2430 - Der Genprox-Explorer
bis unter die Kuppel, über Brücken und an der hinteren Seite wieder hinab, über Querverbindungen nach vorn und dann in den langen Korridor, der zur hinteren Bodenschleuse im Sockel des Genprox-Explorers führte. Es war ein langer Abschied, aber er gab ihnen die Gelegenheit, nicht nur Abschied von ihrer Heimat zu nehmen, sondern auch von sich selbst.
Sie sammelten sich an der Schleuse. Zehn passten jeweils hinein, die Roboter sorgten für einen reibungslosen Ablauf.
Ish sah, wie Thir Ingreon sich noch einmal umblickte und ihn dann auf dem Brückenbogen über dem Schleusentrakt entdeckte.
„Du wirst diesen Weg eines Tages ebenfalls gehen", hörte er ihn murmeln.
Ish trat an die Sichtscheibe am Bogen. Von hier hatte er einen Blick auf das untere Ende des Sockels, der halb im Gras des Biotop-Depots ruhte.
Unten an der Schleuse entstand Lärm. Ingreon machte seinem Zorn ein letztes Mal Luft, ein magerer Zorn, den er sich hätte sparen können. Wenn er bis jetzt noch immer auf einen Sinneswandel des Kommandanten gehofft hatte, dann sah er sich getäuscht.
Das Innenschott der Schleuse glitt zu, ein Zischen kündete von der pneumatischen Verriegelung.
Augenblicke noch, bis sich das Außenschott ...
Ish sah sie. Der Überdruck in der Schleuse katapultierte sie hinaus, allen voran Ingreon. Der riss noch den Kopf herum, um nach oben zu starren, aber es gelang ihm nur halb. Mit den anderen stürzte er in das Gras, das an dieser Stelle zehnmal so hoch wuchs, wie er groß war.
Die Körper verschwanden zwischen den dichten Halmen aus Blaugrün, als seien sie aus dieser Welt teleportiert.
Die nächsten zehn folgten. Ish Conart hatte genug gesehen. Er machte sich auf den Rückweg in seine Kommandoetage, während unten im Sockel die Hinrichtung weiterging.
Es war kein schöner Tod, in einer Sauerstoffatmosphäre zu sterben, aber die Verschwörer hatten diesen Tod verdient. Ob sie Verbrecher waren oder Kranke oder beides, das spielte für Kommandant Ish Conart keine Rolle.
12.
Kein Führer begleitete seinen Rückweg. Die Gresken hielten ihn offensichtlich für intelligent genug, dass er sich nicht verlaufen würde.
Oder sie hatten ganz einfach das Interesse verloren, nachdem sie seinen Standpunkt kennengelernt und den Terraner im Universum eingeordnet hatten.
Rhodan ließ das Areal mit den Baumgevierten hinter sich, er wanderte in Richtung des Buschlands.
Dabei versuchte er seine Gedanken zu ordnen, aber es gelang ihm nur unvollständig. Das Element der Finsternis würde bald kommen, hatte Sharband gesagt. Der Greske hatte es überzeugt vorgetragen, er wusste, wovon er redete.
Kommt die Finsternis in ungefähr zwei Wochen?, fragte sich der Terraner. Besteht ein Zusammenhang mit der Entstehung des Chaotischen Ge- flechts?
Die ersten Gresken zeigten sich. Sie verfolgten ihn mit stechenden Blicken.
Manche scharrten mit den Pranken, andere leckten sich die Schnauze. Einige schlugen probeweise mit den Krallen in seine Richtung.
Der Terraner blieb vorerst gelassen. Er hatte Sharbands Wort, dass keiner aus seinem Volk sich an ihm vergreifen würde.
Blieb zu hoffen, dass alle Gresken ihre niederen Instinkte und Bedürfnisse unter Kontrolle hatten und es keine Ausrutscher gab.
ENDE
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