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2423 - Berserker in Not

Titel: 2423 - Berserker in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre bisherigen Angaben als teilweise Lüge entlarvt. Selbst wenn Kamuko nichts mit dem Begriff Milchstraße anfangen konnte, hätte sie sich in Zukunft wohl nicht mehr so kooperativ verhalten wie bisher.
    Die Ankömmlinge richteten ihre Aufmerksamkeit auf die vielen Besucher, die sich an Informationsnischen drängten. Rhodan entdeckte etliche Nachbildungen der Gliederfüßer, aber es gab auch echte Bakosh’wish, die den Besuchern Rede und Antwort standen.
    Jede Menge To s’amosa drängten sich an einem Tor. Ein paar von ihnen erspähten die Terraner. Das Gedränge ließ augenblicklich nach. Die Wesen, die entfernt an terranische Seepferdchen erinnerten, nur viel größer, rückten auseinander. Sie bildeten eine Gasse, um die Gruppe aus der JULES VERNE durchzulassen.
    „Ich fürchte, wir können uns der Einladung kaum entziehen", sagte Gucky leise und watschelte los.
    Die To s’amosa empfingen sie mit freundlichen Grußworten. Sie schwebten nicht in wassergefüllten Blasen, sondern trugen Exoskelette als Stütze und zur Fortbewegung.
    „Bitte tretet vor uns ein", sagten sie in ihrer rauen, abgehackten Sprache, die im luftgefüllten Raum alles andere als angenehm klang.
    „Wir danken euch, aber das wäre nicht nötig gewesen", antwortete Rhodan. Abgesehen davon hatten sie sich zuerst im Foyer ein wenig umsehen wollen.
    Sie schritten das Spalier ab, das die To s’amosa für sie bildeten. Aus den Sprechöffnungen dieser Wesen schallten ihnen Dankesworte im Dutzend hinterher, eine außerordentliche Ehrung, die im INTAZO bestimmt nicht auf der Tagesordnung stand.
    Das Tor führte in eine weite, rechteckige Halle, in der Händler ihre Verkaufsstände aufgebaut hatten. Die Schrifttafeln waren in Schohaakisch gehalten, damit alle Besucher sie lesen konnten.
    „Seht nur", sagte Mondra. „Jeder Stand repräsentiert ein anderes Volk."
    Sie stürzten sich in das Gedränge.
    Ein Dutzend Völker teilten sich die erste Reihe. Es waren keine Händler, die Waren verkauften. Es handelte sich um Erzähler, die den Ankömmlingen die Geschichte ihres Volkes vermittelten.
    Maroks, Gan’hurd, Shebwen und wie sie alle hießen, war eines gemeinsam.
    Ihre Völker hatten durch Angriffe der Terminalen Kolonne ihre Heimat verloren, ihre Völker, ihre Imperien und Einflusszonen, und seither arbeiteten sie unter dem Schutz ARCHETIMS an dem, was sie alle ohne Ausnahme als Wiedergutmachung bezeichneten. Sie wollten TRAITOR für das bezahlen lassen, was die Terminale Kolonne ihren Völkern angetan hatte. Dafür arbeiteten und kämpften sie, dafür bereiteten sie seit Generationen ihre eigenen Nachkommen vor.
    Rache.
    Wie viele Völker des Universums hatten sich diesem Wort bereits verschrieben? Bei wie vielen war es zur Besessenheit geworden? Wie viele hatte es in den Untergang geführt? Und wie viele blieben am Ende übrig, die überlebten und sich danach besser fühlten, gemessen an denen, die in den Teufelskreis der Rache eingetreten waren?
    Manchmal verstand Perry Rhodan, der Terraner, was den Reiz der Rache ausmachte. Er fühlte sich nie ernsthaft in Versuchung, sich ihr zu überantworten, aber er kannte das Gefühl der Befriedigung, wenn man eine böse Tat vergelten konnte.
    Ebenso wie das der Reue darüber, Lebewesen zum Tode verurteilt zu haben. Solange er nicht die Macht besaß, Leben zurückzuholen, so lange scheute er davor zurück, die gegenteilige Macht einzusetzen. Sogar, wenn ihm dies manchmal zum Nachteil gereichte.
    Im Augenblick jedoch verstand Perry Rhodan die Wesen, in denen Zorn und Rachedurst kochten. Die Vorstellung, dass im Innern der Proto-Negasphäre ganze Völker mit einer einzigen Stoßwellenfront eines Zyklons vernichtet wurden, machte auch ihn fast rasend vor Zorn. Sogar ohne all die Billionen Opfer gekannt zu haben, Völker, von denen er nie den Namen erfahren würde, schwor er Rache für ihren Tod.
    Die Erzähler untergegangener Reiche standen an ihren Plakatwänden, verkündeten den Schmerz in ihrem Innern und ermunterten die anderen dadurch, in ihren Anstrengungen im Kampf nicht nachzulassen. Eines dieser Wesen, einem überdimensionalen, stacheligen Sitzkissen nicht unähnlich, berichtete von Fremden, die über tausend To s’amosa das Leben gerettet hatten. Es pries sie als mutige, furchtlose Kämpfer, die einen großen Beitrag leisten würden, wenn es um die Vernichtung der Proto-Negasphäre ging.
    Das Wesen hatte keine Ahnung, dass die Genannten soeben vor seinem Stand hielten und seinen Worten

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