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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entfernung und Flugzeit. Das System lag weit genug von der Skapalm-Bark entfernt, dass die Awour nicht schon zufällig über uns stolperten. Und bei einer durchschnittlichen Überlichtgeschwindigkeit von 60 Millionen, mit der ich der Dunkelkapsel längst nicht das Leistungsmaximum abverlangte, würde ich mein Ziel in weniger als einer Dreiviertelstunde erreichen.
    Ein Großteil der Anspannung fiel von mir ab, als die GAIR IV zwischen den äußeren Planeten den Hyperraum verließ und die Ortung kein fremdes Raumschiff erfasste.
    Über Richtfunk sendete ich meine vorbereitete geraffte Nachricht an den USO-Posten. Ich meldete mich unversehrt als Oberst der USO zurück und beorderte ein Schiff nach Aureuth, das mich und meine Begleiter abholen sollte.
    Ich lächelte bei der Vorstellung, dass meine Nachricht wie eine Bombe einschlagen würde.
    Allerdings konnte ich mir leicht an den Fingern abzählen, dass gut drei Wochen vergehen mussten, bis ein Schiff der USO erschien.
    Nur kurz schweiften meine Überlegungen zu Dantyren ab. Natürlich hatte der Dual auf mein gesamtes Wissen über Aureuth und den nahen Beobachtungsposten zugreifen können. Trotzdem stufte ich die Wahrscheinlichkeit als äußerst gering ein, dass Dantyren ausgerechnet diese Informationen weitergegeben hatte. Angesichts seiner Aktivitäten in der Milchstraße hatte er sich nicht mit Bagatellen belastet. Und nichts anderes war dieser unbedeutende Beobachtungsposten.
    Aureuth X erschien in der Bilderfassung, eine wolkenverhangene Welt vor spärlichem Sternenhintergrund.
    Üppiger Dschungel überwucherte alle Kontinente. Ich setzte den Diskus nahe der Landmarke auf, die ich in meinem Funkspruch als Treffpunkt angegeben hatte.
    „Was geschieht jetzt, mein Freund?", wollte Ganymed wissen. „Du hast lange über deine Absichten geschwiegen."
    „Es war mir wichtig, uns erst in Sicherheit zu wissen", antwortete ich und registrierte dabei die Ungeduld, die mir von vielen Seiten entgegenschlug. „Ein Raumschiff wird uns in rund zwanzig Planetentagen abholen. Wir haben gute Voraussetzungen, bis dahin unentdeckt zu bleiben."
    Ich hob meine Stimme. Ohnehin hatte ich die Bordkommunikation eingeschaltet und wurde überall von den Mikro-Bestien verstanden. Dicht gedrängt standen sie in den Kabinen und dem nur wenig mehr als eineinhalb Meter breiten Ringgang. Die meisten von ihnen hatten sich von ihren Waffen nicht trennen können, und Ganymed allein füllte die Zentrale schon fast zur Hälfte aus.
    „Jeder von euch ist in der Lage, in der Wildnis zu überleben. Wenn wir zusammenhalten, bedeutet das kein Problem.
    Aber wir werden nur dann überleben, wenn wir nichts mit nach draußen nehmen, was uns verraten könnte. Keine Waffen, nicht ein einziges Stück Metall oder gar eines der Funkgeräte, keinen noch so winzigen Splitter eines Hyperkristalls – also nichts, was die Awour orten könnten."
    „Wieso sollten sie uns finden?", erklang es aus der Menge.
    „Sie werden uns finden!", beharrte ich.
    „Und sie werden sogar sehr bald kommen!"
    „Die Dunkelkapsel wird uns verraten!"
    Ich hatte Ganymeds Einwand erwartet. Sein breites Grinsen ebenfalls. „Jemand muss die GAIR IV von hier wegfliegen. Schon, um die Verfolger in die Irre zu führen."
    Sein Blick glitt über das Hufeisenpult.
    Ich las in seinen Augen die angespannte Aufmerksamkeit, die ich schon während der letzten halben Stunde registriert hatte. Jede meiner Schaltungen hatte Ganymed beobachtet und analysiert. Ich war mir sicher, dass sein Planhirn die Steuerung des Schiffes längst entschlüsselt hatte. Vielleicht hatte ihm auch schon entsprechendes Grundwissen zur Verfügung gestanden. Auf jeden Fall zweifelte ich nicht daran, dass die Makro-Bestie in der Lage gewesen wäre, die Dunkelkapsel ebenso gut zu beherrschen wie ich.
    „Ich lasse dich nicht in dein Verderben fliegen, Ganymed", sagte ich betont. „Ich werde vielmehr den Autopiloten mit Kurs auf eine der umliegenden Sonnen programmieren. Das Schiff wird in die Korona einfliegen und verglühen."
    Ganymed erstarrte. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich auch Senego Trainz, der Ganymeds Verlangen eben noch mit einer zustimmenden Geste begleitet hatte. Trainz schien seine Meinung korrigiert zu haben.
    „Ich bleibe nicht auf dieser Welt!", donnerte Ganymed los. „Sie ist nichts anderes als ein neuer Käfig, dem wir nicht mehr entrinnen können. Wer sagt uns, Rwa Dauton, dass dein Schiff wirklich kommen wird? Ich war lange genug eingesperrt,

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