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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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formenergetischen Landebeinen.
    Es fiel mir leicht, die Zugangsschleuse zu öffnen, die Dunkelkapsel reagierte auf mich. Ich atmete auf.
    Wenig mehr als fünfhundert Mikros hatten sich in den Hangar retten können.
    Als sie an mir vorbeistürmten und sich im inneren Schiffsbereich verteilten, fragte ich mich zum ersten Mal, was aus Ganymed geworden sein mochte. Die Makro-Bestie hatte sich über Funk nicht gemeldet, und jetzt nach ihr zu rufen hatte wenig Sinn. Vorerst konnte ich nur hoffen, dass mein Freund sich nicht in der Nähe eines der Explosionsherde befunden hatte. Wenn er es jedoch geschafft hatte, sich in einen abgeschotteten Bereich zurückzuziehen, blieb ihm eine Chance.
    Ich betrat die kleine Zentrale. Der Kommandosessel vor dem hufeisenförmigen Hauptpult entsprach in etwa menschlichen Bedürfnissen. Zumindest erschien er mir nicht völlig unbequem.
    Auch die Steuerung des Diskusschiffs erinnerte an eine Dunkelkapsel.
    Ich aktivierte die manuellen Bedienelemente. Solange es sich vermeiden ließ, wollte ich auf die semitelepathische Kontrollmöglichkeit verzichten. Immer noch fragte ich mich, ob die Sprengung der Bark durch meine Aktivierung des Verwaltungsrechners im Tresorhaus ausgelöst worden war.
    Senego Trainz und eine Handvoll seiner Mikros betraten hinter mir die Zentrale. Ausgiebig schauten sie sich um, als hätten sie erkannt, dass der Diskus fast in allen Details mit der Dunkelkapsel eines Dualen Kapitäns identisch war.
    Dass ich die Kontrollen beherrschte, hob mich in ihrer Achtung bestimmt ein Stück weit nach oben. Falls sie tatsächlich so etwas wie Achtung empfinden konnten. Zumindest Respekt.
    „Ich glaube, dass mehr von euch das Auseinanderbrechen der Bark überlebt haben", sagte ich zu Trainz.
    Er reagierte nicht darauf, schaute mich lediglich unverwandt an.
    „Wir könnten sofort fliehen – aber ich denke, uns bleibt noch etwas Zeit. Selbst wenn Traitanks kommen, werden sie die Dunkelkapsel nicht sofort angreifen."
    Zeit genug, um zu beschleunigen und im Überlichtflug zu entkommen? Ich hoffte, dass ich nicht gezwungen sein würde, das herauszufinden.
    „Ich weiß nicht, wie viele Mikros in dem abgerissenen Wrackteil überlebt haben, aber ich habe nicht vor, sie zurückzulassen. Solange wir die Möglichkeit dazu haben, holen wir sie zu uns an Bord."
    Sie waren keine Assassinen. Und selbst wenn trotzdem an ihrer moralischen Einstellung zu zweifeln war, ich würde keinen der kleinen Haluter zurücklassen.
    „Warum tust du das, Roi Danton?", wollte Trainz wissen.
    „Weil wir Terraner glauben, dass jedes Leben es wert ist, als Freund angesehen zu werden." Zumindest, bis das Gegenteil bewiesen ist. Beinahe hätte ich das hinzugefügt, ich biss mir gerade noch auf die Zunge.
    Trainz schwieg. Ich sah ihm an, dass er über meine Worte nachdachte. Die anderen in der Zentrale redeten halblaut aufeinander ein. Meine Aussage, stellte ich fest, hatte sie überrascht und möglicherweise sogar beeindruckt.
    Menschlichkeit war etwas, das sie nicht kannten.
    „Es ist zu spät", sagte Trainz. „Wenn wir nicht bald starten, werden wir ebenfalls sterben. Glaubst du auch an den Tod, Terraner?"
    Ich blieb ihm die Antwort schuldig, denn in diesem Moment vernahm ich ein Wispern in meinen Gedanken.
    GAIR IV ist startbereit! Gleichzeitig bauten sich die letzten bislang fehlenden Kontrollskalen auf.
    Ich atmete auf, als ich erkannte, dass die Dunkelkapsel tatsächlich überlichtflugfähig war. Andernfalls hätte sich das Schiff als perfide Falle erwiesen.
    Die Hangarkontrolle reagierte nicht.
    Nach dem zweiten Versuch gab ich es schließlich auf, das Außenschott über die Fernsteuerung öffnen zu wollen. Ich aktivierte die Energiegeschütze der oberen Polkappe, Impuls- und Desintegratorwirkung, und löste sie im Salventakt aus. Als ich schon fürchtete, das Ricodin der Schiffswandung würde den entfesselten Gewalten standhalten, brach das Schott endlich aus und wirbelte aufglühend davon. Besonders großkalibrig war die Bewaffnung der Dunkelkapsel also nicht; einem Kräftemessen mit Kolonnen-Einheiten wich ich darum besser aus.
    Schnell fiel das Wrack der DERUFUS unter meinem Diskus zurück.
    Die schlanke Skapalm-Bark war nahezu mittig auseinandergebrochen. Ein langsam auseinanderdriftender Trümmerwust umgab jenen Bereich, in dem hier und da noch atomare Glut aufleuchtete. Die andere Schiffshälfte trieb seitlich ab, nahezu im rechten Winkel. Größere Fragmente oder aus dem Verbund

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