2423 - Berserker in Not
gut.
Der jugendlich wirkende Unsterbliche wandte sich zur Tür.
„Haben wir uns jemals unterkriegen lassen?", murmelte er, während er die Kabine verließ und sich auf den Weg in die Hauptzentrale machte.
*
Die Hektik in der elliptisch geformten Hauptzentrale mit ihren 40 mal 40 Metern Grundlinien ähnelte der im Innern eines Bienenstocks. Die Offiziere und Spezialisten der einzelnen Stationen tauschten über die Datenverbindungen Informationen aus und trafen sich anschließend auf beiden Levels zum persönlichen Meinungsaustausch.
Zwischen dem COMMAND-Level und dem Galerie-Level herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Dutzende von Gesprächen erzeugten ein durchgehendes Summen menschlicher Stimmen in dem 15 Meter hohen Raum.
Malcolm S. Daellian war anwesend, ein deutliches Zeichen, dass mit wichtigen Entscheidungen zu rechnen war.
Der Chefwissenschaftler schwebte in seinem 1,85 mal 1,10 mal 1,10 Meter großen Überlebenstank wie ein Aufzug zwischen den beiden Ebenen auf und ab, konferierte mit den wissenschaftlichen Stationen auf Deck 11-1 und der Sekundärstation Energie und Maschinen auf 11-2.
Dazwischen erklang immer wieder die Stimme von Lars Brock, dem Funkund Ortungschef.
„Die Orterholos zeichnen nach wie vor dasselbe Bild. Wir können keine Anzeichen weiterer Hyperstürme erkennen."
„Malcolm, was ist mit den Hochrechnungen? Haben deine Leute ihre Kokon-Modelle fertig?"
„Nein!", klang es aus dem Akustikfeld der Ortungsstation auf dem COMMAND-Podest. „Für exakte Berechnungen fehlen uns weiterhin jede Menge Daten."
Noch immer umloderten Strahlungsfronten die JULES VERNE und beeinflussten die Sensoren. Ein Cocktail aus fast 1000 Grad Celsius Hintergrundtemperatur, verbunden mit einem düsterroten Hintergrundleuchten des Weltalls, erfüllte das INTAZO. Gammaschauer und harte Hyperstrahlung schienen allgegenwärtig.
Perry Rhodan nahm das alles in sich auf, während er die Hauptzentrale betrat und sich das Schott hinter ihm schloss. Mit festem Schritt hielt er auf die Treppe zu, die zum Podest emporführte.
Keine zwei Stunden lag es zurück, dass das Hantelschiff in die Fänge eines gewaltigen Hyperorkans geraten war.
Die JULES VERNE hatte alle Energiereserven, Schirmprojektoren und sogar die Paratronwerfer aufbieten müssen, um einigermaßen unbeschadet aus dem Orkan herauszukommen.
Als die Funkzentrale der TAROSHI nach Generalin Kamukos Besuch auf der JULES VERNE die Zielkoordinaten durchgab, wurde die Besatzung vor Attacken gewarnt. Offenbar waren damit solche Einbrüche gemeint.
Nach allem, was sie aus Alaska Saedelaeres Bericht wussten, handelte es sich um Phänomene, die außerhalb des Hyperkokons entstanden. Von den Chaostruppen künstlich erzeugt, brachen sie in das INTAZO ein, um es mit Hyperenergie zu fluten und dadurch gewissermaßen zum Platzen zu bringen.
Die JULES VERNE hatte das Phänomen im Kugelhaufen Aquon-Gorissa bereits nach ihrer Ankunft vor Tare-Scharm beobachtet. Die Gefahr, die dem Truppenlager von dieser Seite drohte, durften sie nach Rhodans Ansicht nicht unterschätzen, auch wenn die Lanterns anderer Ansicht waren.
TRAITOR besaß die technischen Möglichkeiten, Hyperstürme nicht nur im Kugelhaufen, sondern auch in Tare-Minor zu entfesseln. Wenn sie erst Hyperenergie aus verschiedenen Zonen und Richtungen in den Hyperkokon pumpten, würde sich die Flutung des INTAZOS deutlich beschleunigen. Ob ARCHETIMS Truppen dann die Zeit noch reichte ...
Während Rhodan die fünf Stufen emporstieg, rief er sich erneut ins Gedächtnis, was sie über den Ausgang der Retroversion wussten. ARCHETIM würde Erfolg haben, seinen Wagemut aber mit dem Leben bezahlen.
Er wäre damit – nach ELEDAIN – die zweite Superintelligenz, die sterben musste, weil das Krebsgeschwür namens Negasphäre in Tare-Scharm ausgebrochen war. ELEDAIN war gleich am Anfang gestorben, aber ihr Tod hatte ARCHETIM eine Möglichkeit geboten, die Kräfte der Ordnung in den entstehenden Gefilden des Chaos zu etablieren.
Dank der Lanterns und ihrer Kommunikation mit Alaska Saedelaere wussten die Terraner wenigstens, woher ARCHETIM sein Wissen über die Retroversion bezogen hatte – aus den „Urzeiten des Kosmos" nämlich. Eine genaue zeitliche oder räumliche Festlegung gab es nicht. Beinhalteten die Informationen bereits eine Art „Opfer", oder hoffte ARCHETIM, die Retroversion durchführen und lebend davonkommen zu können?
Hatte ARCHETIM sich deshalb immer wieder nach Phariske-Erigon in
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