Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2437 - Die immaterielle Stadt

Titel: 2437 - Die immaterielle Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Operation Tempus angeflogen hat."
    „Und wie bist du in ihren Besitz gelangt?"
    „Sie wurde mit einer speziellen Silberkugel über den Abgrund der Zeit an ES übermittelt."
    Adams schwieg einen Moment und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Die Rede selbst stellt also kein Lebenszeichen dar ..."
    „Nur insofern, als man ihr entnehmen kann, dass die JULES VERNE mindestens den Zeitsprung sicher überstanden hat und nicht schon zu Anfang ihrer Mission im Zeitstrom verschollen ist."
    „Und danach?"
    „Über alles, was danach passiert ist, liegen mir keinerlei Informationen vor.
    Der Verdacht, den du sicher hegst, ist völlig unberechtigt. Da ich keine Kenntnisse über die Expedition habe, habe ich auch keine verschweigen können."
    „Weißt du, in welcher Zeit sich Rhodan befindet?"
    „Ja. Und auch, aus welchem Grund er dort weilt. Doch ich werde über beide Aspekte kein einziges Wort verlieren. Du brauchst mich also gar nicht erst danach zu fragen."
    Adams atmete tief ein. Dieser Standpunkt mochte sogar in Rhodans Sinn sein.
    Schließlich hatte auch Perry keinem einzigen seiner besten Freunde gegenüber auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verloren.
    Er musste das akzeptieren. Keraete würde sich sowieso nicht überreden lassen, etwas zu sagen, was er verschweigen wollte.
    „Und ob Perry heil zurückkehrt oder nicht ..."
    „Darüber kann auch ich nur spekulieren."
    Sogar damit musste er sich abfinden.
    Ebenso wie mit der Tatsache, dass die Verantwortung über das Schicksal der Menschheit nun auf Reginald Bulls und seinen Schultern lag.
    Er betrachtete den Boten von ES nachdenklich, und plötzlich war der alte Zweifel wieder da. Ja, Homer hatte einige verdammt gute Argumente, aber das galt genauso für Lotho Keraete. Und beide Seiten glaubten mehr denn je an ihre Sicht der Dinge.
    Eins war Adams jedoch klar geworden, ganz gleich, wie unverständlich ihm Lotho Keraetes Verhalten vorkam. Das Schicksal der Menschheit durfte sich nicht an wirtschaftlichen Kennzahlen orientieren.
    Was allerdings mit dem Exodus der Menschheit ins Stardust-System nun werden sollte ... das wusste Homer G.
    Adams auch nicht zu sagen.
     
    8.
     
    Prymtuor
     
    Als Reginald in der Empfangsstation materialisierte, fielen die paramechanischen Phänomene von ihm ab, als hätte es sie nie gegeben. Sein Kopf war plötzlich frei, und er ekelte sich vor Faulbrühe-Soße und Yetiftuli-Brei. Er hatte gar nicht gewusst, wie schön es war, keine Schmerzen zu haben.
    Marc London lag zusammengekrümmt auf dem Boden des Käfigtransmitters, Dr.
    Carapol rappelte sich gerade auf. Wortlos packten sie den jungen Mutanten, obwohl sie selbst noch reichlich erschöpft waren, und stiegen aus dem Transmitterkäfig.
    „Mir ist es wirklich schon mal besser gegangen", sagte Bull.
    „Hattest du auch schon mal das Gefühl, in Milch zu ertrinken?", fragte Baldwin.
    Verwirrt sah Reginald den Chefwissenschaftler an. „Wenns Rotwein gewesen wäre, wärs ein schöner Tod."
    Carapol lachte kurz und leise.
    Reginald drehte sich um und sah am Ende eines kurzen Korridors das gedämpft glimmende Licht einer Räumlichkeit. Er stützte Marc, der noch immer nicht ganz bei sich war, und ging los.
    Die Zeitzentrale – denn was sonst sollte es wohl sein? – lag unter einer geschwungenen Kuppel von schätzungsweise 50 Metern Höhe und demselben Bodendurchmesser. Die Kuppel wirkte wie ein umlaufendes Kirchenfenster aus Bleiglas-Ornamentik. Dementsprechend herrschte weiches, gedämpftes Licht.
    Bull senkte den Blick. Der Boden war ein Mosaik aus Zigtausenden geschliffenen Mineralienelementen. Computer, Terminals, irgendwelche Bedienungsterminals oder Ähnliches sah er nicht, und auch die Instrumente seines SERUN maßen nichts an, was herkömmlicher Technik entsprechen würde.
    Mit einer einzigen Ausnahme: Ein drei Quadratmeter großes Fenster – oder war es ein Bildschirm? –, das genau auf der anderen Seite der Halle lag, zeigte in die Wüstenumgebung der Stadt hinaus, die Reginald schon gesehen hatte.
    Bull fragte sich, warum Prymtuor ausgerechnet diesen Planeten angesteuert hatte. Hier schien sich nach wie vor gar nichts zu tun, genauso wie vorher, als er aus den Fenstern der Stadt nach draußen geschaut hatte. Mögliche neue Bewohner sah er jedenfalls nicht.
    „Sind dir diese vermeintlichen Mosaiksteinchen aufgefallen?" Baldwin zeigte auf den Boden. „Auf einmal hat mein Multifunktionsarmband eine Ortung. Als wären wir wieder in einer anderen Welt herausgekommen,

Weitere Kostenlose Bücher