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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Imith aktivierte die Anzugkontrollen, löste die Gurte ihres Sitzes, stieß sich ab und schwebte zu Reginald hinüber. Er saß reglos in seinem Sessel; die Augen hatte er geschlossen, sein Atem ging flach, aber gleichmäßig.
    Sie sah sich um. Die anderen schauten neugierig zu ihnen herüber; Reginald schien als Einziger im SKARABÄUS das Bewusstsein verloren zu haben.
    Sie hob seinen linken Arm hoch und fuhr mit dem Zeigefinger über das hochauflösende Touchscreen-Vollgrafikdisplay mit Icons und Berührungssensorfeldern seines Multifunktionsarmbands. Die Symbole waren nahezu beliebig konfigurierbar und den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Fran tippte mit der Fingerspitze auf das Icon der Medo-Einheit des Multi-G 1340.
    „An der Umgebung kann es nicht liegen", vernahm sie Dr. Carapols Stimme dicht hinter ihr. Der Wissenschaftler hatte seinen Platz ebenfalls verlassen und war zu ihnen geeilt.
    „Ich kann weder in dem Kontinuum, in dem wir uns befinden, noch im Raumfahrzeug selbst eine bedrohliche Entwicklung erkennen. Außerdem hätten wir dann alle betroffen sein müssen ..."
    Nicht unbedingt, dachte Fran. In einem unterscheidet Reginald sich von uns. Er trägt als Einziger einen Zellaktivator ...
    Aber war das wirklich der Grund, weshalb Reginald plötzlich besinnungslos im Sessel hing? Wenn sie doch nur mit den anderen Einheiten Kontakt aufnehmen könnten, um zu erfahren, ob auch in weiteren Schiffen Ohnmachtsanfälle zu beklagen waren ... Doch da sie im Tunnel weder über Ortung noch Funk verfügten, war das nicht möglich. Zumindest bekamen sie mit dem Normalfunk keine Verbindung zu den anderen Einheiten.
    „Lasst mich durch", hörte Carapol eine unbekannte Stimme hinter sich.
    „Ich bin Arzt!"
    Er drehte sich um. Eins der acht Besatzungsmitglieder des zweiten SKARABÄUS stand hinter ihm.
    Der Chefwissenschaftler trat zur Seite, und der Mediker untersuchte Reginald. „Er weist keinerlei Anzeichen körperlicher Beeinträchtigung auf. Er atmet ruhig, Herzschlag und Blutdruck scheinen normal zu sein."
    „Vielleicht kann die Medo-Einheit seines SERUNS uns Aufschlüsse darüber geben, was mit ihm passiert ist."
    „Wartet." Der Mediker hantierte an der Lehne von Reginalds Sitz. „Habt ihr den Cybermed vergessen?"
    Fran biss sich auf die Lippe. Der Arzt hatte recht; in ihrer Sorge um den Ehemann hatte sie tatsächlich nicht daran gedacht. In sämtliche Sicherheitssitze der SKARABÄEN waren solche Geräte eingebaut, die den Zustand der Besatzung überwachten.
    Der Mediker rief bereits die biometrischen Daten auf. „Ich kann keinen Grund für die Bewusstlosigkeit feststellen", murmelte er. „Ganz im Gegenteil. Ich bin zwar kein Spezialist dafür, aber die Daten deuten nicht mal auf eine Bewusstlosigkeit hin.
    Siehst du? Vielmehr ist die Hirntätigkeit stark gesteigert ..."
    „Reginald denkt unablässig ..."
    Nachdenklich ließ Fran den Blick über ihren Ehemann gleiten. War der Durchgang durch die Weiche doch gefährlich? Und wenn, warum hatte Keraete es verschwiegen? Im Augenblick schien Reginald sich nicht in unmittelbarer Gefahr zu befinden, doch damit würde sie sich keinesfalls zufriedengeben.
    „Sein Zustand ist vielleicht gar keine Bewusstlosigkeit", vermutete Dr. Carapol, „sondern eher eine Art von außen herbeigeführte Trance, die ..."
    „Wenn das stimmt", unterbrach ihn Fran, „wer oder was hat diese Trance dann herbeigeführt?"
     
    *
     
    Bull fühlte sich angenehm leicht, als er zu sich kam, und es war auch angenehm warm. Verblüfft bemerkte er, dass der schwere SERUN ihn nicht mehr behinderte. Der Anzug war verschwunden; er trug nur noch seine normale Bordkombi.
    Er schlug die Augen auf und stellte fest, dass er sich nicht mehr in dem SKARABÄUS befand, sondern auf einer Wiese lag. Auf einem erdähnlichen Planeten – Terra selbst konnte es nicht sein, dafür war die Schwerkraft etwas zu gering.
    Er stand auf, drehte sich um und sah die Stadt.
    Sie war ihm nicht nur seltsam vertraut, er erkannte sie sofort. Ihre Gebäude waren meist kuppelförmig, und ihre Kontur wurde von Türmen geprägt, die zumeist mehr als tausend Meter hoch waren.
    Es war nicht irgendeine Stadt, sondern die Maschinenstadt auf Wanderer, der ursprünglichen scheibenförmigen Kunstwelt der Superintelligenz ES. Zum ersten Mal hatte er sie vor fast 3000 Jahren besucht, lächerliche fünf Jahre nachdem er mit der STARDUST auf dem Mond gelandet war und das gestrandete Raumschiff der Arkoniden entdeckt hatte.
    Der

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