Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2434 - Die Halbraumwelt

Titel: 2434 - Die Halbraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
falsch an ..."
    Die Unterhaltung versiegte abrupt.
    Es gab kaum etwas, das ein einstiger Ritter der Tiefe und ein ehemaliger Diener der Chaotarchen einander mitteilen konnten, ohne dass der jeweils andere Einspruch erhob. Jahrhunderte und Jahrtausende voll unterschiedlicher Erfahrungen ließen sich nicht einfach so beiseiteräumen.
    Hobogey richtete seinen Körper auf. „Dort!", sagte er und deutete mit einem seiner Fühler auf eine Gruppe kleinwüchsiger Humanoiden in der obersten Ebene des Lokals. Die Wesen saßen dicht an dicht. Ihre elefantös großen Ohren entwickelten dabei ein Eigenleben und befummelten die Gesichter der jeweiligen Nachbarn, während sie ihre Münder kaum bewegten.
    „Das ... das könnten Sartis sein ...
    Die Ohren sind ein wenig zu groß geraten, die Beine zu kurz und sie haben einen Finger pro Hand zu viel, aber ..."
    Seine Stimme erstarb, erstickte.
    Unendliche Trauer klang in den Worten mit. Und die leise Hoffnung, nicht mehr länger die unglaublich schwere Bürde des letzten Überlebenden eines einstmals stolzen Volkes tragen zu müssen.
    „Du irrst dich", sagte Perry Rhodan sanft und legte eine Hand auf den Leib seines Begleiters. Er fühlte die bionisch erzeugten Muskelstränge, die sich unter der zähen Haut bewegten. Er vermeinte, Kontraktionen und einen beginnenden Krampf zu spüren. „Du weißt, dass deine Heimat vernichtet wurde. Dass die Truppen TRAITORS jeden einzelnen Sarti vernichteten. Nur du hast überlebt."
    „Aber ..."
    „Du weißt es, nicht wahr?" Er erhöhte den Druck seiner Hand. Die Geste wirkte lächerlich angesichts der Kräfte, die Hobogey entwickeln konnte. Doch sicherlich existierten Messgeräte im Inneren des künstlichen Geschöpfes, die seine Bewegungen analysierten und interpretierten.
    Zumindest hoffte er es. Ein durchdrehender Riesenwurm, der sich etwas so sehr herbeiwünschte, dass er deswegen in den Wahnsinn glitt, war das Letzte, was er in der derzeitigen Situation gebrauchen konnte.
    Stille.
    Dann: „Ja. Ich weiß es. Ich weiß es.
    Ich ..."
    Hobogey entspannte sich allmählich. Aus irgendeiner Körperöffnung entfuhr Luft. Der Leib fiel in sich zusammen, als imitierte der Sartis Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit.
    Die Kleinwüchsigen, neun an der Zahl, erhoben sich und marschierten im Kollektiv davon, die Ohren weiterhin aneinandergelegt. Ihre Beinchen entpuppten sich als jeweils dreigeteilte Glieder mit dicken, warzigen Saugnoppen. Eine plötzliche Windbö wehte mehrere der Ohren beiseite und offenbarte den Blick auf schreckliche Wunden, die darunter versteckt geblieben waren.
    „Sie fressen sich gegenseitig auf", sagte Hobogey mit wieder nüchtern klingender Stimme. „Nur der Stärkste – oder der Fleischigste – der Neunergruppe überlebt. Vielleicht, um sich als Einziger fortzupflanzen." Er seufzte ein weiteres Mal tief auf. „Ja, Perry Rhodan, ich weiß es."
     
    *
     
    Stunden vergingen. Die Stadt kam nicht zur Ruhe. Die Präsenz von Ordnungskräften sorgte dafür, dass das ausgelassene Treiben nicht außer Kontrolle geriet. Die Cypron verrichteten routiniert ihre Arbeit. Sie zeigten keinerlei Ressentiments gegen die vielen Fremden in ihrer Heimat und verhielten sich fast immer vorbildlich.
    „Sie sind stark", sagte Hobogey. „Sie übernehmen Verantwortung und sind Herr der Lage. Sie schaffen es alleine kraft ihres Willens, diese unglaubliche Völkervielfalt einigermaßen im Griff zu behalten."
    „Sie sind schwach!", widersprach Ekatus heftig. „Siehst du denn nicht, wie lasch sie mit all diesem Gesindel umgehen? In jedem Augenblick werden hier ganz offenkundig Regeln gebrochen, und die Cypron begnügen sich mit ein paar schönen Worten, statt Exempel zu statuieren. Wenn ich könnte, wie ich wollte ..."
    „Ja?" Perry Rhodan beugte sich vor und blickte Ekatus interessiert in die Augen.
    „Ich würde ... würde ... ach, gar nichts!" Der Dual sprang hoch und schleuderte seinen Stuhl beiseite, der sich augenblicklich in ein formenergetisches Nichts auflöste. Mit seinem seltsamen Scherengang, der den beiden unterschiedlich langen Beinen geschuldet war, marschierte er zum Schmiegstuhl hinab, nicht mehr weiter auf seine Umgebung achtend. Er drängte sich durch die Menge, teilte Knüffe aus, fauchte und zischte aggressiv nach allen Seiten.
    „Wir müssen ihm folgen!", sagte Hobogey. „Dieser Kerl ist eine ständige Gefahr für die Cypron und uns.
    Wir dürfen ihn nicht frei herumlaufen lassen."
    „Ich vertraue ihm."
    „Ausgerechnet

Weitere Kostenlose Bücher