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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gibst das gesamte Schiff frei."
    Deutlicher konnte die Herausforderung durch seinen Widersacher nicht sein. Omokra wollte zur Waffe greifen, aber er brachte die Bewegung nicht einmal ansatzweise zustande, der linke Arm gehorchte ihm nicht. Er sah, dass Debrosch erstaunt die Augen aufriss, fuhr herum und schaltete sich spontan in die Kontrollen ein.
    Der Verschlusszustand wurde soeben vollständig aufgehoben. Rorian Omokra konnte das nicht mehr verhindern. Ungläubig registrierte er, dass die Manipulation auf einem Überrang-Kode basierte. Ihm selbst wurde damit verwehrt, auf diesen Schiffsstatus Einfluss zu nehmen.
    Erstaunt registrierte der Hoch-Medokogh gleich darauf, dass entsprechend dem Kode ein Dualer Vizekapitän oder gar ein Dualer Kapitän eingegriffen hatte. Doch an Bord der DERUFUS hielt sich kein Dual auf.
    In dem Moment hatte Omokra das entsetzliche Empfinden, als verliere er den Boden unter den Füßen. Der Gedanke, dass sich ein Dual zumindest im Anflug auf die Skapalm-Bark befinden und dem Schiff schon sehr nahe sein musste, gefiel ihm ganz und gar nicht. Außerdem bewies die Beeinflussung des Bordrechners, dass der eintreffende Inspekteur den Zwischenfall im Genetischen Magazin registriert hatte.
    Nach dem Wieso brauchte Rorian Omokra nicht mehr zu fragen. Schlagartig wurde ihm einiges klar. Das Problem mit seinem Arm; der Massenausbruch der Mikro-Bestien aus dem Genetischen Magazin; der gegenläufige Befehlskode – Debrosch hatte sich also entschieden, mit allen Mitteln gegen ihn vorzugehen.
    Omokra war die Ruhe in Person, als er sich langsam wieder dem Anatomen zuwandte. Dessen überheblicher Blick interessierte ihn nicht mehr.
    „Nehmt Debrosch fest!", befahl er zwei Robotern, die nahe hinter dem Anatomen schwebten. „Und dir, Debrosch, rate ich, dich ruhig zu verhalten, bis das hier vorbei ist. Welche Vereinbarungen hast du mit dem Dual getroffen?"
    Sein Widersacher starrte ihn unbewegt an. Unverständnis und Zorn bestimmten Debroschs Blick.
    „Raus mit ihm, und legt ihm Strahlenfesseln an!", kommandierte der Hoch-Medokogh. „Ich ertrage diesen Verräter nicht länger."
    Er wandte sich an den Ganschkaren, der die Ortungen überwachte.
    „Welcher Traitank befindet sich im Anflug? Distanz, Ankunftszeit? Und vor allem: Warum habe ich nicht sofort Meldung erhalten?"
    „Die Ortungen erfassen keinen Traitank!", antwortete der Techniker.
    Omokras Knochengesicht schien noch hagerer zu werden. „Andere Kolonnen-Einheiten?", herrschte er den Mann an. „Ein Dual befindet sich im Anflug auf die DERUFUS. Ich will wissen, wer!"
    „Es gibt keine Ortung, Herr!"
    Aus dem Funkbereich der Zentrale erklang ein heiserer Ausruf: „Ausfall sämtlicher Anlagen – Kolonnen-Funk ist ebenso betroffen wie alle normalen Hyperfrequenzen!"
    „Welche Ursache?"
    „Nicht erkennbar ..."
    Der Hoch-Medokogh verkrampfte sich. Er verzichtete darauf, den Sachverhalt recherchieren zu lassen. Weil er bereits überzeugt war, dass auch hier ein Überrang-Kode zum Tragen kam.
    Er durchschaute dieses zeitliche Zusammentreffen zwischen den Schwierigkeiten im Genetischen Magazin und den Blockadeschaltungen. Momentan konnte er also weder Hilfe herbeirufen noch sich mit dem anfliegenden Schiff in Verbindung setzen. Für ihn bahnte sich eine Katastrophe an.
    Er wandte sich an den Sicherheitsbeauftragten: „Ich erwarte, dass du dem Spuk sehr schnell ein Ende setzt! Das gesamte genetische Material ist irreparabel belastet."
     
    7.
     
    Rorian Omokra hatte sich soeben die zweite Injektion verabreicht. Die Nebenwirkung bei Überdosierung war ihm egal, aber jetzt musste er seine Sinne zusammenhalten. Die psychische Belastung ließ die Botenstoffe des Medikaments weitaus schneller wirkungslos werden als unter normalen Umständen.
    Der Schmerz in seinem Arm raubte ihm fast den Verstand. Drei, allerhöchstens vier Stunden, schätzte der Hoch-Medokogh, dann konnte er die Amputation entgegen seiner ersten Prognose nicht mehr länger hinauszögern. Eine dritte Injektion innerhalb kürzester Zeit würde seine Körperchemie jedenfalls auf den Kopf stellen und eine völlig unangebrachte Euphorie auslösen. Nach der vierten Dosis brauchte er dann sehr schnell eine Entgiftung, andernfalls würden die Sauerstoffträger in seinem Blut verbrennen. Er hatte Versuchspersonen gesehen, die von innen heraus verbrannt waren, und das war selbst für einen Anatomen kein schöner Anblick gewesen.
    Manchmal fragte sich Rorian Omokra, was er

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