn Minuten. Dann müsst ihr zurück sein."
    Danach würden die Kennungen, die Limbox erbeutet hatte, ungültig. Ein weiteres Mal in so kurzer Zeit konnte der Laosoor die Teleport-Melder des Mark-Kastells nicht mehr ausschalten.
    Und wenn Gucky sie nicht mehr unbemerkt teleportieren konnte, war ihnen der Rückweg abgeschnitten. Ein weiteres verdecktes Vorgehen wäre ein für alle Mal unterbunden.
    „Mehr können wir nicht tun. Jetzt bist du am Zug", sagte Commander Pothawk. „Finde heraus, ob wir ein freies Volk sind oder Sklaven in der Hand der Terminalen Kolonne."
    Einen Moment lang zögerte Rhodan. Sklaven. Knechte. Diener. Wenn man die Begriffe auf Abstand hielt, waren sie einem klar und deutlich. Je näher man an die Wirklichkeit heranging, desto verwaschener wurden sie. Wer diente nicht irgendwem, irgendwas, und sei es einer Idee? Wer war unabhängig von allem? Er selbst trug in der linken Schulter diesen Chip, der ihm Unsterblichkeit verlieh. Diente dieser Chip ihm – oder er dem Chip?
    „Wir werden der Wahrheit auf den Grund gehen!", versprach er den Laosoor ebenso wie sich und Mondra. Er schloss den Halbschalenhelm und aktivierte die Infrarot-Nachtsicht- und Restlichtaufhellungsfunktion im Datenvisier.
    Dann machte er Mondra gegenüber eine einladende Geste. „Showtime."
    Offenbar hatte der laosoorische Translator Probleme mit der Übersetzung. „Schotaim?", fragte Commander Pothawk nach.
    „Eine Aufmunterung, an die Arbeit zu gehen."
    „Scho-Taim", sagte der Laosoor feierlich, ehe er die Funkverbindung unterbrach.
    Rhodan verkniff sich ein Lächeln, gab dem Pikosyn für die ersten Meter ein Zehntelgravo vor und stieß sich ab.
     
    1.
     
    Missgeburt
     
    Ekatus Ajastoreus pendelte unterhalb des Firmamentsegels in der Hautmatte und zählte. Der Zeitregen hatte eingesetzt, verwirbelte die Alten Wälder und die Technotestate der Odonen.
    Dunkelschaum schwappte an den Rändern der Grundlosen Minen.
    Der Zeitregen hüllte seinen Leib in Gischt; er spürte sein wohliges Ausgespanntsein, die Jugend voller Erinnerungen, das Alter in reiner Leere. Dann fügten sich seine Virtuate wieder zusammen.
    Er zählte.
    Über das flach gespannte Firmament strichelten einzelne Sonden der Bunro, masselose Projektile aus einem stählernen, eingekapselten Universum. Ihre Strangeness sprühte vor ihnen wie eine Bugwelle, da und dort kratzten sie Spuren ins Firmament, das eine metalline Phase durchlief.
    Ekatus Ajastoreus schaukelte in seiner

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