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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelingen würde, einen Notruf zu senden. Er fragte sich nur, wie lange es anschließend dauern würde, bis Traitanks die DERUFUS erreichten.
    Die nächste Kolonnen-Einheit, entsann er sich, war mindestens achtzig Lichtjahre entfernt stationiert.
    Er sorgte sich nicht um die Anatomen an Bord, auch nicht um die eigene Sicherheit – Omokra hatte erkannt, dass er ohnehin nicht mehr lange der Hoch-Medokogh sein würde, seine Periode ging unaufhaltsam zu Ende –, wichtig waren für ihn einzig und allein der Biostasis-Tresor und das Reprotron.
    Omokras Blick wanderte hinüber zu dem Statusmelder. Das Gerät zeigte keine Veränderung. Aber vielleicht interessierten sich die Bestien doch nicht für die wahren Schätze der DERUFUS.
    Der Hoch-Medokogh nahm die rechte Hand zu Hilfe, um den linken Arm bis fast an seine Lippen zu heben. Das Funkplättchen im Handrücken funktionierte noch. Die Verbindung wurde zwar stetig schlechter, aber er konnte mit dem Sicherheitsbeauftragten Verbindung halten.
    Von dort, wo die Ganschkaren arbeiteten, erklangen schrille Stimmen. Offensichtlich hatten sie das Funkgerät nahezu fertiggestellt.
    Die Stimmen wurden lauter. Jemand schrie gellend auf.
    Jetzt fuhr der Hoch-Medokogh herum. Er sah Ganschkaren und Anatomen zu Boden stürzen, von den in die Zentrale eindringenden Mikro-Bestien einfach niedergerissen.
    Es war zu Ende, das erkannte Rorian Omokra sofort. Er spürte nichts dabei außer einer eigentümlichen Leere. Bedauern, dass viele seiner Fragen nun unbeantwortet bleiben würden?
    Eine der Bestien kam auf ihn zu. Ihre Haut war schwarz, im Gegensatz zu jener der anderen. Eine besondere Züchtung, kompromisslos, ein Todbringer.
    Höchstwahrscheinlich einmal ein Assassinen-Anführer.
    Rorian Omokra ließ den linken Arm fallen, griff mit der rechten Hand blitzschnell zur linken Hüfte, an der noch sein Waffenstab klebte – aber mitten in der Bewegung traf ihn ein Strahlschuss.
    Omokra spürte die sengende Hitze nicht, die seinen Lamellenpanzer verbrannte und sich in sein Fleisch hineinfraß, er war mit dem Schmerzblocker vollgepumpt. Aber er sah die Grimasse, mit der die schwarzhäutige Mikro-Bestie den Rachen verzog, als grinse sie ihn triumphierend an – und dann, als er stürzte und wusste, dass er den Aufprall schon nicht mehr erleben würde, hörte er noch den Statusmelder aufheulen.
    Die Angreifer hatten das Tresorhaus betreten.
     
    *
     
    Auf gewisse Weise war ich froh, dass Mor Frant sich nicht einmischte. Er war mit seiner Gruppe sofort in Richtung Zentrale aufgebrochen. Ich konnte nur hoffen, dass er sich nicht zu Unbesonnenheiten hinreißen ließ, die uns in der Folge mit neuen Schwierigkeiten konfrontieren würden.
    Ob ich Frant richtig einschätzte, wusste ich nicht. Die Zeit war einfach zu kurz gewesen, Vorurteile zu überwinden. Ich wusste ebenso wenig, ob Senego Trainz wirklich besonnener war als sein Stellvertreter, aber auf mich machte er diesen Eindruck. Das galt auch für Dru Lenius und Creso Galpha, die er zu Unterführern bestimmt hatte. Beide hatten die Aufgabe übernommen, uns den Rücken freizuhalten.
    Wir waren tatsächlich schnell vorangekommen und hatten nur zwei Zusammenstöße mit Truppen der Anatomen zu verzeichnen, darunter sogar eine kleine Mor’Daer-Einheit. Ich mochte mich täuschen, aber sie kamen mir flinker vor als die, die ich kannte.
    Genutzt hatte es ihnen nichts.
    Aus anderen Bereichen kamen Meldungen, dass Ganschkaren und Anatomen inzwischen in die Kämpfe eingegriffen hatten. Für mich war das ein Zeichen, dass es bald vorbei sein würde.
    Der Hoch-Medokogh warf sein letztes Aufgebot in die Schlacht, denn für die Mikro-Bestien wirklich ernst zu nehmende Gegner waren weder die Anatomen selbst noch die Techniker.
    „Deine Armee soll die einfachen Besatzungsmitglieder am Leben lassen!", hatte ich Senego Trainz aufgefordert.
    Den Blick, mit dem der Anführer der Bestien mich daraufhin angesehen hatte, halb spöttisch, halb mitleidig, würde ich wohl nicht so schnell vergessen.
    „Du willst, dass sie uns hassen, Roi Danton, weil wir sie besiegt haben? Dass sie versuchen werden, uns aus dem Hinterhalt zu töten? Sehnst du dich nach dem Tod?"
    Diese Frage spukte noch durch meine Gedanken, als wir das nahezu im Mittelpunkt der DERUFUS liegende Tresorhaus erreichten. Es war ein quadratischer Raum mit dreißig Metern Seitenlänge, so geheimnisvoll wirkend, wie ich ihn schon kennengelernt hatte, denn seine wirkliche Höhe blieb verborgen. Dieser

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