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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Flucht vor dem Zyklon blieb ihnen nur der defekte Hyperantrieb.
    Es war wie ein schlechter Scherz! Der Tod war ihnen sicher, sie konnten lediglich wählen, wie er sich ihrer annahm: Ein paar Lichtminuten reichten aus, um den Scout und seine Insassen in Sicherheit zu bringen. Der Unterschied lag vermutlich nur in der Art des Todes. Im einen Fall überrollte sie die hyperdimensionale Psi-Walze, im anderen zerlegte das explodierende Fahrzeug ihre Körper in Atome.
    Letztlich blieb: Für die Oahm’Cara war es gleich.
    Farick Gilitt programmierte das Feldtriebwerk und wendete den Scout.
    Sobald er auf seiner Bahn den nahesten Abstand zum Planeten hinter sich gebracht hatte, musste die Bahnkorrektur erfolgen, die das Fahrzeug aus dem Sonnensystem hinausführte.
    „Am Horizont tauchen gewaltige Ruinenanlagen auf", meldete Crespo.
    Farick Gilitt entspannte seinen Hinterleib, beobachtete die Relikte mit den Spuren eines Jahrtausende anhaltenden Zerfalls. Dann sah er einen kurzen Blitz und spürte den Schlag, der den Zyklon-Scout traf. Ein Teil des flachen Unterbaus fehlte übergangslos, die Helligkeit des von der Atmosphäre reflektierten Sonnenlichts drang herein. Ein Flirren auf der Außenbeobachtung dokumentierte das letzte Zucken der Schirmstaffel.
    Volltreffer!
    Gleichzeitig setzte bei allen Systemen Alarm ein.
    Farick Gilitt fand dennoch Zeit, sich nach seinen Brüdern umzusehen. Sie standen unbeirrt an ihren Plätzen und arbeiteten. Crespo schickte über Normalfunk alle Daten ins All in der Hoffnung, einer der anderen Scouts würde nachsehen kommen und sie empfangen.
    „Vorbereiten zur Landung", sagte Farick und mühte sich, seine Stimme zuversichtlich klingen zu lassen.
    Manuell schaltete er die Energiespeicher auf internen Schutz um. Zusätzliche Prallfelder bauten sich auf. Farick drehte den Scout erneut gegen die Flugrichtung und schaltete auf Gegenschub, erst sachte und schonend, denn die oberen Schichten der Atmosphäre wirkten als Bremse. Der Scout senkte sich abwärts, Kalifurn entgegen. Draußen hörte das Feuer zu lodern auf, als die Reibungshitze an dem Fahrzeug zu nagen begann und die ersten Fetzen davonflogen. Die Energie der Notspeicher reichte gerade für ein halbes Prallfeld, das den Scout vor dem endgültigen Verglühen rettete. Hundert Kilometer tiefer stabilisierte sich die Lage einigermaßen. Inzwischen trieften die Hinterleiber der Oahm’Cara, kein Wunder bei einer Temperatur von über achtzig Grad.
    „Farick, wir schaffen es nicht."
    „Doch, wir schaffen es!"
    Er widersprach ihnen nur zu gern, ignorierte dabei die Tatsache, dass der Scout noch immer wie ein Stein dem Boden entgegenraste. Der Sinkwinkel lag bei sechzig Grad. Wenigstens nahm mit der Geschwindigkeit auch die Reibungshitze ab, und Farick Gilitt legte einen Teil der Energien in den Feldantrieb. Kein Wunder, dass auch der inzwischen stotterte.
    Es gelang dem Kolonnen-Geometer mit Hilfe der Steuerdüsen, das Fahrzeug auf eine bogenförmige Bahn zu bringen und dadurch in eine flachere Bahn zu kommen. Draußen dampfte die Luft an der erhitzten Hülle des Scouts.
    Ab und zu entdeckte Farick grauen Rauch. Mit Hilfe des Hyperantriebs hätte er sich und seine Brüder problemlos retten können. Für eine einzige Etappe zurück nach INSTERBANE reichten die Vorräte der Speicher aus.
    Die Energiespeicher!
    Er musste sie abstoßen, bevor das Fahrzeug den Boden erreichte. Wenn sie explodierten, blieb von den Insassen nicht einmal ein Chitinfetzen übrig.
    Farick Gilitt wuchs in diesen bangen Minuten über sich selbst hinaus. Er verließ seinen Platz zwischen den Baken, hangelte sich nach hinten, stieß sich mit Wucht durch den leeren Lagerraum hindurch, krallte sich an das Schott der sich öffnenden Sicherheitsschleuse.
    Vier Schläge reichten, dann lief das Notprogramm. Die Zünder wurden scharf, eine blecherne Stimme zählte den Countdown herunter.
    Farick warf sich herum, schnellte durch die Öffnung. Während er sich abstieß, knallte eine seiner mittleren Klauen gegen den Bolzen des Schließmechanismus. Dann stürzte der Oahm’Cara schräg nach unten, dem Technikzirkel entgegen. Ohne auf die Crespo und die anderen zu achten, schoss er vorwärts zwischen die Baken hinein.
    Ohne das Prallfeld hätte er es nicht überlebt. So aber bremste es ihn auf kurzer Distanz ab.
    „Wie viel Zeit bleibt?"
    „Sechzig Sekunden", erklärte die Supratronik freundlich wie immer.
    Es war viel Zeit, ein abstürzendes Wrack in der Luft zu halten und

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