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2437 - Die immaterielle Stadt

Titel: 2437 - Die immaterielle Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Bildschirme. Sie zeigten auf Aumark insgesamt fünf Städte derselben Art wie die Malven-Stadt. Alle fünf waren ähnlich verschachtelte, elegante Konglomerate wie die, die sie zufällig entdeckt hatten. Doch jede Stadt wies einen individuellen, dominierenden Farbton auf: Bronze, Perlweiß, Amethyst, Meergrün und schließlich Malve.
    „Jetzt haben wir nicht nur die Malven-Stadt", sagte Bull knurrig, „sondern auch die Meergrün-Stadt, die Perlweiß-Stadt, die ... Ihr wisst, was ich meine."
    „Für Ortung und Tastung sind all diese Städte nicht vorhanden", stellte Dr. Carapol klar. „Und nirgendwo gibt es ein Anzeichen dafür, dass die Städte bewohnt sind."
    „Trotzdem", sagte Bull. „Wir werden nun die übrigen vier Städte unter die Lupe nehmen."
    Es musste einen weiteren Grund dafür geben, dass ES diesen Kontinent zur Verbotenen Zone deklariert hatte. Das Vorhandensein der Städte allein konnte dieses Verbot nicht erklären.
    Und diesen Grund würde er finden.
     
    *
     
    Sie landeten vor der Amethyst-Stadt, drangen in sie ein, fanden aber kein Leben, sondern nur das eindringliche Versprechen der Stadt, ihnen die innersten, nie genannten Wünsche zu erfüllen.
    Dann landeten sie vor der Bronze-Stadt und fanden nichts als die wohlbekannten Phänomene.
    Sie landeten vor der Meergrün-Stadt und empfanden eine kaum stillbare Sehnsucht, in sie hineinzugelangen, entdeckten dort aber nichts Neues, weil auch diese Stadt nicht materiell zu fassen war.
    Schließlich landeten sie vor der fünften und letzten Stadt, der Perlweiß-Stadt, und diesmal war alles anders.
     
    *
     
    Diesmal blieb Fran mit dem Rest der Besatzung als Rückendeckung im SKARABÄUS zurück. Baldwin und Reginald selbst waren mentalstabilisiert, und Marc London konnte als Mutant mentale Einflüsse abblocken. Gegen die Verlockungen der Stadt selbst war er bislang allerdings machtlos gewesen.
    Bull rechnete sich bessere Chancen aus, mit diesen beiden Begleitern tiefer in die Stadt vorzudringen, bevor ihr Lockruf so stark wurde, dass sie umkehren mussten.
    „Haltet die SERUNS geschlossen", sagte er und trat durch die Wand.
    Alles war wie bei den bisherigen Versuchen. Die Mauer aus Nebel, die intensiven, überlagerten Schatten, die ihm die Orientierung zu nehmen drohten ...
    Das ist der letzte Versuch, dachte er.
    Einen weiteren werden wir so schnell wohl nicht bekommen.
    Der Aktivatorträger war nicht besonders zuversichtlich. Warum sollte sich die Perlweiß-Stadt von den anderen unterscheiden?
    Dr. Carapol trat aus der Schattenmauer, dann Marc London, der bis hierhin leider völlig nutzlose Mutant. Der junge Mann blieb stehen, schaute sich um. Sein Gesicht kündete von Verwirrung.
    In keiner der vier Städte, die sie bislang betreten hatten, hatte er solch eine Reaktion gezeigt. „Was ist los, Marc?", fragte Bull.
    Der Mutant antwortete nicht. Bull wiederholte die Frage.
    „Ich ..." London sah sich erneut um.
    „Da ist etwas. Eine ... ungewisse paranormale Resonanz. Ich nehme sie ganz deutlich wahr ..."
    „Und in den anderen Städten hast du so etwas nicht erlebt?"
    „Nein ..." Unsicher setzte Marc London einen Fuß vor den anderen. „Ich kann ihren Ausgangspunkt nicht genau bestimmen ..."
    „Was hat das zu bedeuten?", fragte Carapol.
    „Nichts anderes, als dass im Gebiet der Stadt etwas oder jemand paranormal aktiv ist", antwortete Bull.
    „Was sich allerdings durch die Instrumente des SKARABÄUS oder der SERUNS in keiner Weise nachweisen lässt."
    Reginald lachte trocken auf. „Die Instrumente erfassen ja nicht mal die Stadt an sich!"
    Das machte ihm gewaltig zu schaffen.
    Das Stadtbild erschloss sich ihm auch hier nicht, die Türme waren einfach zu hoch und umfangreich, ein jeder stellte ein schier unüberwindbares Hindernis dar.
    Komm zu mir ... ich erfülle dir alle Wünsche ...
    Und das verheißungsvolle Raunen der Stadt war allgegenwärtig, obgleich er sich darauf eingestellt hatte und es nur noch als schwachen suggestiven Zwang empfand.
    „Ich bin mir völlig sicher", sagte Marc.
    „Die Perlweiß-Stadt unterscheidet sich von den vier anderen. Etwas in ihr ist definitiv zugegen und greifbar, zumindest teilweise!"
    Bull hätte am liebsten aufgelacht. Für ihn war die Stadt noch immer ein Schemen, ein riesiges Gebäude nach dem anderen, und er konnte nicht weiter blicken als bis zum nächsten und dann wieder zum nächsten ...
    „Wir müssen nur noch feststellen, auf welche Art", sagte er sarkastisch.
    Marc London setzte sich

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