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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cheffunker zurechtzuweisen. Sie verzichtete darauf. Er verkündete allen Ernstes, das Hangay-Geschwader wäre mehr als elf Wochen unterwegs und der Zeitpunkt ihrer Ankunft unmöglich dermaßen genau vorherzusagen gewesen. Seine schamlose Übertreibung spiegelte die allgemeine Gemütslage wider.
    Die Kommandantin empfand selbst nicht anders. Schließlich hätten sie sich gleich nach dem Austritt aus dem Linearraum in einem Hypersturm wiederfinden können oder, schlimmer noch, im Impuls-Gewitter unzähliger Traitanks. Ein Scherzchen, um Dampf abzulassen, musste unter diesen Umständen gestattet sein.
    Die „Wolfsjungen", wie sie sich nannten, waren Profis genug, trotzdem volle Konzentration zu bewahren. Sonst hätten sie niemals die Eignungstests ...
    Ehe Major Kawayama ihren Gedankengang beenden konnte, heulten doch noch die Sirenen auf.
     
    *
     
    Die Annäherungs-Sensoren hatten ausgeschlagen.
    „Sechzehn Flugobjekte innerhalb des Kernschuss-Bereichs!"
    So plötzlich aufgetaucht, dass höchste Alarmstufe angebracht war.
    „Positronik empfiehlt Nottransition."
    Der zusätzliche Strukturfeld-Konverter des Leichten Kreuzers erlaubte einen Fluchtsprung über maximal fünf Lichtjahre, falls die Mindest-Eintrittsgeschwindigkeit von fünfzig Prozent Licht gegeben war. Dazu musste die WOLF nur kurz durchstarten.
    Womit sie allerdings ihre Tarnung aufgegeben hätte ...
    Verlier jetzt nicht die Nerven, ermahnte sich Yoko. Derlei Situationen waren am Simulator sehr oft durchgespielt worden.
    Äußerlich erstarrte sie zu einer wenig über anderthalb Meter hohen Eissäule.
    „Identifikation?"
    Die Errichtung des HÜ-Schirms vorzubereiten, musste sie nicht befehlen. Das war fixer Bestandteil der Standard-Prozedur.
    „Wir werden angefunkt. Extrem gebündelt."
    „Aufs Holo legen!"
    Ein kahler, wuchtiger Schädel füllte das gesendete Bild fast zur Gänze aus.
    Unregelmäßige Sechseckwaben überzogen die eisengraue Haut des grobschlächtig wirkenden Humanoiden. Unter knochigen Brauenwülsten glühten zwei rote, katzenhaft geschlitzte Augen. Unaufhaltsam mahlten die Kiefer, und zu beiden Seiten des Halses pulsierten beeindruckende Muskelstränge. In Summe sah der Kerl wie ein richtig böser Junge aus.
    Aber er gehörte zu den Guten.
    „Polm Ombar", stellte er sich vor. „Willkommen im Halo von Hangay. Meine ASH AFAGA und fünfzehn weitere OREON-Kapseln werden eure Flotte zu unserem Stützpunkt geleiten."
    Er bleckte die Zähne. „Allerdings erst, nachdem wir uns vergewissert haben, dass ihr wirklich diejenigen seid, für die ihr euch ausgebt."
     
    *
     
    Zwei der ungemein wendigen Raumer flogen so nahe heran, dass sie von den Außenbord-Kameras der WOLF erfasst wurden. Sie waren tropfenförmig und maßen 48 Meter in der Höhe, bei einer größten Ausdehnung von 22 Metern. Das Material der Hülle erinnerte an hellgrün schillerndes, von zahllosen feinsten Sprüngen durchzogenes Glas.
    Aus der Hypno-Schulung wusste Yoko Kawayama, dass keines der hochgezüchteten Instrumente ihres Aufklärers die Kapseln der Friedensfahrer wahrgenommen hätte, auch nicht aus kürzester Distanz, hätten diese sich nicht absichtlich zu erkennen gegeben. Ein spezieller Tarnschirm machte sie für normaloptische Sicht sowie jegliche Ortung praktisch unauffindbar.
    Diese sogenannte OREON-Haube seiner ASH AFAGA, so informierte Polm Ombar, habe er soeben dahin gehend erweitert, dass auch das terranische Schiff davon umfasst und vor Entdeckung durch etwaige überraschend aufkreuzende Chaos-Einheiten geschützt wurde. „Bitte gewährt nun meinem Mitstreiter Edzep, dem Parasitenspleißer, Zutritt zu eurem Innersten, damit er die Überprüfung vornehmen kann."
    Die zweite OREON-Kapsel ging längsseits und projizierte einen Verbindungstunnel. Kurz darauf sah sich Yoko einem ausnehmend exotischen Wesen gegenüber.
    Die Gestalt dieses Friedensfahrers veränderte sich unaufhörlich. Am ehesten glich er einem Stapel hauchdünner, teils durchsichtiger, teils metallisch glänzender Folien, die man zu einem auf der Spitze stehenden Kegel zusammengerollt hatte. Mal schrumpfte er auf knapp einen Meter, mal streckte er sich bis zur dreifachen Länge.
    Für Sekunden zogen sich die anorganisch wirkenden Blätter, aus denen er bestand, eng zusammen, dann wieder entfalteten sie sich palmenartig.
    Dabei fielen manche ab wie vertrocknete Häute; andere wurden als gazeähnliche Knäuel regelrecht ausgespuckt, um in lichterlohen, kalten Flammen zu vergehen.
    Der

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