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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übernehmen, und der Flug würde etwa eine Stunde dauern. Ob wir auch blank gewaschen wieder rauskommen?, dachte Bull mit einem Anflug von Humor. Zumindest hyperkristallbereinigt.
    „Bitte anschnallen", sagte Captain John. „Unter diesen Umständen sollten wir Vorsicht walten lassen."
    Bull kam der Anweisung nach und überzeugte sich, dass alle sie befolgt hatten.
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich ihre Umgebung. Auf den Bildschirmen und in der Schleuse ergab sich für das Auge nun ein Blick wie in einen scheinbar endlosen, von diffusem Licht erfüllten Tunnel.
    Sie waren in die Teletrans-Weiche eingedrungen, und die anderen neun Kombos folgten ihnen, wie er auf den Anzeigen sah.
    Bull wartete gespannt, doch nichts geschah; nichts wies auf die geringste Gefahr hin. Wie er es erwartet hatte, brach die Ortung schon nach wenigen Metern praktisch völlig zusammen; die Instrumente zeigten nur noch unsinnige Werte an. Die Natur des Kontinuums, durch das sie sich bewegten, konnte mit den Mitteln der SKARABÄEN einfach nicht erforscht werden. Am meisten störte ihn, dass sich über die zurückgelegte Entfernung nichts aussagen ließ. Wenigstens arbeiteten die Instrumente noch; wenn die Hyperkristalle tatsächlich ausfallen sollten, würden sie zu gar nichts mehr zu gebrauchen sein.
    Er fluchte leise. Die voll bestückten SKARABÄEN waren zu keinerlei Aktion oder Beobachtung mehr fähig! Die kleinen Schiffe trieben dahin, waren völlig der Teletrans-Weiche ausgeliefert. Die ganze Mühe mit den Kombos hätten sie sich sparen können. Wie es aussah, hätte es völlig ausgereicht, die zehn momentan inaktiven Einheiten in die Weiche zu schieben.
    Der Verteidigungsminister spürte, wie ihn ein leichter Schwindel erfasste, und die Außenwand des SKARABÄUS schien sich zu ... wellen, als sei sie flüssig geworden. Er atmete tief durch. Das war ein Strangeness-Effekt, wie Lotho Keraete ihn angekündigt hatte, aber nur ein leichter.
    „Keine Gefahr!", rief Captain John. „Die Auswirkungen sind nicht allzu stark, wir haben die Kontrolle.
    Kein Orientierungsverlust!"
    Unwillkürlich atmete Bull auf.
    Niemand konnte sagen, was geschehen würde, sollte die SK-PRAE-010 die Wandung des Tunnels berühren.
    Und noch immer keine Reaktion der Hyperkristalle ...
    Unvermittelt machte Bull auf dem Bildschirm eine schwache Helligkeit aus. Er hatte den Eindruck, als nähere sich das kleine Schiff einem fernen Licht am Ende des Tunnels.
    „Captain John, wie war das bei der Entdeckung der SEOSAMH?"
    „Sämtliche Phänomene scheinen identisch mit jenen zu sein, die wir damals in der Hyperperforation gemacht haben."
    Ist es möglich, dass mit der Teletrans-Weiche eine zumindest ähnliche Technologie zum Einsatz kommt?
    Das, was sich aus dem diffusen Licht in Flugrichtung schälte, leuchtete immer stärker, wurde immer größer.
    Das Abbild einer fernen, gelbweißen Sonne!
    Bisher schien der Bote von ES also die Wahrheit gesagt zu haben.
    Plötzlich hörte er ein leises Zischen, dann einen Knall wie von einer Verpuffung. Und noch so ein Geräusch und ein drittes, ein viertes, diesmal von einer ganz anderen Stelle im SKARABÄUS. Dann erklang eine leise Explosion, die er genau lokalisieren konnte. Sie war im Triebwerksblock erfolgt.
    Hoffentlich hat sie nicht zu viel Schaden anrichtet!, dachte Bull und dann: Also doch!
    Ein Blick auf die Instrumente verriet ihm, dass er mit seiner Befürchtung richtiglag. Die meisten Statusanzeigen waren auf Rot gesprungen, was für defekt oder nicht verfügbar stand.
    Wie Keraete es angekündigt hatte ...
    Er spürte, wie er schwerelos wurde.
    Die künstliche Schwerkraft war ausgefallen; auch sie wurde mithilfe von Hyperkristallen generiert. Ein zweiter Blick verriet Bull jedoch, dass alle Systeme auf normalenergetischer Basis weiterhin einwandfrei funktionierten, so auch sein SERUN.
    In die Erleichterung mischte sich Verwirrung. Bull spürte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren brach, und dann stellte der Schwindel sich wieder ein, allerdings viel stärker als zuvor. Mit einem Mal hatte er Atemnot.
    Wie aus weiter Ferne hörte er, dass eine Anzeige seines SERUNS laut schrillte.
    Er wollte sich umsehen, feststellen, ob der seltsame Schwindel wieder von Strangeness-Effekten herrührte, konnte jedoch kaum noch etwas sehen. Seine Augen schienen von dunklen Schleiern überzogen zu sein, die immer dichter, undurchdringlicher wurden.
    Dann wurde es endgültig schwarz um ihn.
     
    7.
     
    20.27 Uhr
     
    Fran

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