Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würden.
    Andere Rohmaterialien? Nicht mehr als ein Fingerschnippen angesichts der dafür erforderlichen Transportkapazitäten; schließlich sollte keineswegs primär Material vor dem Zugriff der Kolonne gerettet werden, sondern Menschenleben.
    Und Buchgeld? Es wäre lachhaft gewesen, das überhaupt in Erwägung zu ziehen. Ebenso eine Handvoll Kreditchips, jeder mit Zigmilliarden Galax aufgeladen; ihre Kaufkraft im Stardust-System würde von der ersten Sekunde an Richtung null tendieren.
    Denn mit welchen materiellen Werten sollte die Währung am Ziel gedeckt sein?
    Die neuen Planeten demnach sofort als Privateigentum deklarieren? Das war ein netter, aber zugleich absurder Gedanke. Damit produzierte man einen Vermögenden und ein Heer von Habenichtsen, und der Zusammenbruch der vermeintlichen Währung stand von vornherein fest. Eine Wertschöpfung musste mit neuen Aktivitäten einhergehen, ohne die Hypothek horrender Altforderungen einzubeziehen.
    „Noch fehlen mir exakte Informationen", sagte Whistler bestimmt. „Sobald ich die Voraussetzungen dafür sehe, werde ich mein Vermögen einsetzen, um möglichst vielen Menschen die Passage nach Stardust zu ermöglichen."
    „Dir stehen nur wenige Raumfahrzeuge zur Verfügung."
    Whistler machte eine abwehrende Handbewegung. „Geeignete Transportmittel lassen sich auftreiben, das sehe ich nicht als Problem an. Wichtiger sind die Rahmenbedingungen, zumal nur knapp drei Monate Zeit bleiben.
    Nichts, was nach Bürokratie riecht, darf dazwischenkommen. Keine langwierigen Fragen, kein Kompetenzgewirr, stattdessen ist entschlossenes Zupacken unerlässlich. Ich werde mit Rhodan, Bull oder der Ersten Terranerin reden."
    „Rhodan wirst du nicht sprechen können. Und Bull weilt für längere Zeit im Stardust-System, um die neuen Gegebenheiten zuverlässig einzuschätzen ..."
    „Tamira Sakrahan wird mit einer parlamentarischen Entscheidung warten, bis Bulls Forschungsergebnisse die Vorlage von Arbeitsdateien und eine Abstimmung rechtfertigen. Das sind allerdings nicht die besten Voraussetzungen dafür, dass die zur Verfügung stehende Zeitspanne optimal genutzt werden kann." Whistler schaute den Mann aus Metall durchdringend an.
    „Wie sieht die Situation im Stardust-System detailliert aus? Was genau werden wir vorfinden, und was kann für den Transfer als optimal bezeichnet werden?"
    Beinahe eine Stunde lang redeten sie über die neuen Welten und deren anstehende Besiedlung. Zyx, Aveda, Trondgarden und Katarakt, gleich vier große Planeten standen in der Biosphäre des neuen Systems. Jede dieser Welten bot ausnehmend gute Lebensbedingungen für Menschen, das versicherte Keraete mit Nachdruck.
    Whistler bezweifelte nicht, dass viele Terraner den Entschluss fassen würden, ihre Heimat zu verlassen. Anfangs vermutlich zaghaft, aber immerhin.
    Vor allem im November, kurz vor dem Ablauf der Frist, würden die Transportkapazitäten deutlich aufgestockt werden müssen. Er kannte die Menschen, ihre mitunter logisch nicht nachvollziehbaren Hoffnungen, ihr daraus resultierendes Zögern, aber ebenso die aufkommende Torschlusspanik, sobald der entscheidende Zeitpunkt in greifbare Nähe rückte. Hunderte Millionen bis dahin noch Unentschlossene würden letztlich innerhalb weniger Stunden wie die Lemminge heranfluten und sich über die Landefelder der Raumhäfen ergießen. Überall im Sonnensystem.
    Ein Aderlass für die Zurückbleibenden und eine möglicherweise brisante Schwächung der solaren Wirtschaftskraft und damit ebenso der Verteidigungsfähigkeit? Diese Überlegung erschreckte Whistler. Bislang hatte er nicht in Erwägung gezogen, dass gerade der von ES vorgesehene Exodus letzten Endes Terras Untergang heraufbeschwören konnte.
    „Wir werden nur einen Bruchteil der Bevölkerung in Sicherheit bringen können", sagte Keraete in diesem Moment.
    Whistler schaute überrascht auf. Er fragte sich, ob der Bote seine Gedanken lesen konnte. Wahrscheinlich nicht.
    Der Mann zeigte mit keiner Regung, dass dem so war.
    „Homer G. Adams gibt sich trotz seiner Stellungnahme unbeeindruckt", eröffnete Keraete. „Er hat mir bereits unmissverständlich erklärt, dass es einen Exodus ins Stardust-System nicht geben wird. Diese egoistische Sicht wird in Adams’ Empfehlung an das Parlament einfließen und die Entscheidung der Regierung beeinflussen. Aber das betrifft die staatlichen Maßnahmen. Eine private Rettungsaktion kann Adams nicht so einfach unterbinden."
    Der Mann aus Metall reichte Whistler

Weitere Kostenlose Bücher