2423 - Berserker in Not
Kampf wie diesem allerdings unvermeidbar.
Wenn der Zeitpunkt der Finalen Schlacht gekommen ist, gehen wir vielleicht gemeinsam unter. Die Zerstörung der Negasphäre kostet einen hohen Preis."
Allerdings, dachte Rhodan. Und ihr habt keine Ahnung, wie hoch dieser Preis wirklich ist.
„Wichtig ist, wir beschützen das Universum vor dieser Negasphäre." Ein hässliches Zischen entwich aus dem Körper des Wesens. Es nahm wieder seine Ballongestalt an und schwebte davon.
„Ein wenig hat er sich ja wohl blamiert", stellte Mondra fest. „Ob die Mea Ghorta alle so sind?"
„So ungefähr." Gucky trat zu Rhodan, stemmte die Fäuste in die Taille und ließ den Nagezahn blitzen. „Er hat uns das verschwiegen, was er tatsächlich weiß. Die Geheimhaltung ist den Wesen im INTAZO so in Fleisch und Blut übergegangen, dass kaum jemand einem Volontär gegenüber auch nur ein Wort verlieren würde. Und Volontäre sind wir nun mal."
„Dann raus mit der Wahrheit!", sagte Rhodan.
„ARCHETIMS Flotten zerstören Chaotische Zellen, bevor sie zu Chaotischen Geflechten wachsen können. Ein einziges Mal war Wabusch persönlich dabei und hat an Bord eines Schlachtschiffs die PFORTE passiert und die Negasphäre erreicht. Aber was bedeutet das schon, wenn man für die Wartung von Klimaanlagen zuständig ist? Nichts. Der Mea Ghorta konnte nicht sagen, was die Zerstörung von Chaotischen Zellen bedeutet, dieses Unwissen war ihm peinlich. Für ihn war das eine gewaltige, nicht zu überschauende Raumschlacht, die zu überleben er sich glücklich schätzte."
„Und das Chaotische Geflecht, was wusste er darüber?"
„Für ihn ist es nur ein Schlagwort. Er ist überzeugt, dass es niemand weiß außer ARCHETIM selbst."
Rhodan blickte dem Mea Ghorta hinterher, aber der Ballon war durch einen Torbogen verschwunden und hielt sich nicht mehr in ihrem Blickfeld auf.
Mondra Diamond setzte sich in Bewegung. „Versuchen wir es einfach mal über die öffentlichen Informationsterminals. Die muss es irgendwo geben.
Manchmal sind einfache Ideen die besten."
Sie machten sich auf die Suche.
Durch eine halbhohe Tür gelangten sie in ein Warenhaus, in dem die Besatzungen der Raumschiffe alles für den täglichen Bedarf kaufen konnten. Als Währung dienten Credits, die man sich in einer anderen Halle besorgen konnte.
„Diese Halle haben wir dank der Aktion der To s’amosa verpasst", stellte Perry Rhodan fest. „Egal. Wir brauchen nichts zu essen und keine neue Kleidung. Alle Waren, die es hier zu kaufen gibt, liefert die JULES VERNE frei Haus. Was wir brauchen, sind Informationen, und die müssen wir notfalls ertauschen, falls wir sie nicht umsonst bekommen."
*
Camp Smarogard stellte sich als riesiges Gebilde für viele tausend Besucher heraus. Die Etagen des Schlosses entpuppten sich lediglich als die Fassade mit den Außenbezirken. Der Großteil der Begegnungsstätte erstreckte sich in den Knoten und die sich anschließende Stadt hinein.
Einmal gelangten Rhodan und seine Gefährten auf eine Plattform, von der aus sie das gesamte Areal überblicken konnten. So weit das Auge reichte, wanderten beleuchtete „Ameisen" in langen Kolonnen über die Verästelungen, auf einer Seite stadteinwärts, auf der anderen stadtauswärts. Ab und zu scherte eines der Fahrzeuge aus und folgte einer der kleineren Straßen, die viele Außenbezirke über die Querverstrebungen verbanden. Sie verschwanden schnell aus dem Blickfeld.
Der Terraner orientierte sich nach dem ungefähren Stand der acht Sonnen und kam zu dem Schluss, dass es schräg über ihm zur Raute mit den vier GESETZ-Gebern ging. Mit bloßen Augen versuchte er die Dunkelheit zu durchdringen. Ab und zu entdeckte er außerhalb des Docks die hellen Positionslichter von Raumschiffen, die an ANC 90 vorbeiflogen und Kurs Richtung PFORTE setzten. Dort, in unmittelbarer Nähe des KORRIDORS DER ORDNUNG, hielt sich vermutlich Kamuko in ihrem Flaggschiff auf. Seiner Einschätzung zufolge würde die Prinzipa sich persönlich um die Sicherheit am Durchgang nach Tare-Scharm kümmern.
Irgendwann, das wusste Rhodan, würde die Superintelligenz zur Finalen Schlacht rufen und alles ins Feld schicken, was sie an Unterstützung aufbieten konnte. Am Ende dieser Schlacht würde das Ende der Negasphäre stehen, eine geglückte Retroversion – und eine sterbende Superintelligenz. Wie lange die Finale Schlacht dauern würde, ob einen Tag, einen Monat oder vier Jahre, vermochte der Terraner nicht zu sagen. Die
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