2430 - Der Genprox-Explorer
gesamte Schlupf süchtig nach erhöhtem Vibra-Psi war.
Ish richtete sich auf. Er aktivierte eine abgeschirmte Verbindung zu Mirongron und Dahas Verkut. „Ich störe dich ungern, aber ich komme mit einer persönlichen Bitte. Ich möchte, dass die Mediker meinen Schlupf auf genetische Abweichungen untersuchen."
„Denkst du an etwas Bestimmtes, Ish Conart?"
„VP-Positivsyndrom."
„Du hast eine Spur in dieser Richtung gefunden?"
„Ja. Thalongron befindet sich in großer Gefahr. Ich werde sofort handeln. Sollte es mein Leben kosten, dann schalte du die Spezialisten aus IROTHAK ein. Alle wichtigen Daten sind in meiner Konsole gesichert. Du bist der Einzige, der außer mir darauf zugreifen kann. Schützt den Verstärker!"
„Schützt den Verstärker!"
Ish schaltete ab und setzte sich mit Tesh Gempart in Verbindung. „Ich schicke dir Gruppe drei. Sie bewacht dich ab sofort. Dein Leben ist in Gefahr!"
*
Seit zwei Stunden saß er inzwischen in dem Rechnerraum und sichtete die Daten über die Gresken. Jedes einzelne dieser Wesen nahm er sich vor, studierte seine Reaktion auf das Vibra-Psi und suchte nach Auffälligkeiten, die über das bisher Beobachtete hinausgingen. Er fand nichts. Die Gresken reagierten auf erhöhte Werte der Strahlung mit derselben Empfindlichkeit wie alle anderen Emanationen. Sie zeigten die Symptome von Süchtigen, wenn auch erst in Ansätzen. Bei weiterer Zunahme würde sich das steigern, und dann war es die Aufgabe der Genprox-Analysten, die Sucht in vorgegebene Bahnen zu lenken, die Dosis auf einem möglichst minimalen Level zu halten.
Später, wenn sich das Vibra-Psi in der Negasphäre auf einen gleichmäßigen Wert einpendelte, durfte es keine Dienervölker geben, die an der Umstellung zugrunde gingen. TRAITOR reagierte auf Ressourcenverschwendung äußerst empfindlich.
Ish suchte weiter. Wo lag die Verbindung mit dem Element der Finsternis? Es gab sie nicht. Die Fähigkeit der Gresken, ihre Körper zu verwandeln und dadurch kurze Strecken quasi körperlos zu überwinden, existierte völlig eigenständig. Sie korrespondierte nicht mit dem Vibra-Psi.
Einerseits beruhigte es den Genprox-Analysten. Sie konnten in ihrer Ausbildung der Gresken fortfahren, ohne mit unliebsamen Nebeneffekten rechnen zu müssen.
Andererseits konnte er nicht ausschließen, dass die Fähigkeiten der Gresken sich unter dem Einfluss des Elements der Finsternis veränderten, ja erweiterten. Und dann spazierten diese Wesen den Genprox-Analysten eines Tages auf den Garnisonen herum.
Unter einem Dienervolk des Chaos stellte sich Ish Conart etwas anderes vor. Es blieb ihm jedoch nichts weiter übrig, als das Wirken des Elements der Finsternis hinzunehmen. Es stammte aus der Anfangszeit des Universums und damit aus dem Ur-Chaos, nahm damit eine Sonderstellung ein.
Ish sah ein, dass er in dieser Richtung nicht weiterkam. Die Garnisonen IROTHAKS würden deshalb ihre Arbeit mit der Emanation ganz normal fortsetzen, als gäbe es die neue Fähigkeit der Gresken gar nicht.
Mit Überraschungen würden sie dennoch rechnen müssen.
Der Rechner blendete ein Signal der Spürsonde auf dem Bildschirm ein. Bisher hatte Ish in dem speziell für ihn reservierten Raum ungestört gearbeitet. Jetzt zeigte der Rechner an, dass jemand den verriegelten Eingang öffnete.
Drei Personen traten ein, die Türautomatik reagierte nicht darauf. Sie war offensichtlich manipuliert.
Ish vergewisserte sich, dass alle getroffenen Sicherheitsvorkehrungen funktionierten und die Aufzeichner liefen, dann schwenkte er die Konsole um hundertzwanzig Grad, sodass er den Ankömmlingen entgegensehen konnte.
Sie waren vermummt, und sie trugen Masken. In ihren Händen hielten sie Thermostrahler.
„Ich habe euch bereits erwartet", empfing Ish sie. „Thir Ingreon kenne ich bereits. Auf die beiden anderen Gesichter bin ich gespannt."
„Du wirst sie sehen, aber du wirst es niemandem erzählen können", spottete die linke Maske.
„Die automatischen Aufzeichner arbeiten. Sollte mir etwas zustoßen, werden die Aufnahmen in der gesamten Garnison verbreitet."
„Woher weißt du, wer wir sind?", fragte die mittlere Maske. Ingreon gab sich keine Mühe, seine Stimme zu verstellen.
„Ich habe recherchiert. Ich kenne das Handikap des Ak-Lithra-Schlupfs."
Die mittlere Gestalt zuckte zusammen. Der Strahler ruckte hoch, zeigte jetzt auf Ish Conarts Brust.
„Wenn du sofort schießt, erfährst du nicht einmal das", sagte Ish. „Hast du wirklich
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