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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und dann die Außenhülle aufplatzen ließen.
    Für wenige Sekunden schien die Skapalm-Bark Atem zu holen. Ein letztes Mal?
    Eben noch hatte mich die sengend heiße Druckwelle vorwärts getrieben, doch jetzt, da sich das Schott zu schließen begann, erklang hinter mir ein unheilvolles Brausen. Das Schiff verlor die Atmosphäre.
    Fünf Meter bis zu dem Schott. Ich kämpfte gegen einen Orkan an. Der Sog zerrte einen toten Ganschkaren über den Boden. Der Leichnam prallte gegen meine Beine, er schien sich an mir festklammern zu wollen, mich mit sich reißen, aber im letzten Moment schaffte ich es, mich von den leblosen Gliedern zu lösen, und dann schrammte ich an dem Schott vorbei, das knapp hinter mir zuschlug.
    Meine Schulter tobte, als hätte der Stahlflügel mir das Fleisch von den Knochen gerissen. Ich atmete auf, als ich feststellte, dass ich nicht einmal blutete.
    Von der Ganschkaren-Kleidung konnte ich kaum erwarten, dass sie Nanopartikel für den Wundverschluss freisetzte wie eine vernünftige terranische Kombi.
    Das Schiff brach entzwei. Schon im nächsten Moment konnte das Schott hinter mir aufplatzen, oder an anderer Stelle begannen weitere Explosionen ihr Vernichtungswerk. Gierig pumpte ich meine Lungen voll, als würde mir das länger als ein paar Sekunden helfen.
    Mein Traum von großer Kriegsbeute zerbrach mit der Bark.
    Ich hastete weiter. Senego Trainz und eine schwer zu überschauende Zahl von Mikro-Bestien warteten auf mich. Sie wussten nicht weiter, hatten offensichtlich keine Ahnung, wohin sie sich wenden mussten.
    Spontan fragte ich mich, wie lange die Mikros im Vakuum überleben konnten.
    Sie besaßen nicht den unverwüstlichen Metabolismus eines Haluters. Ich vermutete, dass sie zwar Unterdruck für eine gewisse Zeit standhalten, im luftleeren Raum aber ebenso wie ich sofort sterben würden.
    Neue Erschütterungen waren zu spüren, wenngleich schwächer als zuvor. Zu hören war so gut wie nichts mehr.
    „Das Tresorhaus wird gewaltsam aus dem Schiff herausgelöst!", behauptete Trainz.
    Ich war zu demselben Schluss gelangt.
    Die DERUFUS war mittig auseinandergebrochen, und aus der verbliebenen Reststruktur lösten sich nun das Tresorhaus und das Reprotronhaus wie Rettungskapseln.
    Ich fragte mich, ob letztlich doch mein Vordringen in den Biostasis-Tresor das ausgelöst hatte. Andererseits mochte der Hoch-Medokogh dafür verantwortlich sein. Oder der Hauptrechner hatte die Notschaltung veranlasst, als Mor Frant und seine Bestien die Zentrale gestürmt hatten. Wahrscheinlich würde ich das nie erfahren.
    Mein vermeintlicher Triumph zerrann mir zwischen den Fingern. Plötzlich galt es wieder, das eigene Überleben zu sichern. Es gehörte keine ausschweifende Fantasie zu der Vorstellung, dass es in diesem Raumgebiet bald von Einheiten der Terminalen Kolonne nur so wimmeln würde.
    „Ich führe euch zu den Beibooten!"
    Ich hastete an den Bestien vorbei. Sie folgten mir.
    Für eine Weile hörte ich nur noch das Geräusch meiner eigenen Schritte und mein hastiges Atmen. Mehrmals musste ich innehalten, um gegen das Seitenstechen anzukämpfen und mir den brennenden Schweiß aus den Augen zu wischen. Nach der langen Zeit in Stasis und im Genetischen Magazin war ich mit meinen Kräften am Ende. Selten zuvor hatte ich die belebenden Impulse des Aktivatorchips so deutlich wahrgenommen wie in diesen Minuten. Ohne seine Unterstützung wäre ich wahrscheinlich kaum mehr weitergekommen.
    Endlich erreichte ich einen Hangar.
    Das offene Zugangsschott verriet, dass andere schneller gewesen waren. Mehrere Mikro-Bestien stürmten sofort vorwärts.
    Als ich Augenblicke später ebenfalls den Hangar betrat, drehte sich mir fast der Magen um. Drei Ganschkaren hatten ihr Heil in der Flucht gesucht, und sie hätten es auch beinahe geschafft.
    Es gab nur ein einziges diskusförmiges Beiboot in dem Hangar. Die Ganschkaren oder vielmehr das, was von ihnen übrig war, lagen wenige Schritte vor dem Boot. Eine halbe Minute später wären sie in Sicherheit gewesen ...
    ... und wir vielleicht tot.
    „Musste das sein?", fuhr ich Senego Trainz an. „Sie einfach umzubringen?"
    Er reagierte nicht darauf, schien nicht einmal zu verstehen, was ich meinte.
     
    8.
     
    Das Beiboot erinnerte mich an die Dunkelkapsel eines Dualen Kapitäns.
    Ich schätzte den Durchmesser auf rund sechsundzwanzig Meter, die größte Höhe zwischen den Polwölbungen betrug nicht mehr als sieben Meter.
    Mitten im Hangar ruhte der Diskus auf

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