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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Einzelfall darzustellen, hilft mir nicht im Mindesten. Ärzte sind schließlich auch nicht gegen Krankheiten gefeit, bloß weil sie deren Bezeichnungen und Symptome herunterrasseln können.
    Symptome. Als da wären: Unrast. Unfähigkeit, eine stabile Beziehung einzugehen. Generelle Unzufriedenheit, trotz durchaus bequemer Lebens- und Arbeitsbedingungen. Und so weiter.
    Man kann nicht sagen, dass ich nicht ernsthaft probiert hätte, mich in die zivile Gesellschaft von Terrania City einzugliedern. Dozentenstelle an der Universität, Privatordination ... Sogar im Aufdeckungs-Journalismus habe ich mich versucht.
    An jene Episode denke ich ungern zurück, obwohl sie mir endgültig die Augen geöffnet hat.
    Ich bin, erkannte ich, nicht geschaffen für ein vergleichsweise ruhiges, biederes, planetengebundenes Leben. Vor dreizehn Jahren, im Sternenozean von Jamondi, an vorderster Front auf der Kyber-Welt Whocain, leckte ich Blut. Später, bei der Erkundung der Charon-Wolke, wiewohl nur als Randfigur, verstärkte und verfestigten sich die Lust, die Gier, die Sehnsucht.
    Meine Droge hatte mich gefunden. Ich bin ein Erkunder, süchtig nach Abenteuern, nach der Weite des unerforschten Weltalls.
    Zu kurz greift der Einwand, man lebe ja an Bord eines Raumschiffs die meiste Zeit noch viel beengter als in einer Metropole wie Terrania City, innerhalb eines vor Geschäftigkeit brodelnden Systems wie jenem der Sonne Sol.
    Mag stimmen. Aber erstens ist allein die RICHARD BURTON eine fliegende Stadt; bevölkert von – die Posbis mitgerechnet – 24.500 Individuen. Und zweitens geht es um das Potenzial, um die Möglichkeit, ins Unbekannte vorzustoßen, die ultimate Grenze weiter und weiter und immer weiter hinauszuschieben.
    Hinzu kommt in meinem Fall, dass ich nicht zufällig Xeno-Psychologe geworden bin. Je fremder, je unbegreiflicher ein Volk oder Einzelwesen, desto faszinierender für mich. Dass ich im isolierten, von der gewaltigen Armada TRAITORS belagerten Solsystem zu versauern drohte, liegt auf der Hand.
    Also entschloss ich mich, doch wieder in den Flottendienst einzutreten; zumal Gerüchte kursierten, Perry Rhodan bereite eine Fernexpedition vor.
    Mir war klar, dass diese Entscheidung das Ende meiner Beziehung mit sich brachte. Nur wegen Nuoriel hatte ich damals ja quittiert.
    Nach wie vor mag ich sie sehr. Sie ist eine herzliche, intelligente und vernünftige Frau; höchstens ein wenig zu vernünftig ... Jedenfalls bin ich froh, dass letztlich sie vorgeschlagen hat, einen Schlussstrich zu ziehen. So bleiben Würde und gegenseitiger Respekt gewahrt. Wie erleichtert, geradezu befreit wir beide danach waren, bestätigte die Richtigkeit, um nicht zu sagen: Überfälligkeit der Trennung.
    Zum Glück hatte ich mich nach meinem Ausscheiden aus der LFT-Flotte weiterhin fit und auf dem aktuellen Stand meines Wissenschaftszweigs gehalten.
    Bloß wegen Atlans Belobigung nach dem Risiko-Einsatz in der „Hölle von Whocain" wäre ich nicht Besatzungsmitglied der RICHARD BURTON geworden. Man testete mich auf Herz und Nieren, Intellekt und Willensstärke. Im physischen Bereich waren meine Werte keineswegs berauschend; ich schaffte die sehr hoch liegende Messlatte nur knapp.
    Inzwischen bin ich deutlich besser in Schuss. Ich habe die Wochen und Monate des Fluges genutzt, um mich in den zahlreichen Trainingsräumen wieder auf Vordermann zu bringen.
    Und selbstverständlich habe ich mir alles Datenmaterial angeeignet, das über die Völker der Terminalen Kolonne vorliegt. Übermäßig viel ist es ohnehin nicht und mit Vorsicht zu interpretieren: Indizien zufolge stammen manche unserer Gegenspieler nicht bloß aus fernen Galaxien, sondern aus anderen Universen!
    Trotzdem kann es durchaus sein, dass ich gar nicht gebraucht werde. Wir hoffen, direkten Kontakt mit den TRAITOR-Truppen möglichst zu vermeiden, und die wichtigsten ursprünglichen Hangay-Völker sind gut erforscht. Deshalb ist mein Platz mitnichten in der Hauptleitzentrale, sondern eine kleine Kammer im hintersten Winkel der Medo-Sektion.
    Sei’s drum. Ich bin dabei, nehme teil am vermutlich größten und riskantesten Abenteuer meiner Generation. Wir wollen in eine Galaxis vordringen, die selbst für die technologisch hoch überlegenen OREON-Kapseln der Friedensfahrer unzugänglich ist – um dort, wo nichts weniger als eine Negasphäre entstehen soll, einen Brückenkopf zu errichten!
    Tausende an Bord der acht gigantischen Trägerraumer sind für das Gelingen unseres

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